Großer Lienewitzsee

Großer Lienewitzsee
Großer Lienewitzsee
Gr-Lienewitzsee-29-VI-2007-171.jpg
Geographische Lage Landkreis Potsdam-Mittelmark
Abfluss temporär zur Havel
Orte am Ufer Lienewitz mit Bahnstation
Daten
Koordinaten 52° 18′ 50″ N, 12° 58′ 42″ O52.31385612.97840638.4Koordinaten: 52° 18′ 50″ N, 12° 58′ 42″ O
Großer Lienewitzsee (Brandenburg)
Großer Lienewitzsee
Höhe über Meeresspiegel 38,4 m ü. NHN
Fläche 15,14 haf5
Maximale Tiefe 5 mf10
Mittlere Tiefe 2 mf11
Besonderheiten

Grundwassersee

Der Große Lienewitzsee ist ein See im Landkreis Potsdam-Mittelmark im Land Brandenburg. Er ist etwa 15,14 Hektar groß und in seiner Ausdehnung von Nordosten nach Südwesten etwa 740 Meter lang. Seine breiteste Stelle beträgt etwa 200 Meter. Er gehört zum Gebiet der amtsfreien Gemeinde Michendorf.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kleiner Lienewitzsee

Der Große Lienewitzsee liegt südlich der Havel in einem Waldgebiet umgeben von einem Naturschutzgebiet. Der am Südwestufer liegende Wohnplatz Lienewitz ist der Namensgeber für den See. Er hat im Norden eine nicht immer Wasser führende grabenartige Verbindung zum Caputher See.[1] Durch den gesunkenen Grundwasserspiegel ist diese Verbindung ausgetrocknet. Südlich des Gewässers befindet sich der Kleine Lienewitzsee. Die Bundesautobahn 10, der südliche Berliner Ring, ist etwa einen Kilometer entfernt.

Geologie

Der Große Lienewitzsee liegt in einer schwächeren eiszeitlichen Rinne, die vor etwa 19.000 Jahren im Zuge des Weichselhochglazials entstand. Zu dieser Zeit strömten die Schmelzwasser nicht nach Westen in die Havelrinne, sondern über den Karinchensee zunächst nach Süden, dann über das Seddiner Fenn, die Seddiner Seen und den Langen Grund durch die Fresdorfer Heide nach Osten Richtung Saarmund[2] in die Trebbin-Potsdamer Abflussbahn zwischen dem Saarmunder Endmoränenbogen und dem Teltowplateau, die heute von den Flüssen Nuthe und Nieplitz genutzt wird.[3]

Hydromorphologie

Wassertiefen und Schichtung

Die durchschnittliche Wassertiefe des Sees beträgt zwei Meter und die tiefste Stelle wird mit fünf Metern angegeben. Der See wird als mesotroph und das Wasser als wenig eutroph bezeichnet. Vom Typ her ist er ein kalkreicher, geschichteter See mit kleinem Einzugsgebiet und der Schichtung des Wassers in verschiedenen Temperatur- beziehungsweise Konvektionsebenen. Die Sichttiefen liegen auf Grund des geringen Anteils an Phytoplankton bei 1,5 Meter.

Seegrund

Der Seegrund des Gewässers ist feinsandig bis grobkiesig.

Gelbe Teichrose

Uferbereich und Pflanzen

Die teilweise steil abfallenden Ufer sind von einem Schilfgürtel gesäumt. Der Schilfrohrgürtel besteht aus dichten Rohrkolbenbeständen und Binsenbewuchs (Cladium mariscus). Die geschützten Flachwasserbereiche sind von Teichrosen der Gattung Nuphar überwachsen. Am östlichen Seeufer gibt es einen Wanderweg. In vielen Bereichen, besonders am Westufer, ist der unmittelbare Uferbereich von alten Bäumen gesäumt. Viele Uferbereiche sind schwer oder nicht zugänglich. Die einzige Badestelle befindet sich am nordöstlichen Ende des Sees und ist über den markierten Rad-und Wanderweg zu erreichen.

Tierwelt

Auf Grund des vorhandenen Schilfgürtels gibt es ausreichende Laichzonen im See. Der See wird als fischreich beschrieben. Es kommen alle wichtigen mitteleuropäischen Fischarten[4] im See vor, wie Bleie (Brassen), Plötzen, Rotfedern, Schleie, Güster, Barsche, Zander, Hechte, Welse und Aale. Als Hauptvertreter der Lurche ist der Teichfrosch zu nennen. Ringelnattern sind verbreitet. Als häufigste Wasservögel sind die Blessrallen und der Haubentaucher anzutreffen.

Literatur

  • Stephan Höferer: Angelführer Brandenburg Band 6. Verlag future press in Berlin & Buckow

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karte der Gegend mit dem Wurzelfenn
  2. Brigitte Nixdorf, Mike Hemm u. a.: Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands, Teil 5, Brandenburg, Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Abschlussbericht F&E Vorhaben FKZ 299 24 274, im Auftrag des Umweltbundesamtes am Lehrstuhl Gewässerschutz der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, 2004. Kapitel 1.6 Großer Seddiner See S. 26–30 PDF
  3. Olaf Juschus: Das Jungmoränenland südlich von Berlin – Untersuchungen zur jungquartären Landschaftsentwicklung zwischen Unterspreewald und Nuthe, S. 2. Dissertation, Humboldt Universität Berlin, 2001. Siehe Abbildung 2 Platten und Urstromtalungen im Jungmoränenland südlich Berlins. online Auch in: Berliner Geographische Arbeiten 95, ISBN 3-9806807-2-X, Berlin 2003
  4. Der See bei hobby-angeln.com

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