Georg Rast

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Georg Rast

Georg Rast (* 16. März 1651 in Königsberg (Preußen); † 14. Januar 1729 ebenda) war ein deutscher Mediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Diakons in Bartenstein und späteren Pfarrer der Steindammer Kirche in Königsberg Laurentius Rast und dessen Frau Anna Faber wurde am 4. Oktober 1661 als Georg Rostius, pauper an der Universität Königsberg immatrikuliert. Scheinbar war dies nur eine in der damaligen Zeit übliche Deponierung, denn ein weiterer Matrikeleintrag am 27. Mai 1669 könnte sein eigentlicher Studienbeginn an der Königsberger Hochschule gewesen sein. Allerdings lautet hier die Eintragung Georg Rast aus Bartenstein. Wenn dies richtig ist, dürfte es sich um dieselbe Person handeln, die sich im November 1670 an der Universität Rostock immatrikulierte.[1] Nach seinen Studien scheint er eine Bildungsreise absolviert zu haben.

So immatrikulierte er sich am 4. Oktober 1678 an der niederländischen Universität Leiden, wo er am 10. November 1678 zum Doktor der Medizin promovierte. 1682 kehrte er nach Königsberg zurück, wo man ihm eine außerordentliche Professur an der medizinischen Fakultät übertrug. 1690 ernannte man ihn dort zum Adjunkten. Er wurde 1705 vierter ordentlicher Professor, 1707 zweiter und 1711 erster Professor. In jener Eigenschaft beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Königsberger Hochschule. So war er in den Wintersemestern 1709/10 sowie 1711/12 Prorektor und in den Wintersemestern 1713/14, 1717/18, 1721/22 sowie 1725/26 Rektor der Alma Mater. 1728 wurde er emeritiert und verstarb aufgrund des Sturzes von einer Treppe.

Rast heiratete am 17. April 1679 Anna Katharina (* 21. März 1656; † 17. November 1723), Tochter des Königsberger Professors Georg Wosegin. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und vier Söhne hervor, von denen der Mediziner Christian Friedrich Rast (1686–1741) und der Mathematiker Georg Heinrich Rast (1695–1726) Bedeutung erlangten.

Werke

  • Disputatio Medica de ascite. Königsberg 1679
  • Disp. de ebrietas medice considerata. Königsberg 1682
  • Disp. de usu Mercurri et medicamentis mercurialibus ab salivatione mercuriali. Königsberg 1705
Werke die in der Literatur erscheinen, aber nicht nachgewiesen werden können.
  • Disp. De venenis
  • De diabete
  • Incertitudine fignorum conceptionis
  • Effoetarum lactione
  • Menocryphiaro ventriculi absessu 1695 observato
  • Fungo cerebri 1696 invento et exstirpato
  • Petechiis
  • Areae generibus
  • Alopecia et ophiasi
  • Sapore

Literatur

  • Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil, S. 305, 312, 318, 323, 328
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1751, Band 3, Sp. 1915 (Online)
  • Rast, Georg. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 30, Leipzig 1741, Spalte 913.
  • Klaus Bürger: Altpreußische Biographie. Verlag Elwert, 2007, Band 5, Teil 2, ISBN 3770813014, S. 1910

Einzelnachweise

  1. Adolph Hofmeister: Die Matrikel der Universität Rostock III. (Ost. 1611 – Mich. 1694). Rostock 1895, Band III, S. 245a

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