Gerdt Benningk

Gerdt Benningk

Gerdt Benningk war ein Stück- und Glockengießer, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Danzig tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Lübeck

Über die Lebensumstände Gerdt Benningks ist wenig bekannt. Er ist für den Zeitraum von 1601 bis 1643 in Danzig als Gießer nachgewiesen. Seine in der Literatur vermutete Zugehörigkeit zu der in Hamburg und Lübeck tätigen Glockengießerfamilie Benningk ist bislang nicht geklärt.

Stückguß

Thieme-Becker verwiesen 1909 auf eine vermutlich von ihm stammende Kanone in der Sammlung des Berliner Zeughauses, die 1617 entstanden und mit G. Benninck signiert war.

Glocken

Vor der Petrikirche in Lübeck abgestellte Glocke Gerdt Benningks aus dem Jahr 1647

Zahlreiche Glocken sind von Gerdt Benningk in Danzig und Umgebung bekannt. Einige davon gelangen auch durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges Mitte des 20. Jahrhunderts in den Westen Deutschlands und konnten zum Teil auf dem Glockenfriedhof in Hamburg dem Einschmelzen für Rüstungszwecke entgehen und so gerettet werden.

Beispielsweise die beiden vor dem Hauptportal der Lübecker Petrikirche stehenden Glocken gehörten ursprünglich Danziger Kirchen und waren im Zweiten Weltkrieg zur Rohstoffgewinnung auf den Hamburger Glockenfriedhof gekommen und dem Einschmelzen entgangen. Nach 1945 wurden sie nach Lübeck gebracht, weil hier viele Flüchtlinge aus Danzig eine neue Heimat gefunden hatten. Die zuletzt diskutierte Restitution scheitert derzeit nicht an der Haltung Lübecker Gremien, sondern an einer ausstehenden grundsätzlichen Einigung der Union Evangelischer Kirchen in Berlin, die als Rechtsnachfolgerin der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union durch Beschluss des Kammergerichts Berlin vom 22. September 1970 für alle Vermögensangelegenheiten ehemaliger preußischer evangelischer Kirchengemeinden östlich der polnisch-deutschen Staatsgrenze für zuständig erklärt worden ist, soweit es sich um bewegliche Vermögensstücke handelt, die sich nach dem 8. Mai 1945 auf deutschem Staatsgebiet befanden, mit den zuständigen Stellen in Polen.

Eine 1606 von Gerdt Benningk gegossene Glocke aus der Kirche von Groß-Plauth (im Raum Danzig) befindet sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Pfarrkirche von Medebach im Sauerland.

Bekannt ist weiter eine 1647 gegossene Glocke aus der Pfarrkirche von Zuckau in Westpreußen mit den Inschriften: "Divino auxilio fudit me Gerhardus Benningk" (Mit göttlicher Hilfe goss mich Gerhard Benningk) und: "Sj deus pro nobis, quis contra nos" (Ist Gott für uns, wer ist gegen uns).

Literatur


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