- Adolf Münzer
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Adolf Münzer (* 5. Dezember 1870 in Pleß, Oberschlesien; † 24. Januar 1953 in Landsberg am Lech; vollständiger Name: Adolf Franz Theodor Münzer) war ein deutscher Maler und Graphiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adolf Münzer bekam ab 1886 eine Ausbildung bei dem Dekorationsmaler Georg Heintze in Breslau, anschließend besuchte er die Kunst- und Gewerbeschule Breslau. Seine Lehrer waren Irmann, Schobelt und Breuer. 1894 begann er ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei C. Raupp und Otto Seitz. Nach einem Militärdienst trat er in die Malklasse von Paul Hoecker ein, welcher sich besonders der Freilichtmalerei annahm, hier wurde ihm 1896 ein Meisteratelier eingerichtet.
1898 war er Preisträger beim ersten Preisausschreiben von Ludwig Stollwerck für Entwürfe von Stollwerck-Sammelbildern. Preisrichter waren die Professoren Emil Doepler d.J., Woldemar Friedrich, Bruno Schmitz und Franz Skarbina aus Berlin sowie ein Teilhaber der Firma Stollwerck. Weitere Preisträger waren Oskar Zwintscher aus Meissen, Gustav Adolf Closs aus Stuttgart, A. Haas aus München, August Unger aus Berlin, W. Wulff aus Karlsruhe, Helene Schulz aus Berlin, Hans Anker aus Berlin, A. Bauer jr. aus Düsseldorf, P.O. Engelhard aus München, A. Höfer aus München, A. Klingner aus Berlin, H. Krause aus Berlin, E. Neumann aus München, F.P. Schmidt aus Dresden, Ad. Wagner aus Kassel und P. Wendling aus Friedenau.[1]
Ab 1899 stellte Münzer als Mitglied der Künstlergruppe „Scholle“ seine Werke im Glaspalast München aus. In diesem Zusammenhang wurde er auch Mitarbeiter an der Münchner Wochenzeitschrift Die Jugend und am Simplicissimus. Nach einem Malaufenthalt in Paris in den Jahren 1900 bis 1902 war er zunächst wieder in München ansässig. 1909 wurde Münzer Leiter einer Malklasse an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er von 1908 bis 1932 ein Lehramt innehatte. Kurze Zeit später gestaltete er die Wand- und Deckengemälde des Plenarsitzungssaals des Regierungspräsidiums Düsseldorf. 1915 arbeitete er als Kriegsmaler an der Front und meldete sich 1917 als Freiwilliger zum Ersten Weltkrieg, kam aber nicht zum Einsatz.
1938 zog die Familie Münzer von Düsseldorf nach Holzhausen am Ammersee um.
Gemälde von Münzer befanden sich vor dem Zweiten Weltkrieg in der Neuen Pinakothek (München), im Wallraf-Richartz-Museum (Köln), im Städtischen Kunstmuseum Düsseldorf und in der Sammlung des Kunstvereins Basel. 1950 stellte er dreißig Gemälde bei der Münchner Künstlergenossenschaft aus.
In seinen Graphiken kam ein erzählender Stil zum Ausdruck. Bekannt wurden unter anderem seine Märchenillustrationen für den Verlag Scholz in Mainz.
Werk
- 1909: Wandgemälde im Hotel Atlantic, Hamburg
- 1909: Wandgemälde im Foyer des Hoftheaters, Stuttgart
- 1911: Wandgemälde im Sitzungssaal des Landeshauses, Düsseldorf
- 1911: Glasmosaik im Giebelfeld des Stadtwaldhauses, Krefeld
- 1912: Wandgemälde im Parkkasino der Bayerischen Gewerbeschau 1912, München
- 1928: Ausmalung des Festsaales im Haus Oberschlesien, Gleiwitz
- 1936: Ausmalung des Empfangsgebäudes des Hauptbahnhofs, Düsseldorf
- 1936: zwei Gemälde für die Weltausstellung 1937 in Paris
- 1996: Neues Museum in Landsberg am Lech
Literatur
- Adolf Münzer. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 25, E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 253
- Adolf Münzer. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Bd. 3. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 444
- Hans H. Hofstätter: Jugendstil. Graphik und Druckkunst. Eltville 1985, ISBN 3881020624.
- Hartfried Neunzert (Hrsg): Adolf Münzer. Landsberg 1996, ISSN 0931-2722.
Weblinks
- Literatur von und über Adolf Münzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Hofacker, Prof. Karl: Kunstgewerbeblatt 9. Jahrgang, Leipzig, 1898.
Kategorien:- Deutscher Maler
- Hochschullehrer (Kunstakademie Düsseldorf)
- Märchenillustrator
- Geboren 1870
- Gestorben 1953
- Mann
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