Himmelsfürst Fundgrube

Himmelsfürst Fundgrube
Himmelsfürst Fundgrube
Neues Huthaus der Grube Himmelsfürst, 2009
Neues Huthaus der Grube Himmelsfürst, 2009
Andere Namen Grube Himmelsfürst
Abbau von Silber, Blei, Zink
Abbautechnik Tiefbau
Gangname Himmelsfürst Flacher
Gangname Kalb Stehender
Gangname Wiedergefunden Glück Stehender
Gangname Jupiter Stehender
Gangname Vertrau auf Gott Flacher
Gangname Dorothea Stehender
Seltene Mineralien Argyrodit, Freieslebenit, Jordisit, Xanthokon
Beschäftigte 1770 (1886)
Betriebsbeginn 1572
Betriebsende 30.09.1969
Nachfolgenutzung Elektroenergieerzeugung
Geografische Lage
Koordinaten 50° 51′ 28″ N, 13° 17′ 56″ O50.85786111111113.298938888889Koordinaten: 50° 51′ 28″ N, 13° 17′ 56″ O
Himmelsfürst Fundgrube (Sachsen)
Himmelsfürst Fundgrube
Lage Himmelsfürst Fundgrube
Standort Brand-Erbisdorf
Gemeinde Brand-Erbisdorf
Kreis Mittelsachsen
Bundesland Sachsen
Staat Deutschland
Revier Freiberger Revier

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Das Silberbergwerk Himmelsfürst Fundgrube bei Brand-Erbisdorf im Erzgebirge war im 19. Jahrhundert gemeinsam mit der Himmelfahrt Fundgrube das ertragreichste und bekannteste sächsische Erzbergwerk. Die Grube war für ihre Vorkommen von gediegenem Silber bekannt. Allein der Anbruch vom 12. August 1749 erbrachte 68 kg des Edelmetalls. Von 1573 bis 1885 erbrachte Himmelsfürst nahezu ununterbrochen Ausbeute. Insgesamt wurden 650 t Silber gefördert. 1886 entdeckte Clemens Winkler in Himmelsfürster Argyrodit das Element Germanium.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1572 bis 1913

Die Grube Himmelsfürst im Südwesten des Freiberger Reviers, westlich der Stadt Brand-Erbisdorf wurde 1572 verliehen. Im Lauf der Zeit wurde sie durch verschiedene Stölln, wie den Weißtaubner Stolln, den Brandstolln, den Thelersberger Stolln und ab 1882 den Rothschönberger Stolln entwässert. Bereits vor 1800 betrieb die Grube Tiefbau unterhalb der Stollnsohle. Das Wasser wurde mit einem Kunstgezeug im Himmelsfürster Kunstschacht auf die Stollnsohle gehoben.

Durch die über Jahre hinweg gute Ertragssituation war Himmelsfürst in der Lage, die benachbarten Gruben aufzukaufen. Dadurch und durch im 18. und 19. Jahrhundert neu abgeteufte Schächte stieg Himmelsfürst zu einem großen Unternehmen auf. 1886 waren bei der Grube 1770 Mann beschäftigt. Im 19. Jahrhundert wurde der Grubenbetrieb modernisiert und eine Reihe von Wassersäulenmaschinen zur Wasserhaltung ebenso wie Dampfmaschinen für die Förderung angeschafft, so auf dem Vertrau–auf–Gott–Schacht, dem Glückaufschacht und dem Frankenschacht. Nach dem Verfall des Silberpreises wurde Himmelsfürst 1886 wie viele andere Gruben verstaatlicht und 1913 stillgelegt.

1946 bis 1969

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die SAG Wismut wie in allen erzgebirgischen Bergwerken in der Grube Himmelsfürst Erkundungsarbeiten auf Uranerz durch, jedoch ohne Ergebnis. Danach wurde sie an den VEB Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk“ in Freiberg übergeben, der die Förderung von Bleizinkerzen aufnahm, die man zunächst mit Lkw in die zentrale Aufbereitung am Davidschacht transportierte. Später wurde Himmelsfürst durch einen Förderquerschlag mit dem Davidschacht verbunden. Die Grube wurde fortlaufend weiter modernisiert, u. a. erhielt der Glückaufschacht ein neues Fördergerüst und eine elektrisch angetriebene Koepemaschine.

Erhaltene Einrichtungen

  • Wassergöpelhaus vom Dorothea Treibeschacht von 1781
  • Huthaus Vestesburg
  • Altes Huthaus
  • Himmelsfürst Fundgrube neues Huthaus von 1858
  • Bethaus
  • mittlere Wäsche
  • Pulverhaus am Alten Huthaus
  • Dampfpochwerk (nur Gebäude)
  • Zughaltepunkt Himmelsfürst
  • Huthaus Hoffnung Gottes Fundgrube
  • Halde Himmelsfürst
  • Frankenschachter Treibehaus

Weblinks

 Commons: Himmelsfurst Mine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Otfried Wagenbreth; Eberhard Wächtler (Hrsg.): Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. 2. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1988, ISBN 3-342-00117-8, S. 382.
  • Maruschke, Thomas / Dietrich, Matthias: Die Grube Himmelsfürst. Sachsens reichstes Silberbergwerk. In: Heimatarchiv. 1. Auflage. Sutton, Brand-Erbisdorf 2009, ISBN 978-3-86680-495-1, S. 128.

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