David Bläsing

David Bläsing

David Bläsing (* 29. Dezember 1660 in Königsberg (Preußen); † 7. Oktober 1719 ebenda) war ein deutscher Mathematiker und Astronom.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bläsing war der Sohn eines Zinngießers in der Königsberger Altstadt und hatte die Altstädter Schule besucht. Am 11. Oktober 1678 immatrikulierte er sich an der Universität Königsberg. Hier besuchte er die Vorlesungen von Andreas Hedio und Laurentius Weger in Philosophie, hörte die Mathematischen Vorlesungen bei Georg Wosegin und Bartholomäus Goldbach, frequentierte medizinische Vorlesungen bei Georg Rast und hatte in dem Theologen Georg Damm, bei dem er wohnte, einen weiteren Lehrer gefunden, der ihn förderte. Nachdem er 1682 unter Weger als Resonent bei der Disputation de verbo Dei agiert hatte, bereiste er einige deutsche Städte und hatte sich an der Universität Leipzig eingefunden, wo er das Baccalaurat und am 25. Januar 1683 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erwarb.

Nach über einem Jahr verließ er Leipzig nach vollendeter Disputation de erronea temporis mensuratione in itinere (Leipzig 3. Mai 1684) wieder, kehrte nach Königsberg zurück und beteiligte sich nach erfolgter Berufung in die philosophische Fakultät am Hochschulbetrieb. Als Nachfolger von Georg Wosegin erhielt er am 2. Mai 1690 die Professur der Mathematik, welche Stelle er am 14. September mit der Astronomischen Disputation de Mercurii per solem transitu die X. Novembr. A.c. observando antrat. Nach einigen Jahren wurde ihm 1697 gewährt, eine Reise durch Deutschland, Holland, England und Frankreich zu absolvieren, wo er sich mit den bekanntesten Mathematikern seiner Zeit vertraut machte.

1699 wirkte er wieder in Königsberg. Er wurde am 11. Juli 1701 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin und 1703 Senator der Akademie und Inspektor der Alumnen. Bläsing hatte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Königsberger Hochschule beteiligt. So war er mehrfach Dekan der philosophischen Fakultät, 1708 Prorektor und 1714 Rektor der Alma Mater. Verwitwet und ohne Nachkommen wurde sein Leichnam am 14. Oktober im Professorengewölbe des Königsberger Doms beigesetzt. Per Testament hatte er verfügt, dass seine 3000 Bücher fassende Sammlung der Universitätsbibliothek zugeführt wurde. Zudem richtete er ein Stipendium für Mathematikstudenten ein und übereignete der philosophischen Fakultät seine Habseligkeiten.

Werke

  • Disputationem anti carthesianam, de mundi extensione. Königsberg 1684
  • Disp. Physica De nive.Königsberg 1686
  • Disp. De euclidis Propos. XLVII. Lib. I. Element. Königsberg 1689
  • Disp de lineare juxta proportionem divinam divisione. Königsberg 1703
  • Disp. De sphaerarum coelestium symphonismo. Königsberg 1705
  • Disp. de ecclipsi lunari ejusque secundum tabulas Rudolphinas instituendo calculo duobus exemplis quorum alterum d. 19. Jul. 1711., alterum d. 23. Jan. 1712. Königsberg 1711
  • Disp. de linea meridiana. Königsberg 1716
  • Disp. de potiories Arithmeticae regulac algebraicae evolutae. Königsberg 1717

Literatur

  • Friedrich Johann Buck: Lebensbeschreibungen derer verstorbenen Mathematiker überhaupt und des vor mehr denn hundert Jahren verstorbenen großen Preußischen Mathematikers P. Christian Otters insbesondere in zwey Abtheilungen glaubwürdig zum Druck befördert. Hartung & Zeise, Königsberg und Leipzig, 1764, S. 110 (Online)
  • Blaesing, David. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 04, Leipzig 1733, Spalte 9.Jöcher 1, 1113
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrten-Lexicon, Darinne die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf die ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. Verlag Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig, 1750, Bd. 1, Sp. 1113
  • Daniel Heinrich Arnoldt: Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität. Johann Heinrich Hartung, Königsberg in Preußen, 1746, 2. Teil, S. 378

Weblinks


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