- Gleislose elektrische Personenbahn von Blankenese a. E. nach der Landhauskolonie Marienhöhe
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Blankenese–Marienhöhe Auf der heutigen Anne-Frank-Straße:
Wagen 2 fährt in Richtung BahnhofStreckenlänge: circa 3 km Stromsystem: 440 Volt = Maximale Neigung: 45 ‰ Legendezur Altona-Blankeneser Eisenbahn 0 Blankenese Staatsbahnhof Blankeneser Landstraße heutige Anne-Frank-Straße ~ 3 Landhauskolonie Marienhöhe Die Gleislose elektrische Personenbahn von Blankenese a. E. nach der Landhauskolonie Marienhöhe war ein Oberleitungsbus-Betrieb im heutigen Hamburger Stadtteil Blankenese.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die rund drei Kilometer lange Strecke verband den Staatsbahnhof Blankenese an der Altona-Blankeneser Eisenbahn mit dem westlich gelegenen Villenviertel Landhauskolonie Marienhöhe. Die Anlage wurde am 12. August 1911 eröffnet und musste wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs schon am 1. August 1914 wieder eingestellt werden, unter anderem weil das Kupfer der Fahrleitungen für die Munitionsfabriken requiriert wurde.[1] 1915 wurde die Gesellschaft schließlich aufgelöst.
Die Strecke wurde ausschließlich im Personenverkehr bedient, Güter oder Post wurden nicht befördert. Der Betrieb wurde mit den beiden Motorwagen »1« und »2« durchgeführt. Sie verfügten jeweils über zwölf Sitz- und zehn Stehplätze. Die Reisezeit betrug zwölf Minuten. Gefahren wurde werktags im 30-Minuten-Takt mit einem Wagen sowie im Ausflugsverkehr am Wochenende im 15-Minuten-Takt mit beiden Wagen. Wo sich das Depot befand, ist nicht überliefert.
Erbaut wurde die Gleislose elektrische Personenbahn im Auftrag der Blankenese-Marienhöhe-Terrain-A.-G. nach dem so genannten System Schiemann, entwickelt vom sächsischen Unternehmen Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co. aus Wurzen.[2] Als Besonderheit verfügten die in Blankenese verwendeten Fahrzeuge nur über eine statt der üblichen zwei Stromabnehmerstangen. Dies war möglich, weil die beiden Drähte der Oberleitung in einem Abstand von nur 15 Zentimetern zueinander angeordnet waren. Damit standen sie deutlich näher zueinander als bei anderen Obus-Anlagen üblich. Im Gegensatz zu heutigen Obus-Strecken war sie nur einspurig angelegt. Begegneten sich die beiden Fahrzeuge, musste eines von ihnen die Stromabnehmerstange abziehen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Die Geschichte der Obusse in Harburg, archivierte Version
- ↑ Mitteilung in der Elektrotechnischen Zeitschrift (ETZ), 32. Jahrgang, Heft 14 (6. April 1911), S. 360.
Literatur
- Gleislose Straßenbahn von Blankensee a. d. Elbe nach Marienhöhe. In: Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ), 32. Jahrgang, Heft 36 (7. September 1911), Seite 912.
Weblinks
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