Peter H. Feist

Peter H. Feist
Peter H. Feist im Oktober 2009

Peter Heinz Feist (* 29. Juli 1928 in Warnsdorf, Böhmen) ist ein deutscher Kunsthistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Als Jugendlicher wurde Peter H. Feist in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges als Flakhelfer eingesetzt. Nach dem Krieg zog die Familie nach Lutherstadt Wittenberg. 1947 holte er dort sein Abitur nach und studierte anschließend bis 1952 Kunstgeschichte, Geschichte und klassische und orientalische Archäologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In seiner Diplomarbeit schrieb er über Untersuchungen zur Bedeutung orientalischer Einflüsse für die Kunst des frühen Mittelalters.[1] Nach dem Studium arbeitete er an der MLU als Assistent und Oberassistent am Kunstgeschichtlichen Institut, am 11. März 1958 wurde er dort mit der Arbeit Die Stilstruktur von der altorientalischen bis zur romanischen Kunst promoviert. Bereits 1954 war er in die SED eingetreten.

Nach seinem Umzug nach Berlin arbeitete er zunächst ab 1958 als Oberassistent am Institut für Kunstgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin. Am 14. November 1966 wurde er nach Einreichung einer Habilitationsschrift zum Thema Bereicherung und Begrenzung der Malerei durch den französischen Impressionismus. Ein Beitrag zur Problematik der Kunstgeschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts habilitiert. 1967 erfolgte die Berufung als Dozent, 1968 zum Professor mit Lehrauftrag und 1969 zum ordentlichen Professor an der Sektion Ästhetik und Kunstwissenschaften der HU Berlin. Von 1966 bis 1968 arbeitete er zunächst kommissarisch als Direktor des kunstgeschichtlichen Institutes, danach bis 1973 als stellvertretender Direktor der Sektion Ästhetik und Kunstwissenschaften, ab 1977 als Leiter des Wissenschaftsbereiches Kunstwissenschaft.

Neben einer Ordentlichen Mitgliedschaft in der Akademie der Künste war Peter H. Feist auch ab 1968 Mitglied im Zentralvorstand des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK) und ab 1974 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1975 und 1980 wurde er mit dem Nationalpreis der DDR geehrt.

Von 1982 bis zu seinem Vorruhestand 1990 leitete Peter H. Feist das Institut für Ästhetik und Kunstwissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seitdem ist er weiterhin publizistisch tätig und aktives Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V.. Als kunstwissenschaftlicher Spezialist hielt er Gastvorlesungen und Vorträge in Prag, Sofia, Moskau, München, Stockholm, Uppsala, Lund, in Finnland, Indien und Burma. Er lebt und arbeitet in Berlin-Pankow.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  1. 1760-1848. 1986, ISBN 3-363-00003-0.
  2. 1848-1890. 1987, ISBN 3-363-00050-2.
  • Renoir. ein Truam von Harmonie. Taschen Verlag, Köln 1987, ISBN 3-8228-6372-6.
  • Impressionismus. Die Erfindung der Freizeit. E. A. Seemann-Verlag, Leipzig, 1993, ISBN 978-3-86502-161-8.
  • Figur und Objekt. Plastik im 20. Jahrhundert. Seemann Verlag, Leipzig 1996, ISBN 3-363-00657-8.
  • Metzler Kunsthistoriker Lexikon. Zweihundert Porträts deutschsprachiger Autoren aus vier Jahrhunderten. 2. Aufl. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-476-02183-0 (zusammen mit Peter Betthausen und Christiane Fork).
  • Französischer Impressionismus. Malerei des Impressionismus 1860–1920. Taschen Verlag, Köln 2000, ISBN 3-8228-8702-1.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 2, 1952/53, S. 27-79

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Feist — ist der Familienname folgender Personen: Franz Feist (1864–1941), deutscher Chemiker und Hochschullehrer Hendrik Feist (* 1983), deutscher Basketballspieler Hertha Feist (1896–1990), deutsche Tänzerin und Choreografin Julia Feist (* 1989),… …   Deutsch Wikipedia

  • Feist (singer) — Infobox musical artist Name = Feist Img capt = Feist performing at the Olympic Island Festival, 2006 Background = solo singer Birth name = Leslie Feist Born = birth date and age|df=yes|1976|2|13 Amherst, Nova Scotia Origin = Calgary, Alberta,… …   Wikipedia

  • Peter Elkas — Infobox musical artist Name = Peter Elkas Img capt = Peter Elkas performing at the Horseshoe Tavern in Toronto, Ontario, 2007 Img size = Landscape = yes Background = solo singer Birth name = Alias = Born = birth date and age|1976|7|24 Died =… …   Wikipedia

  • Peter Hemmel von Andlau — Auferstehung Detail aus dem „Ratsfenster“, 1480, im Ulmer Münster …   Deutsch Wikipedia

  • Herta Feist — Hertha Feist (* 18. Juni 1896 in Berlin; † 9. Juli 1990 in Hannover) war eine deutsche Tänzerin und Choreografin. Nach ihrer Ausbildung zur Mensendieck Pädagogin studierte sie Gymnastik bei Rudolf Bode sowie Tanz bei Olga Desmond und Rudolph von… …   Deutsch Wikipedia

  • Hertha Feist — (* 18. Juni 1896 in Berlin; † 9. Juli 1990 in Hannover) war eine deutsche Tänzerin und Choreografin. Nach ihrer Ausbildung zur Mensendieck Pädagogin studierte sie Gymnastik bei Rudolf Bode sowie Tanz bei Olga Desmond und Rudolf von Laban. Feist… …   Deutsch Wikipedia

  • Thomas Feist — Thomas Wolfgang Feist (* 8. April 1965 in Leipzig) ist ein deutscher Politiker der CDU. Der Musik und Kulturwissenschaftler war Referent für Kulturarbeit, interkulturelle Arbeit und Musik bei der evangelischen Landeskirche Sachsen und war auch… …   Deutsch Wikipedia

  • Rainer Feist — Infobox Military Person name= Rainer Feist lived= 1945 2007 caption= nickname= placeofbirth=Cuxhaven, Germany placeofdeath=Timmendorfer Strand, Germany allegiance=Germany and NATO branch=navy|Germany serviceyears=1966 2004 rank=Admiral unit=… …   Wikipedia

  • Rainer Feist — (* 12. April 1945 in Cuxhaven; † 19. Mai 2007 in Timmendorfer Strand) war ein Admiral der Deutschen Marine und von 2002 bis 2004 stellvertretender NATO Oberbefehlshaber (Deputy Supreme Allied Commander Europe; DSACEUR) im NATO Hauptquartier SHAPE …   Deutsch Wikipedia

  • Manfred Feist — (* 6. April 1930 in Halle) war ein deutscher Politiker in der DDR und Bruder von Margot Honecker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”