Großfürstliche Zeit

Großfürstliche Zeit

Als die Großfürstliche Zeit werden die Jahre von 1739 bis 1773 im Herzogtum Holstein bezeichnet, als die herzoglichen Anteile des Landes von Russland aus regiert wurden.

Geschichtlicher Hintergrund

1720 verlor die herzogliche Linie Schleswig-Holstein-Gottorf infolge des Großen Nordischen Krieges ihre Anteile im Herzogtum Schleswig - die bereits seit 1713 durch Dänemark besetzt waren - und herrschte nur noch über die Anteile in Holstein. Durch Peter III., der aus dem Haus Holstein-Gottorf stammte und als russischer Thronfolger beordert wurde, wurde der herzogliche Titel in Personalunion mit der russischen Zarenkrone vereinigt. Die herzoglichen Anteile in Holstein wurde von da an aus Russland regiert, die Interessen der Zarenherzöge im Land durch Beamte wie Caspar von Saldern oder Friedrich von Buchwaldt vertreten. Unter Zarin Katharina der Großen wurde 1773 der Vertrag von Zarskoje Selo abgeschlossen, in dem die herzoglichen Anteile Holsteins an den dänischen König, der bereits Herzog über die sogenannten königlichen Anteile war, in einem Tauschgeschäft abgetreten wurden.

Die Großfürstliche Zeit fiel – nach dem Ende des Nordischen Krieges – in eine längere Friedensperiode in Holstein, die von wirtschaftlicher Prosperität gekennzeichnet war.

Literatur

  • C. R. Rasmussen, E. Imberger, D. Lohmeier, I. Mommsen Die Fürsten des Landes - Herzöge und Grafen von Schleswig-Holstein und Lauenburg. Wachholtz Verlag, 2008

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