Gepard-Klasse (1981)

Schnellboot Gepard-Klasse (Klasse 143A)
Das Schnellboot S 71 Gepard mit der NATO-Kennung P 6121
Typ	Flugkörperschnellboot
Schiffsklasse	Gepard-Klasse Klasse 143A
Bauwerft	Lürssenwerft, Krögerwerft
Daten
Verdrängung	391 t
Länge	57,6 m
Breite	7,8 m
Tiefgang	2,6 m
Antrieb	Diesel 4 MTU 16-Zylinder-Twin-Turbo-Diesel je 4.500 PS 4 Wellen Generator 4 MTU 6-Zylinder-Dieselmotoren
Geschwindigkeit	38 kn (ca. 70 km/h), ohne Drehzahlbegrenzung ca. 42 kn (ca. 78 km/h) für max. 1/2 h
Fahrstrecke	bei 35 kn 1.000 sm
Besatzung	36 Mann
Bewaffnung
Leichtgeschütz	ein 76-mm-OTO-Melara
Schweres Maschinengewehr (SMG)	2x Browning M2 12,7 mm
Schiff-Schiff-Flugkörper	4x MM38 Exocet
Schiff-Luft-Flugkörperstarter	ein Rolling Airframe Missile mit 21 Zellen
EloKa-System	"FL 1800S II"
IFF-Radar	"MSSR 2000I"
Minenlegekapazität	für Grund- und Ankertau-Minen

Wappen des 7. SG

Die Flugkörperschnellboote der Gepard-Klasse (Klasse 143A) der Bundesmarine/Deutschen Marine stellen den bisherigen Abschluss der Schnellbootentwicklung in Deutschland dar.

Sie wurden aus der Albatros-Klasse (143) weiterentwickelt und sind mit dieser weitgehend baugleich. Die zehn Boote der Klasse wurden von 1982 bis 1984 im 7. Schnellbootgeschwader in Dienst gestellt und sind seit 2006 die letzten Schnellboote der Deutschen Marine. Der Heimathafen ist der Marinestützpunkt Hohe Düne in Rostock.

Bewaffnung

Die Gepard-Klasse ist mit vier Seezielflugkörpern Exocet und dem automatisierten Gefechts- und Informationssystem für Schnellboote (AGIS) zur Koordinierung des Feuerkampfes mit anderen Einheiten ausgestattet. Die Mehrzweckgeschütze vom Kaliber 76 mm geben den Booten auch eine für Schnellboote außergewöhnliche artilleristische Fähigkeit. Im Unterschied zur Vorläuferklasse verfügen die Boote über keine Torpedos mehr, dafür wieder über Minenlegekapazität. Das Raketenabwehrsystem RAM, welches anstelle des hinteren Geschützturmes installiert wurde, verleiht ihnen einen erheblich verbesserten Eigenschutz. Allerdings kam dieses System erst etwa zehn Jahre nach Indienststellung der Boote aufgrund von erheblichen Verzögerungen in der Entwicklung ab 1993 an Bord. Bis dahin waren sie aufgrund des einen fehlenden Geschützes schwächer armiert als die Klasse 143.

Aufgabe

Die Boote der Gepard-Klasse wurden ursprünglich zur Küstenverteidigung und Überwachung von Nord- und Ostsee eingesetzt. Mit der konzeptionellen Neuorientierung der Bundeswehr von einer reinen Verteidigungsarmee hin zu einer ggf. weltweit einsetzbaren Eingreiftruppe genügen die Schnellboote nicht mehr den Anforderungen (Gründe: Ein-Wachen System d. h. keine Schichtwechsel, eingeschränkte Seefähigkeit, geringe Durchhaltefähigkeit). Ab 2008 werden die Schnellboote der Gepard-Klasse zunächst durch fünf Korvetten der Braunschweig-Klasse ergänzt. Sechs weitere in die Bundeswehrplanung eingebrachte Korvetten sollen die Schnellboote schließlich ganz ablösen. Die Gepard-Klasse soll nach den derzeitigen Planungen noch bis 2021 in Dienst bleiben.

Einheiten

Schnellboote der Klasse 143A
Kennung	Bezeichnung	Indienststellung	Außerdienst- stellung
P6121	S71 Gepard	7. Dezember 1982	aktiv
P6122	S72 Puma	24. Februar 1983	aktiv
P6123	S73 Hermelin	28. April 1983	aktiv
P6124	S74 Nerz	14. Juli 1983	31.03.2012 [1]
P6125	S75 Zobel	29. September 1983	aktiv
P6126	S76 Frettchen	16. Dezember 1983	aktiv
P6127	S77 Dachs	22. März 1984	31.03.2012 [2]
P6128	S78 Ozelot	23. Mai 1984	aktiv
P6129	S79 Wiesel	12. Juli 1984	aktiv
P6130	S80 Hyäne	13. November 1984	aktiv

Weblinks

 Commons: Gepard-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Schnellboote der Gepard-Klasse bei marine.de
• Schnellboote - ein viertel Jahrhundert im Dienst der Flotte

Einzelnachweise

1. ↑ Ostsee-Zeitung: Marine stellt Boote vorzeitig außer Dienst
2. ↑ Ostsee-Zeitung: Marine stellt Boote vorzeitig außer Dienst

Deutschland

Schnellbootklassen der deutschen Bundeswehr

Torpedoschnellboote:   Silbermöwe-Klasse (149) | Jaguar-Klasse (140) | Seeadler-Klasse (141) | Zobel-Klasse (142)

(Torpedo-)Flugkörperschnellboote:   Tiger-Klasse (148) | Albatros-Klasse (143) | Gepard-Klasse (143A) | Sassnitz-Klasse (Projekt 151)

Versuchsboote:   Nasty-Klasse (152) | Vosper-Klasse (153)

Siehe auch Schnellbootflottille und Liste der Schiffe der Bundeswehr