- Georgi Nikolow Deltschew
-
Georgi Nikolow Deltschew genannt Goze Deltschew (bulgarisch:[1] Георги Николов Делчев, bzw. Гоце Делчев; * 23. Januarjul./ 4. Februar 1872greg. in Kukuš (heute Kilkis); † 4. Mai 1903 in Banitza (heute: Karié) war ein Revolutionär und gilt als eine führende Persönlichkeit der BMARK (Bulgarische Makedonisch-Adrianopeler Revolutionäre Komitees/Български Македоно-Одрински революционни комитети, später in Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation umbenannt). Ihm zu Ehren wurde die bulgarische Stadt Newrokop in Goze Deltschew umbenannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Goze Deltschew war der Sohn von Nikola Deltschew und Sultana Nurdschiewa Deltschewa. Er besuchte das Bulgarische Männergymnasium Hl. Kyrill und Method in Thessaloniki. Nach dessen Verlassen ging er 1891 zur Militärakademie in Sofia, von der er allerdings wenig später wegen „sozialistischer Umtriebe“ im monarchistischen Bulgarien unehrenhaft entlassen wurde. 1894 ging er als Lehrer der bulgarischen Sprache nach Štip, wo er Dame Gruew kennenlernte, der Deltschew zum ersten Mal in Kontakt mit den BMARK brachte. 1895 wurde Deltschew deren Vorsitzender. Unter seiner Führung wurde der Ausbau der Organisation, besonders in den Gebieten Ost,- und Westthrakiens vollzogen. Die letzten Gebiete besuchte er zwischen März und April 1900. In dieser Zeit richtete er eine Sprengstofffabrik in der Hafenstadt Burgas ein (→Attentate von Thessaloniki) und wählte Michail Gerdschikow als Führer der Organisation in diesem Gebiet aus.[2]
1903 unterstützte Deltschew stark die Vorbereitungen zum Ilinden-Preobraschenie-Aufstand, den er selbst allerdings nicht mehr miterlebte. Deltschew wurde am 4. Mai 1903 während einer Auseinandersetzung mit der osmanischen Polizei getötet. 43 Jahre nach seiner Beerdigung, wurde sein Leichnam 1946 exhumiert, nach Mazedonien überstellt und in einem Sarkophag in Skopje beigesetzt.
Deltschew gilt heute als einer der Nationalhelden in Bulgarien und Mazedonien. Er wird unter anderem in der mazedonischen Nationalhymne erwähnt. Beide Nationen sehen in Deltschew einen "nationalen Helden". Deltschew selbst kämpfte und starb für die Befreiung eines bulgarischen Makedoniens von den Osmanen. Eines seiner bekanntesten Zitate:
„Ich verstehe die Welt als Feld für einen Wettkampf der Kulturen.“
Sein Gefährte und enger Freund Pejo Jaworow verfasste 1904 die erste Biographie über Deltschew. Der mazedonische Kulturverein in Russe trägt seinen Namen.
Literatur
- Giza, Antoni: The Balkan States And The Macedonian Question. Sofia. 2001. ISBN 954-81-87-523-1 (formal falsche ISBN)
Einzelnachweise
- ↑ ...wenn wir alle Bulgaren sind... Brief von Goze Deltschew an Nikola Malaschewski auf wikisource.org
- ↑ Iwan Karajotow, Stojan Rajtschewski, Mitko Iwanow: История на Бургас. От древността до средата на ХХ век (zu dt. etwa Geschichte der Stadt Burgas. Von der Antike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts), Verlag Tafprint OOD, Plowdiw, 2011, ISBN 978-954-92689-1-1, S.192
Weblinks
- [1] Das bulgarische Gymnasium in Thessaloniki
- Türkische Dokumente über die Ermordung Delstschews (englisch)
- [2] Faksimile eines Briefes von Deltschew an einen Freund
- [3] eine amerikanische Quelle u. a. über die Organisation, in der Deltschew gewirkt hat
- [4] Briefe und andere Schriften von Goze Deltschew
Kategorien:- Revolutionär
- Person (BMARK)
- Bulgare
- Geboren 1872
- Gestorben 1903
- Mann
- Militärperson (Bulgarien 1878–1918)
Wikimedia Foundation.