Gerd Rienäcker

Gerd Rienäcker

Gerd Rienäcker (* 3. Mai 1939 in Göttingen) ist ein deutscher Musikwissenschaftler.

Gerd Rienäcker wurde in Göttingen als Sohn des Chemikers Günther Rienäcker geboren. Rienäcker studierte von 1959 bis 1964 Musikwissenschaft (Nebenfach: Kunstwissenschaft) bei Ernst Hermann Meyer, Georg Knepler, Walther Vetter, Peter H. Feist und Carl Heinz Claasen an der Humboldt-Universität Berlin, zugleich Komposition bei Hans Georg Görner.

Von 1964 bis 1966 arbeitete Gerd Rienäcker als Musikdramaturg (für Oper, Operette, Konzert) am Landestheater Eisenach. 1966 wurde er wissenschaftlicher Aspirant, von 1967 bis 1985 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Musikwissenschaft der Humboldt-Universität. Dort wurde er 1973 mit einer Arbeit über dramaturgische Prinzipien in Opern von Paul Dessau, Siegfried Matthus, Udo Zimmermann und Robert Hanell promoviert. 1984 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die Dramaturgie des Finales in Opern von E. T. A. Hoffmann, Louis Spohr, Carl Maria von Weber und Heinrich Marschner. 1985 wurde er zum Dozenten, 1988 zum außerordentlichen Professor und 1990 zum ordentlichen Professor für Theorie und Geschichte des Musiktheater an die Humboldt-Universität berufen. Seit 1996 lehrt er an mehreren deutschen Hochschulen.

Seine Forschungsinteressen gelten einerseits der Theorie des Musiktheaters als Institution und Gattung, der Geschichte der Oper und Operette, Wagners Opern und Dramen und Bertolt Brechts Bedeutung für das Musiktheater; andererseits der europäischen Kompositionsgeschichte der Neuzeit und methodologischen Problemen der Musikgeschichtsschreibung und Musikanalyse. Aus diesen Interessen resultieren sowohl die Inhalte und Methoden seiner Lehrveranstaltungen (u.a. zur Dramaturgie des Musiktheaters, zur Geschichte der Notation und zur Instrumentation, zur Analyse von Werken der Oper und Operette, zur Analyse von Musiktheater-Inszenierungen) als auch die Themen mehrerer Bücher (Richard Wagner, Nachdenken über sein Gewebe, Berlin 2001; Musiktheater im Experiment, Berlin 2004; Aufsätze und Vorträge über Richard Wagner, Berlin 2000) und vieler Aufsätze.[1]

Einzelnachweise

  1. muwi.hu-berlin.de, Die Humboldt-Universität zu Berlin über Gerd Rienäcker.

Weblinks


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