- Georg Waltenberger
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Georg Waltenberger (* 14. August 1865 in Blieskastel; † 5. Februar 1961 in Berchtesgaden) war ein deutscher Kunstmaler. Sein Schwerpunkt lag auf Porträt- und Historienmalerei.
Studium an der Kunstakademie
Georg Waltenbergers Vater war Steuerrat, Kartograph und Autor mehrerer bahnbrechender Werke zur Erschließung der nördlichen Alpen. Mit 17 Jahren - nach dem Besuch des Realgymnasiums - studierte Georg Waltenberger bei Piloty, Gysis und Lindenschmit an der Kunstakademie in München. In der Komponierklasse des Historienmalers Lindenschmit begegnete er dem Tiroler Maler Albin Egger-Lienz, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. Auch seine Tochter Virginie betätigte sich als Kunstmalerin, ihr Schwerpunkt lag in der Darstellung von Blumen. Einen Großteil seines Lebens verbrachte Waltenberger am Salzberg bei Berchtesgaden, wo er ein Haus besaß.
Der Kunstmaler
Waltenberger beschickte die Ausstellungen im Münchner Glaspalast und weitere internationale Kunstausstellungen mit Bildnissen und figurenreichen Darstellungen. Sein erstes großes Werk war das dreiteilige Kollosalgemälde "Weltuntergang", das ihm breite Beachtung einbrachte und für das er 1897 in Dresden mit der Kleinen Goldenen Medaille ausgezeichnet wurde. Ein weiterer entscheidender Schritt in seiner künstlerischen Laufbahn gelang ihm mit dem großformatigen Bild "Der Kanzler spricht", das Bernhard von Bülow vor dem Reichstag zeigt. Zusammen u.a. mit Jank, Münzer und Püttner malte er den Schwurgerichtssaal im Münchner Justizpalast mit dem Motiv "Sturz der Verdammten" aus. Der Raum ist heute holzvertäfelt, ob darunter das Werk noch erhalten blieb, ist unbekannt. Schließlich war es die Grundsteinlegung des neuen Deutschen Museums in München durch Kaiser Wilhelm II, die dem Künstler Anlass für ein weiteres viel beachtetes Historienbild bot. Neben der Historienmalerei schuf Waltenberger über 600 Porträts, darunter solche bedeutender Persönlichkeiten seiner Zeit in Deutschland und dem europäischen Ausland. Dazu gehören sowohl Bildnisse von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach als auch Porträts von Forschern und Erfindern wie Wilhelm Conrad Röntgen und Rudolf Diesel. Georg Waltenberger war Ehrenbürger seines Geburtsortes Blieskastel wie auch seiner Wahlheimat Berchtesgaden.
Literatur
- A. Helm: Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Berchtesgaden 1929, Teil 3, Nachdruck 1974, Verlag Berchtesgadener Anzeiger, S. 380.
- Hellmut Schöner (Hrsg.): Das Berchtesgadener Land im Wandel der Zeit. Ergänzungsband I, Verlag Berchtesgadener Anzeiger 1982, S. 538.
- Dieter Meister: Der Unruhegeist auf dem Berg. In: Berchtesgadener Anzeiger, Onlineausgabe [1], abgerufen am 5. Juli 2009.
- Palle, J. M.: Das Albin-Egger-Lienz-Bildnis von Georg Waltenberger, Der Schlern - Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde 72. Jahrg. Mai 1998, S. 267-276
- Vilanek, J..M.: Der Deutsche Reichstag um die Jahrhundertwende von Georg Waltenberger (1865- 1961), Zur Geschichte eines Historienbildes im Präsidium des Deutschen Bundestages in Bonn
- Pflaumann, I.: Der Maler Georg Waltenberger (1865 -1961), Suche nach verschollenen Werken dieses Münchner Künstlers, Zeitschrift Schönere Heimat, 1996, H.4 des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V. München.
- Georg Waltenberger. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 35, E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 110
- Georg Waltenberger. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Bd. 6. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 467
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