Gerhard Klopmeyer

Gerhard Klopmeyer

Gerhard Klopmeyer (* 6. Februar 1882 in Altendorf, heute Nordhorn; † 22. September 1959 in Nordhorn) war ein deutscher Standesbeamter und Heimatforscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gerhard Klopmeyer wurde geboren im Schleusenwärterhaus der Schleuse II des Süd-Nord-Kanals in AltendorfParochie Nordhorn. Er besuchte zunächst die Volksschule und danach die Rektorschule. Nach dem Schulabschluss trat er eine kaufmännische Lehre in der Weberei Stroink an. Später nahm er ein Textiltechnikerstudium an der Textilschule in Reutlingen auf und beendete dies mit dem Abschluss als Textiltechniker.

Am 1. März 1909 trat er als Angestellter in die Dienste der Stadt Nordhorn. Er war damit der erste fest angestellte Mitarbeiter der Stadt. Als er am 24. Mai 1918 in das Beamtenverhältnis übernommen und gleichzeitig zum Stadtkämmerer und Stadtsekretär ernannt wurde, war er auch deren erster Beamter auf Lebenszeit. Schon bald nach seinem Dienstantritt übertrug man ihm die Aufgaben des Standesbeamten, dessen Pflichten bis dahin immer der ehrenamtliche Bürgermeister wahrgenommen hatte. Während der Zeit der Weimarer Republik vertrat Oberstadtsekretär Klopmeyer in der Wahlperiode 19241929 als Mitglied der städtischen Selbstverwaltung die Interessen der Lohn- und Gehaltsempfänger. Am 1. Juli 1933 wurde er in den Ruhestand versetzt, weil er sich parteipolitisch nicht unterordnen wollte. Da aber kein städtischer Mitarbeiter das Standesamt nach Vorschrift führen konnte, bat man ihn, die Aufgaben weiterhin ehrenamtlich zu übernehmen. Er willigte ein unter der Bedingung, dass von der Stadt entsprechende Räumlichkeiten in seinem Wohnhaus angemietet werden müssten. So kam es, dass das Standesamt der Stadt Nordhorn bis Kriegsende 1945 in einem Privathaus untergebracht war.

Am 1. April 1937 wurde Klopmeyer wieder in das aktive Beamtenverhältnis zurückberufen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat er als stellvertretender Stadtdirektor in der Zeit vom 15. Juni 1947 bis zum 3. Juni 1948 die Stadtverwaltung geleitet. Auf seinen Wunsch wurde er über das vollendete 65. Lebensjahr hinaus weiterbeschäftigt und trat erst am 1. März 1949 mit Vollendung einer 40-jährigen Dienstzeit in den Ruhestand.

Von 1925 bis 1959 war Klopmeyer Vorsitzender der Schützenvereins Schützenverein Frensdorf e.V. 1906.[1]

Heimatkundliches Wirken

Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst in der Stadtverwaltung betreute Klopmeyer noch einige Jahre das Nordhorner Stadtarchiv. Die Akten waren 1946 im Keller des alten Rathauses in der Hauptstraße durch ein Hochwasser, das die gesamte Innenstadt überflutet hatte, stark beschädigt worden. In mühevoller Kleinarbeit mussten die Unterlagen, die im Staatsarchiv in Osnabrück getrocknet worden waren, wieder sortiert und aufbereitet werden. Durch diese Arbeit boten sich ihm vielfältige Einblicke in alte geschichtliche Ereignisse und Zusammenhänge. Er nutzte diese Erkenntnisse für zahlreiche Aufsätze, die in der örtlichen Presse und in Publikationen des Heimatvereins Grafschaft Bentheim veröffentlicht wurden.

