Gottesmutter von Kasan

Eine Kopie der Ikone der Gottesmutter von Kasan aus dem 16. Jahrhundert

Eine Kopie der Ikone der Gottesmutter von Kasan aus dem 20. Jahrhundert

Die Gottesmutter von Kasan (russisch Казанская Богоматерь) auch Kasanskaja genannt, ist eine Ikone der Maria, der Mutter Jesu. Sie zählt in der russisch-orthodoxen Kirche zu den heiligsten Ikonen. Das Original der Ikone wurde Anfang des 20. Jahrhunderts geraubt und ist seither verschollen; es gibt aber zahlreiche Kopien.

Ikonentyp

Die Ikone der Gottesmutter von Kasan' stellt die Jungfrau Maria als Gottesgebärerin („Theotokos“) dar .

Patronate und Gedenktag

Die Gottesmutter von Kasan wird von Gläubigen als Schutzpatronin der Stadt Kasan geehrt

Zwei Kasaner Kathedralen, in Moskau und in Sankt Petersburg, sind der Gottesmutter von Kasan gewidmet, weiter zahlreiche andere russische Kirchen wie etwa in Nowaja Usman.

Gedenktage der Gottesmutter von Kasan in der Orthodoxen Kirche sind der 21. Juli und der 4. November. Letzterer ist heute auch der „Tag der Einheit des Volkes“), ein Nationalfeiertag in Russland.

Legende

Das Bildnis der Gottesmutter von Kasan wird von orthodoxen Christen dem Evangelisten Lukas zugeschrieben.

Die Ikone hatte eine wechselvolle Geschichte. Sie gilt als wundertätig und wurde in mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen als Glücksbringer eingesetzt. Nach der Überlieferung soll die Ikone in der Nähe von Kasan nach der Eroberung von den Tataren durch Truppen Iwan des Schrecklichen im 16. Jahrhundert von einem kleinen Mädchen in den Ruinen ihres niedergebrannten Hauses gefunden worden sein, nachdem ihr die Gottesmutter im Traum erschien.

Kopien

Eine Kopie der Gottesmutter von Kasan wurde an 28. August 2004 vom Vatikan an die russisch-orthodoxe Kirche gegeben; Papst Johannes Paul II. sagte dabei, dass „diese heilige Ikone als eines der Symbole für die Einheit der Jünger des eingeborenen Sohnes Gottes“ gelten kann.^[1]

Weblinks

•  Commons: Gottesmutter von Kasan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen - Bericht von P. Jozef M. May - Beziehungen des Heiligen Stuhls zum Patriarchat von Moskau 2004, abgerufen am 25. Februar 2010

Einzelnachweise

1. ↑ O.R. dt., Nr. 36, 3.9.2004, S. 8, zitiert nach: Päpstlicher Rat zur Förderung der Einheit der Christen (Bericht von P. Jozef M. Maj): Die Beziehungen zwischen dem Hl. Stuhl und dem Patriarchat von Moskau, [1]