Große Straße (Jüterbog)

Große Straße (Jüterbog)
Die Große Straße als Teil der B 101
Große Straße 99
Das Denkmal an die Toten des Ersten Weltkrieges

Die Große Straße ist eine Straße in Jüterbog. Es ist eine Hauptstraße in Jüterbog und beginnt Am Markt und endet am Neumarkttor. Die Große Straße ist eine Verlängerung der Pferdestraße und ein Teil der Bundesstraße 102. In der Straße sind 39 Häuser denkmalgeschützt.[1] Eine genaue Aufstellung befindet sich in der Liste der Baudenkmale in Jüterbog.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Straße wird als platea maior bereits im Mittelalter erwähnt. Gemeint war die gesamte Straße vom Dammtor bis zum Neumarkttor, die heutige Pferdestraße und die Große Straße. Die Bezeichnung Große Straße ist mit der Bezeichnung Kleinen Straße (heute Planeberg) eine der älteste bekannte Namen einer Straße in Jüterbog.

Bei der Bebauung handelt sich fast ausschließlich um Fachwerkhäuser. Im Laufe des 19. Jahrhundert erhielten die Häuser Putzfassaden im klassizistischen und historistische Stil. Das hier bereits seit dem Mittelalter Häuser standen beweisen die viele Kelleranlagen aus dem Mittelalter.

Im Jahre 1935 wurde die Pferdetraße in Wilhelm-Kube-Straße umbenannt. Wilhelm Kube war 1935 der Oberpräsident von Brandenburg-Berlin. Im Jahre 1936 fiel Wilhelm Kube bei Martin Bormann in Ungnade und wurde aller staatlichen Ämter enthoben. Darauf fasste man 1937 die Große Straße und die Wilhelm-Kube-Straße zur Pferdestraße zusammen. Bei der Umbenennung wurde die Häuser neu nummeriert. Die ungeraden Nummern begannen am Dammtor auf der nördlichen Straßenseite, die geraden Nummern auf der südlichen Straßenseite ebenfalls ab dem Dammtor.

Im Jahre 1939 wurde der gesamte Straßenzug von Pferdestraße in Große Straße umbenannt. Zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution wurde die Straße 1967 in Leninstraße (nach Lenin, dem Begründer der Sowjetunion) umbenannt. 1991 wurde die Straße wieder in Pferdestraße und Große Straße umbenannt, die Nummerierung der Häuser wurde aber beibehalten. Die Nummerierung der Pferdestraße endet bei der Nummer 49 und 54, die Nummerierung der Großen Straße beginnt bei 51 und 56.

Das Straßenstück zwischen Planeberg und Neumarkttor hieß ursprünglich Beerstrauch, der Ursprung des Namens ist unbekannt. Wahrscheinlich kommt es von dem niederdeutschen Wort Beer für Birne. Bei Ausgrabungen im Jahre 1913 wurden hier Reste eines Knüppeldamms über das ehemalige sumpfige Gebiet gefunden. In diesem Bereich ist an der Nordseite der Straße die ursprüngliche Bebauung nicht mehr erhalten. Im Jahre 1974 wurden die Fachwerkhäuser abgerissen und durch einen vierstockigen Wohnblock ersetzt.

Häuser

In der Straße wohnten Angehörige der bürgerlichen Oberschicht, wie Handwerker, Kaufleute und später auch Fabrikanten. Auch prominente Jüterboger ließen sich hier nieder, so wohnten in der Großen Straße Bürgermeister und Geistliche.

Im Eckhaus zur Kohlhasenstraße (Nr. 56) befand sich die Gaststätte Schwarzer Bär. Später befand sich hier das Hotel Herold. In diesem Haus befand sich um 1800 auch die Kursächsische Posthalterei. Die Häuser 80 und 82 dienten im 19. Jahrhundert dem Militär Lazarett beziehungsweise als Speisesaal- und Mannschaftsgebäude. In dem Eckhaus zum Markt (Postanschrift Markt 15/16) befindet sich die Kreissparkasse. Auf dem Grundstück mit der Nummer 95 befand sich ab 1819 eine Mädchenschule.

Die katholische Hedwigskirche befindet sich hinter dem Pfarr- und Gemeindehaus (Nummer 86). Von der Großen Straße gibt es mehrere Zugänge zur Nikolaikirche. Zwischen der Nummer 89 und 91 wurden Häuser abgerissen um eine Durchbruch zu erreichen. Hier steht das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Literatur

  • Marie-Luise Buchinger und Marcus Cante, Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow Fläming, Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf, Wernersche Verlagsgesellschaft, ISBN 3-88462-154-8, Seite 107 – 118
  • Henrik Schulz, Jüterboger Straßenlexikon, Neue Fläminghefte, Nr. 1, Jüterbog 1992, Seite 33 – 72

Weblinks

 Commons: Große Straße (Jüterbog) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bldam-brandenburg.de: Denkmalliste des Landes Brandenburg. Abgerufen am 9. Februar 2011.
51.99055555555613.084166666667

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