- Global Killer
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Ein Global Killer (engl., deutsch: Globaler Killer) ist ein Objekt, das aus dem Weltraum stammt und dessen Einschlag weltweite Verwüstungen verursacht. Der Begriff wird meist in Zusammenhang mit Einschlägen auf der Erde verwendet, kann jedoch grundsätzlich auch auf Einschläge auf anderen Himmelskörpern angewandt werden. Wesentliches Merkmal ist, dass die Verwüstungen den Himmelskörper (etwa die Erde) als Ganzes betreffen und nicht nur lokal oder regional begrenzt sind. Als bekanntestes Beispiel eines Global Killers gilt jener Asteroid, der vor etwa 65 Millionen Jahren den Chicxulub-Krater auf der Halbinsel Yucatán verursachte und zumeist für das damalige Massensterben (unter anderem das Aussterben der Nichtvogel-Dinosaurier) verantwortlich gemacht wird.
Inhaltsverzeichnis
Begriff
Der Begriff Killer drückte ursprünglich und drückt auch heute noch in aller Regel aus, dass ein tatsächlicher oder potentieller Einschlag das Leben ernsthaft gefährdet und Massensterben bis hin zur totalen Auslöschung allen Lebens verursachen kann.
Schon seit längerem ist bekannt, dass es im Lauf der Erdgeschichte immer wieder zu Massensterben kam, bei denen große Teile der Tier- und Pflanzenwelt ausgelöscht wurden. Das bekannteste dieser Massensterben ereignete sich an der Grenze zwischen Kreide und Tertiär von etwa 65 Millionen Jahren. Eine auffällige, weltweit vorhandene Schicht des, ansonsten eher seltenen, Elements Iridium legte nahe, dass der Einschlag eines gewaltigen Objektes, eines Asteroiden von mindestens 10 km Durchmesser, Ursache dieses Massensterbens war.
Spätestens nach Entdeckung des Chicxulub-Kraters wurde zumindest die Möglichkeit eines weltweiten, das Leben bedrohenden Einschlagsszenarios weithin akzeptiert.
Risikobewertung
Für die Risikobewertung existieren im Wesentlichen zwei Skalen: die Turiner Skala und die Palermo-Skala. Beide berücksichtigen das Einschlagrisiko und die Sprengkraft. Allerdings ist die Palermo-Skala komplexer als die Turiner Skala.
Suchprogramme
Die mögliche Bedrohung durch Global Killer hat dazu geführt, dass es inzwischen eine Reihe von Suchprogrammen gibt, deren Aufgabe darin besteht, erdnahe Objekte rechtzeitig zu entdecken, ihre Größe und Bahn zu bestimmen und die mögliche Kollisionsgefahr abzuschätzen. Dabei wird der Himmel systematisch mit Teleskopen überwacht.
Allerdings galt die Gefahr lange Zeit als eher hypothetisch. Erst der Einschlag des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf Jupiter im Jahre 1994 führte eindrucksvoll vor Augen, dass solche Einschläge eine durchaus reale Bedrohung sind. In der Folge wurden von den USA und der Europäischen Union verschiedene Suchprogramme initiiert.
Beispiel für ein solches Projekt ist etwa LINEAR. Allein bis Ende 2007 wurden mehr als 220.000 neue Objekte gefunden, darunter über 2.000 Erdbahnkreuzer.
Insgesamt haben derartige Suchprogramme die Zahl der bekannten Objekte massiv erhöht.
Vorhersage
Aus den Beobachtungen lassen sich Bahnen berechnen und damit auch das Risiko eines Einschlages für einen bestimmten Zeitraum im voraus abschätzen.
Als erfolgreiches Beispiel einer solchen Vorhersage gilt 2008 TC3. Sowohl Zeitpunkt als auch Ort des Einschlages konnten bereits kurz nach der Entdeckung korrekt vorhergesagt werden.
Allerdings zeigt sich hier auch die Problematik einer solchen Vorhersage: 2008 TC3 wurde erst 20 Stunden vor dem Einschlag entdeckt. Für Gegenmaßnahmen oder die Evakuierung einer größeren Siedlung ein viel zu kurzer Zeitraum.
Mögliche oder tatsächliche Global Killer
Irdische Krater mit mindestens 100 km Durchmesser
Objekt/Krater Zeitpunkt des Einschlages Größe Stärke Bemerkungen Theia etwa 4.500 mya ? Entstehung des Mondes Vredefort-Krater 2.023 mya (+/- 5 mya) 320 km × 180 km Größter sicher identifizierter Meteoritenkrater der Welt Sudbury-Krater 1.850 mya 250 km × 200 km (ursprünglich) Zweitgrößter Meteoritenkrater der Welt Chicxulub-Krater 65 mya 180 km Massenaussterben (unter anderem alle Nichtvogel-Dinosaurier) diskutiert Woodleigh 305 mya 120 km Popigai 35 mya 100 km Manicouagan-Krater 214 mya 100 km Große Einschläge auf anderen Himmelskörpern
Getroffener Himmelskörper Objekt/Krater Zeitpunkt des Einschlages Größe Stärke Bemerkungen Jupiter Shoemaker-Levy 9 16. bis 22. Juli 1994 bis zu 12.000 km 800 GT TNT Kein bekannter Krater, jedoch mehrere dunkle, monatelang in der Atmosphäre sichtbare Flecken Mond Maria 4.500 bis 3.900 mya bis zu 2.568 km Mond Südpol-Aitken-Becken ? 2.240 km (nach anderen Angaben 2.500 km) Größter bekannter Krater im Sonnensystem Mars Hellas Planitia 3.900 bis 3.500 mya 2.100 km (nach anderen Angaben 2.000 km × 1.600 km) Zweitgrößter bekannter Krater im Sonnensystem Merkur Caloris Planitia 3.900 mya 1.550 km Größter Merkurkrater, verursachte wahrscheinlich sogar Gebirgsbildung auf der gegenüberliegenden Planetenseite Global Killer im Film
Die Vorstellung von alles vernichtenden Einschlägen hat zu einem eigenen Subgenre des Katastrophenfilms geführt, dessen bekannteste Vertreter wohl Armageddon und Deep Impact sind.
Frühe Vorläufer sind der dänische Film Verdens undergang(en) (deutsch: Der Untergang der Welt)[1] und den amerikanischen Kurzfilm The Comet's Come-Back (deutsch: Die Rückkehr des Kometen)[1], beide von 1916. In beiden Filmen wird die Erde durch den Kontakt mit dem Schweif eines nah vorbeiziehenden Kometen bedroht.
Referenzen und Anmerkungen
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