Bibliographie

Veröffentlichungen in den Grafschafter Nachrichten
  • Rechtsgrundlagen einer Auskreisung11. Oktober 1950
  • Zum Thema Auskreisung: Etwas weniger Leidenschaft13. Oktober 1950
  • Nordhorner Rathäuser12. Januar 1951
  • Das Nordhorner Badewesen17. Januar 1951
  • Die Lage des Landvolkes während der Eigenhörigkeit13. April 1951
  • Das Kloster Frenswegen und die von ihm abhängigen Bauern5. Januar 1952
  • Die Hollandgänger19. April 1952
  • Feuerlöschwesen in der Niedergrafschaft21. Juni 1952
  • Nordhorn wird wieder Gerichtssitz24. Dezember 1953
  • Die Entwicklung Nordhorns zur IndustriestadtArbeitsmarktlage 192419331. November 1954
  • Das Hochwasser im Februar 19469. Februar 1956
Veröffentlichungen in Der Grafschafter
  • Aus der Geschichte der Nordhorn-Bakelder MarkJg. 1953: F01, S. 003
  • Die Nordhorner Stadtwahl im Jahre 1836F02, S. 014
  • Die Bakelder SchuleF03, S. 021
  • Gemeindevorsteher-Wahlen in BakeldeF04, S. 027
  • Die Nordhorner Vechtewiesen: Mors, Streng, Alte MaateF05, S. 046
  • Das Wachsen des Nordhorner StadtgebietesF08, S. 057
  • Zur Geschichte des Grafschafter SchulwesensF09, S. 070
  • Hand- und Spanndienste in der Stadt NordhornF11, S. 087
  • Festlichkeiten im alten NordhornF12, S. 090
  • Die Rechtsgrundlage für die Besiedlung des OsterwaldesJg. 1954: F13, S. 104
  • Die Besiedlung der Niedergrafschafter HochmooreF14, S. 110
  • Ein Kirchturmbrand in UelsenF15, S. 116
  • Nordhorns Ärzte im vorigen JahrhundertF16, S. 123
  • Die Nordhorner Schule Unter den LindenF17, S. 132
  • Die Eingemeindung der SteinmaateF18, S. 144
  • Die Nordhorner Binnenvechten (I)F19, S. 145
  • Die Nordhorner Binnenvechten (II)F20, S. 154
  • Vor den Toren Alt-NordhornsF22, S. 169
  • Das älteste Haus in der Neuenhauser StraßeF22, S. 170
  • Das Gesundheitswesen in der FranzosenzeitJg. 1955: F24, S. 185
  • Das zweite Pastorat der ref. GemeindeF26, S. 206
  • 100 Jahre Hauptzollamt NordhornF28, S. 224
  • Das Vechte-Ufer an der HagenstraßeF30, S. 237
  • Das Feuerlöschwesen in Alt-Nordhorn (I) – F31, S. 242
  • Das Feuerlöschwesen in Alt-Nordhorn (II) – F32, S. 252
  • Das Nordhorner Feuerlöschwesen in neuerer ZeitF33, S. 261
  • Nordhorner Bürgermeister und Beigeordnete im vorigen Jahrhundert (I+II) – F35, S. 276, S. 286
  • Sperrung des Nebenweges hinter dem lütken EschJg. 1956: F37, S. 292
  • Die RammelbeckeF40, S. 319
  • Die Nordhorner Hauptstraße (I)F42, S. 330
  • Die Löwen vom Bentheimer TorF43, S. 344
  • Nordhorner GrenzsteineF44, S. 351
  • Streitigkeiten wegen der Nutzung eines alten Weges hinter dem KlosterbuschF45, S. 358
  • Die Entwicklung des Nordhorner MarktwesensF47, S. 371
  • Die Nordhorner Mittelschule und ihre VorgängerJg. 1957: F49, S. 386
  • Wilhelm BodeF50, S. 397
  • Wohnrecht im ehemaligen Königreich HannoverF52, S. 412
  • Die Unterhaltung der Straßen in Uelsen vor 200 JahrenF53, S. 420
  • Beförderung von Heeresgütern im Siebenjährigen KriegF55, S. 440
  • Frostschäden in Wilsum (1819)F56, S. 442
  • Bookholt, Bimolten und Hohenkörben unter französischer HerrschaftF56, S. 447
  • Die Juden in der GrafschaftF57, S. 451
  • Die Organisation im Großherzogtum BergF59, S. 457
  • Die BeinsstiegeJg. 1958: F64, S. 515
  • Kleine IrrtümerF65, S. 523
  • Zur Geschichte der Besiedlung der Grafschafter HochmooreF67, S. 534
  • Die Nordhorner bauten einen Schiffahrtskanal (I)F68, S. 541
  • Die Nordhorner bauten einen Schiffahrtskanal (II)F69, S. 552
Veröffentlichungen in den Jahrbüchern des Heimatvereins
  • Nordhorner BrückenJb. 1955, S. 6170
  • Handel und Wandel in der Grafschaft Bentheim zu Anfang des vorigen JahrhundertsJb. 1956, S. 3141
  • Mühlen und Bleiche in OotmarsumJb. 1957, S. 5051
  • Nordhorns Entwicklung von einer Kleinsiedlung zur MittelstadtJb. 1958, S. 5062
  • Wie die Bentheimer hannoversch wurden (Die Verpfändung der Grafschaft)Jb. 1959, S. 5057
  • Nordhorn und die QuerbahnJb. 1959, S. 149161
  • Die Nordhorner WassermühlenJb. 1962, S. 8896

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage des SV Frensdorf: Vorsitzende, abgerufen am 31. Oktober 2011.

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