- Max Grix
-
Max Grix, in England: Max Louis F. Grix (* 23. April 1903 in Leipzig; † Frühjahr 1973 in Dartford, Grafschaft Kent, Vereinigtes Königreich) war ein deutscher Kameramann beim Stummfilm.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Grix hatte ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkriegs seine Schulausbildung (Realgymnasium) abgeschlossen und die berufliche Laufbahn als Lehrling im Exportgeschäft eines Freundes seines Vaters begonnen. Unter Mutz Greenbaum erlernte er die Grundkenntnisse der Fotografie und konnte nach kurzer Lehrzeit im Alter von nicht einmal 20 Jahren seinen ersten Kameraauftrag (an der Seite von Ludwig Lippert) erhalten.
Bis Ende des Stummfilms war Grix ein gefragter Kameramann für B-Produktionen; mehrfach fotografierte er Abenteuerstoffe mit körperbetonten, ausländischen Actionstars wie Bartolomeo Pagano (in „Maciste“) und Eddie Polo. Gegen Ende der 1920er Jahre kam auch eine Reihe von heiteren, filmhistorisch bedeutungslosen Lustspielen hinzu. Ausflüge ins sozialrelevante Genre der Sitten- und Sozialkritikfilme (Die Halbwüchsigen, Der Sittenrichter § 218) blieben hingegen Ausnahmen. Seine letzte Spielfilmkameraarbeit, Der Todesweg auf die Bernina, war zugleich der letzte stumme Spielfilm der deutschen Kinogeschichte.
Beim Tonfilm fand Grix seit seiner Standfotografie zu Panik in Chikago (1931) keine Verwendung mehr. Stattdessen versuchte er sich zuletzt als Schriftsteller und Theateragent. 1939 entstand sein letzter Beitrag für die Kinematographie mit seiner Regie zur Kurzfilmdokumentation Münchener Oktoberfest.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Grix eingezogen, bis August 1944 diente er in der 2. Dolmetscherkompanie des W.K. III. Nach dem Krieg verlegte Grix kurzzeitig seine Aktivitäten in Richtung Bühne. So eröffnete am 30. August 1946 „Das Kleine Operettenhaus“ unter seine Regie mit dem Stück Skandal in den Wolken, nach einer literarischen Vorlage von Grix und Richard Stauch.[1]
Im September 1948, wanderte Max Grix zusammen mit seiner in der einst britischen Kolonie Indien geborenen Frau Muriel Alice nach England aus und ließ sich in London nieder. Später übersiedelte das Ehepaar in die nahegelegene Grafschaft Kent, wo beide ihren Altersruhesitz bezogen. Grix starb im zweiten Quartal des Jahres 1973 in der Grafschaft Kent, seine Frau überlebte ihn um fünf Jahre. Hinter die Kamera kehrte Max Grix in England nicht mehr zurück.
Filmografie
- 1923: Maciste und die chinesische Truhe
- 1923: Der Tiger des Zirkus Farrini
- 1924: Die Liebesbriefe der Baronin von S...
- 1924: Die Frau im Feuer
- 1925: Herr, mach’ uns frei !
- 1926: Die Eule
- 1926: An der Weser
- 1926: Gestrandete Menschen (auch Drehbuch)
- 1927: Der Geheimtresor
- 1927: Wochenendbraut
- 1927/28: Eddy Polo mit Pferd und Lasso
- 1928: Das Fräulein aus Argentinien
- 1928: Das Hannerl vom Rolandsbogen
- 1928: Kaczmarek
- 1928: Der Herr vom Finanzamt
- 1928/29: Rache für Eddy
- 1929: Der Zigeunerprimas
- 1929: Der Sittenrichter § 218
- 1929: Drei machen ihr Glück
- 1929: Die Halbwüchsigen
- 1929: Jugendsünden
- 1929: Besondere Kennzeichen
- 1931: Der Todesweg auf die Bernina
- 1939: Münchener Oktoberfest (Dokumentarfilm, Regie)
Literatur
- Kurt Mühsam, Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Berlin 1926, S. 67
- International Federation of Film Archives (FIAF) (Hrg.): International Directory of Cinematographers, Set- and Costume Designers in Film. Band 4, Germany (from the beginnings to 1945), München, New York, London, Paris 1984, S. 123 f.
Weblinks
- Max Grix in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Ursula Heukenkamp: Unterm Notdach. Erich Schmidt Verlag GmbH &, 1996, ISBN 3503037365, S. 480 (Digitalisat)
Kategorien:- Kameramann
- Deutscher
- Geboren 1903
- Gestorben 1973
- Mann
Wikimedia Foundation.