Großherzoglich Hessischer Ludwigsorden

Großherzoglich Hessischer Ludwigsorden
Großkreuz des Ludwigsordens

Der Ludwigsorden, auch Ludewigs-Orden, war ein vom Großherzogtum Hessen verliehener allgemeiner Verdienstorden, der am 25. August 1807 durch Großherzog Ludwig I. von Hessen-Darmstadt gestiftet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Ordensklassen

Der Orden wurde zunächst in fünf Klassen verliehen:

1853 erweiterte der Großherzog den Orden um eine affiliierte Goldene sowie 1859 um die Silberne Medaille. Ernst-Ludwig revidierte 1912 die Statuten und schaffte die Untergliederung der Ritter ab. Fortan wurde das Ritterkreuz I. Klasse als Ehrenkreuz verliehen. Anläßlich seines 25-jährigen Regierungsjubiläums stiftete er 1917 die Kette zum Ludwigsorden. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs erklärte Ernst-Ludwig den Orden zum Militärverdienstorden.

Ordensdekoration

Das Ordenszeichen ist ein schwarz emailliertes, achtspitziges, rot- und goldbordiertes Kreuz. Im roten Medaillon, dass von der Devise FÜR VERDIENST auf weissem Grund umgeben ist, die von einem Lorbeerkranz umschlossene Initiale des Stifters L. Im Revers findet sich die vierzeilige Inschrift GOTT EHRE VATER LAND. Diese ist ebenfalls von einem weissen Reif umschlossen, in dem ein grüner Lorbeerkranz zu sehen ist. Über dem Kreuz eine fünfbügelige Krone.

Trageweise

Das Großkreuz wurde an einer Schärpe von der linken zur rechten Schulter sowie mit einem achtstrahligen Bruststern getragen. Kommandeure dekorierten die Auszeichnung um den Hals, wobei die I. Klasse zusätzlich ein vergrößertes Ordenszeichen mit silbernen Strahlen in den Winkeln als Bruststern trugen. Das Ehrenkreuz war ein Steckkreuz und Ritter dekorierten die Auszeichnung am Band auf der rechten Brustseite.

Das Ordensband ist schwarz mit breiten roten Bordstreifen.

Sonstiges

Der Ludwigsorden stand vor allen anderen Orden des Großherzogtums und erlosch mit dem Ende der Monarchie infolge der Revolution im November 1918.

Für außergewöhnliche Verdienste konnte die Auszeichnung auch mit Brillanten und Rubinen zur Verleihung kommen.

Literatur

  • Karsten Klingbeil: Orden 1700-2000 Band 1: Anhalt-Hohenlohe, Bastei-Verlag, Bergisch-Gladbach 2008, ISBN 978-3-00-022480-5
  • Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt, Verlagsbuchhandlung Weber, Leipzig 1893
  • Václav Měřička: Orden und Auszeichnungen, Artia Verlag, Prag 1966

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ludwigsorden — Ludwigsorden, 1) Königlich baierischer Orden, gestiftet am 25. Aug. 1827 vom König Ludwig zu Belohnung 50jähriger treuer Dienste in Hof , Staats , Kriegs u. Kirchenämtern, wobei jeder Feldzug doppelt, aber Quiescenz od. Pensionszeit nicht… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Ludwigsorden — Ludwigsorden: 1) Bayrischer Orden, vom König Ludwig I. 25. Aug. 1827 für 50jährige Dienstzeit in Hof , Staats , Kriegs und Kirchenämtern in zwei Klassen gestiftet. Die Dekoration ist für Mitglieder höhern Ranges ein goldenes, von der Krone… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Grossherzoglich Hessischer Verdienstorden — Großkreuz mit Schwertern (2. Modell) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der deutschen Orden und Ehrenzeichen — Diese Liste enthält die offiziellen, von deutschen Ländern oder Staaten oder ihren Untergliederungen vergebenen Orden und Ehrenzeichen. Inhaltsverzeichnis 1 Auszeichnungen der ehemaligen Staaten (vor der Reichseinigung 1871) 1.1 Territorien des… …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad Ernst von Goßler — (* 28. Dezember 1848 in Potsdam; † 7. Februar 1933 in Eisenach) war ein königlich preußischer General der Infanterie. Von 1908 bis 1910 war er Gouverneur der Festung Mainz. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und militärische Karriere …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Carl Welsch — Gedenktafel mit Büste des Heinrich Carl Welsch (Auszug) (Familiengrab auf dem Kapellenfriedhof, Bad Kissingen) Heinrich Carl Welsch (* 21. Juli 1808 in Odernheim am Glan; † 22. August 1882 in Bad Kissingen, Unterfranken) war ein königlic …   Deutsch Wikipedia

  • August von Werder — Graf August von Werder …   Deutsch Wikipedia

  • Helmuth Karl Bernhard von Moltke — Generalfeldmarschall Moltke, Gemälde von Franz von Lenbach Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, genannt Moltke d. Ä., bekannt auch als „der große Schweiger“ (*  26. Oktober 1800 in Parchim; †  24. April 1891 in Berlin) war ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Job von Witzleben (Generalleutnant) — Generaladjutant Job von Witzleben (Mitte) im Jahr 1832 bei einem politischen Treffen in Bad Teplitz mit General Leopold Wilhelm von Dobschütz (links) und Frankreichs Botschafter in St. Petersburg, Marquis Nicolas Joseph Maison (rechts)… …   Deutsch Wikipedia

  • Orden — Von den erloschenen Orden wurden diejenigen aufgenommen, von denen noch viele Ritter vorhanden sind. – Die auf beifolgenden Tafeln abgebildeten Orden sind mit * bezeichnet. Eine Ergänzung bilden die Tafeln ›Verdienstmedaillen‹ und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”