- Grimald von Weißenburg
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Grimald von Weißenburg (* um 800; † 13. Juni 872 in St. Gallen) war Abt des Klosters Weißenburg (um 825-839 und 847-872), Abt des Benediktinerklosters St. Gallen (841–872), Erzkaplan des Kaisers Ludwig II. der Deutsche (848-870) und Kanzler (833-837, 854-870).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Grimald stammte aus einer vornehmen fränkischen Familie. Sein Onkel Hetti und sein Bruder Thietgaud waren nacheinander Erzbischöfe von Trier.
Grimald soll zur Erziehung am Hof Karls des Großen, und ein Schüler des Alcuin gewesen sein[1], was aber unwahrscheinlich ist, da Alkuin bereits 804 starb. Seine Ausbildung erfuhr Grimald im Kloster Reichenau, unter den Äbten Haito (806–823) und Erlebald (823–838). Er war auch als Kopist tätig.
Ab 824 war Grimald am Hofe Ludwigs des Frommen in der kaiserlichen Kapelle als Kaplan tätig. Grimald erhielt die Abtei Weißenburg im Speiergau und ließ die durch eine Feuersbrunst zerstörte St. Peters-Kirche wieder aufbauen.
Am 19. Oktober 833 wurde er erstmals als Vorsteher der kaiserlichen Kanzlei genannt. Dieses Amt hielt er bis 837 inne. Im Zuge der innerdynastische Kämpfe der Karolinger wurde Grimald 839 als Abt von Weißenburg abgesetzt, doch bereits 841 von Ludwig dem Deutschen als Abt des Klosters St. Gallen eingesetzt und 847 auch wieder im Kloster Weißenburg. Er stand noch einem dritten Kloster (möglicherweise dem Kloster Ellwangen) vor.
St. Gallen erlebte eine wissenschaftliche und wirtschaftliche Blüte. Grimald entwickelte eine rege Bautätigkeit und erweiterte die Bibliothek zu einem Zentrum der gelehrten Bildung im ostfränkischen Reich. Am Hof Ludwigs des Deutschen wurde Grimald 848 Erzkapellan und im Jahr 854 Kanzler. Der Dekan Hartmut übernahm stellvertretend die Leitung des Klosters St. Gallen, wenn Grimald abwesend war.
Im Jahre 870 gab er auf Grund seines Alters seine politischen Ämter auf und zog sich nach St.Gallen zurück, wo er am 13. Juni 872 starb.
Literatur
- Gerold Meyer von Knonau: Grimald. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 701–703.
- Johannes Duft; Die Abtei St.Gallen, St. Gallen 1986
- Ernst Tremp: Grimald im Historischen Lexikon der Schweiz
Quellen
- Notker Balbulus: De Carolo Magno (Über Karl den Großen)
Einzelnachweise
- ↑ De Carolo Magno
Weblinks
- Abt Grimald (841-872) im Stadtlexikon der Stadt Wil
Vorgänger Amt Nachfolger Engilbert Abt von St. Gallen
841–872Hartmut Kategorien:- Abt (St. Gallen)
- Abt (Weißenburg (Elsass))
- Abt
- Kanzler (Deutsche Geschichte)
- Benediktiner
- Geboren im 9. Jahrhundert
- Gestorben 872
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