Goethewanderweg Ilmenau–Stützerbach

Goethewanderweg Ilmenau–Stützerbach

Der Goethewanderweg ist ein 19 Kilometer langer Wanderweg im Thüringer Wald, der von Ilmenau über Manebach nach Stützerbach führt und dabei 17 Wirkungsstätten Johann Wolfgang von Goethes, von dem 28 Besuche Ilmenaus nachgewiesen sind, verbindet. Der Goethewanderweg ist durch ein g gekennzeichnet und mit zahlreichen Informationstafeln an allen bedeutenden Stätten ausgestattet.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Symbol des Wegs
Goethedenkmal auf dem Marktplatz von Ilmenau
Schwalbenstein
Goethehäuschen auf dem Kickelhahn

Der Goethewanderweg beginnt am Amtshaus am Marktplatz von Ilmenau. Hier steht das Goethedenkmal der Stadt, und im Amtshaus ist das Stadtmuseum untergebracht, welches sich unter anderem mit dem Wirken Goethes beschäftigt. Bei einem Aufenthalt im Amtshaus wurde Goethe zu Teilen des zweiten Buches von Wilhelm Meisters Lehrjahre („Treiben auf dem Marktplatz“) inspiriert.

Die nächste Station ist der Ilmenauer Friedhof, wo sich das Grab Corona Schröters, einer Lieblingsschauspielerin Goethes und Darstellerin der Iphigenie, befindet. Der Weg führt weiter über die Sturmheide zu den Ilmenauer Berggräben, die einst angelegt wurden um Wasser zum Antrieb der Förderräder der Bergwerke zu transportieren. Goethe beschäftigte sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Bergbauminister in Sachsen-Weimar-Eisenach mit dem Ilmenauer Bergbau und sollte ihn wieder rentabler machen, was ihm teilweise auch gelang.

Die dritte Station ist der Schwalbenstein, auf dem Goethe an einem einzigen Tag (19. März 1779) den 4. Akt der Iphigenie auf Tauris schrieb. Heute befindet sich auf diesem Porphyrfelsen eine Schutzhütte.

Als vierte Station folgt das Schöffenhaus, ein altes Wirtshaus an einem Handelsweg, der über den Thüringer Wald führte. Anschließend führt der Weg am Emmastein, einem weiteren Felsen, vorbei nach Manebach im Tal der Ilm. Dort steht das Kantorhaus, in dessen Garten Goethe naturwissenschaftliche Zeichnungen anfertigte. Es folgt die Helenenruhe, eine Wiese oberhalb von Manebach mit Ausblick auf das Dorf.

Weiter hinauf führt der Weg zum Hermannstein, einem Felsen, in dem sich eine Höhle befindet, über die Goethe schrieb: „… mein geliebter Aufenthalt, wo ich möcht wohnen und bleiben“. In dieser Felshöhle fertigte Goethe Zeichnungen an; auch ein gemeinsamer Besuch mit Charlotte von Stein ist hier belegt.

Als zehnte Station folgt der 861 Meter hohe Kickelhahn mit dem Goethehäuschen, in dem Goethe am 6. September 1780 Wandrers Nachtlied - Ein Gleiches verfasste. Er ritzte das Gedicht in die Wand dieser Schutzhütte ein, die allerdings später abbrannte. Ein originalgetreuer Nachbau befindet sich heute an dieser Stelle. Dort ist das Gedicht in zahlreichen Sprachen angebracht.

Es folgt das Jagdhaus Gabelbach, ein kleines Jagdschlösschen aus der Zeit des Barock. Es wurde 1783 von Herzog Carl August errichtet und beheimatet heute ein Museum zu Goethes Naturwissenschaftlichen Studien im Thüringer Wald. Der Weg verläuft weiter über die Hirtenwiese ins Tal der Schorte, wo der Knöpfelstaler Teich, ein alter Flößteich liegt. Unweit befindet sich das Finstere Loch, ein Wasserfall eines Schorte-Quellbachs, der in Goethes Gedicht Ilmenau Erwähnung findet.

Über den Auerhahn, ein Wirtshaus im Wald führt der Weg weiter nach Stützerbach, wo sich im Gundelachschen Haus ein Goethemuseum befindet. Hier hielt sich Goethe auf, wenn er in Stützerbach weilte. Damit endet der Goethewanderweg.

Geschichte

Der Goethewanderweg entstand 1970 und wurde 2006 als erster Wanderweg Thüringens mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ des Deutschen Wanderverbands ausgezeichnet.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Goethewanderweg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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