Gnadenkirche Tidofeld

Gnadenkirche Tidofeld
Gnadenkirche Tidofeld

Die Gnadenkirche Tidofeld wurde 1961 im gleichnamigen Ortsteil der ostfriesischen Stadt Norden an Stelle einer Barackenkirche erbaut. Heute befindet sich in ihr die Dokumentationsstätte zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Niedersachsen und Nordwestdeutschland.

Geschichte

Das Areal, auf dem die Kirche steht, diente seit Ende der 1930er Jahre als Ausbildungs- und Durchgangslager für Marinesoldaten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges richtete die Stadt Norden dort ein Flüchtlingslager ein. Dieses wurde 1946 bis 1960 von durchschnittlich 1.200 Vertriebenen und Flüchtlingen bewohnt.[1]

Bereits im Jahr 1946 richteten die Bewohner in einer Baracke eine ökumenische Kirche ein, die 1961 durch den heutigen Bau ersetzt wurde, der als evangelisch lutherische Kirche für rund 1000 Gemeindeglieder diente. Der Kirchenraum hat eine Fläche von 167 Quadratmeter, der dazugehörige Gemeindesaal eine Fläche von 80 Quadratmetern. Sie gilt wegen ihrer Größe und Lage inmitten einer Vertriebenensiedlung als eine der bemerkenswerten Vertriebenenkirchen Deutschlands.[2] Um die Jahrtausendwende sank die Zahl der Gottesdienstbesucher, so dass der Kirchenvorstand im Jahre 2005 eine Umnutzung zur Erinnerungs-, Informations- und Tagungsstätte über die Integration und den Neuanfang der Vertriebenen in Ostfriesland beschloss.[1]

Seit Mitte 2007 steht die Gnadenkirche Tidofeld unter Denkmalschutz.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Johann Smid: Projekt Gnadenkirche Tidofeld, Dokumentationsstätte zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Niedersachsen und Nordwestdeutschland e.V., eingesehen am 24. Oktober 2011.
  2. Bernhard Parisius (Leiter des Staatsarchivs in Aurich: Gnadenkirche Tidofeld. Dokumentationsstätte zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Niedersachsen und Nordwestdeutschland, eingesehen am 24. Oktober 2011.
  3. Kirchenkreis Norden: Gnadenkirche Tidofeld, eingesehen am 24. Oktober 2011.
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