- Grundschule Salbke
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Die Grundschule Salbke ist ein denkmalgeschütztes Schulgebäude im Magdeburger Stadtteil Salbke.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das in der Friedhofstraße Nr. 2 gelegene Gebäude entstand ab 1904 in mehreren Bauabschnitten als Ergänzung für die weiter östlich gelegene, zu klein gewordene Alte Schule Salbke. Die Pläne sind vom Kreisbaumeister des Landkreises Wanzleben, zu dem das damals noch selbständige Salbke gehörte, Bumpert unterzeichnet. Zunächst entstand der westliche Gebäudeteil, mit dem dortigen Eingang und drei benachbarten Fensterachsen. 1905 wurde der Schulbetrieb in dem als Knabenschule konzipierten Schulhaus aufgenommen.
Nach dem ersten Entwurf war beabsichtigt über den vier westlichen Fensterachsen einen neogotischen Staffelgiebel zu errichten. Ob dieser je ausgeführt wurde ist nicht bekannt, zumindest wäre er dann jedoch in der zweiten Bauphase ab 1910 wieder entfernt worden. In dieser Phase entstand der heutige Mittelteil bis hinter den östlichen Eingang.
Am 23. April 1923 wurde Otto Dieckmann, bis dahin Rektor der Westerhüser Schule, an die Volksschule Salbke versetzt. Der national-konservative Dieckmann passte nicht zur neuen inhaltlichen Konzeption der zur Reformschule umgewandelten Westerhüsener Schule.[1] In der Zeit des Nationalsozialismus waren auf dem Schulgelände Friedhofstraße 2-4 auch deutsche Pflichtarbeiter und ausländische Arbeiter untergebracht. In dieser Zeit bestand im Gebäude die 28. Gemeindeschule und die 10. Mittelschule.[2]
Zwischen 1945 und 1949 war Herbert Wahrendorf Lehrer an der Schule. Wahrendorf wurde in dieser Zeit ostdeutscher Meister im Feldhandball und war später ein bekannter Sportpädagoge und Sportfunktionär. In der Zeit der DDR trug die Schule den Namen Polytechnische Oberschule Ernst Brandt. Ab dem 1. September 1958 wurde der polytechnische Unterricht im Reichsbahnausbesserungswerk Salbke durchgeführt. Der Betrieb wurde zum Patenbetrieb der Schule.
2010/2011 wurde das Gebäude saniert. Der Unterrichtsbetrieb fand in dieser Zeit im Gebäude der Grundschule Westerhüsen statt. Ab Februar 2011 wurde dann wieder in Salbke unterrichtet.
Architektur
Das Schulgebäude ist zweigeschossig mit Mansarddach ausgeführt. Der lange Gebäudekomplex ist verputzt, wobei die Putzflächen von Lisenen aus roten Ziegeln eingerahmt werden. Die Fassade wird darüber hinaus von ähnlich gestalteten Gesimsen und Bogenfriesen gegliedert. Auch Schluss- und Kämpfersteine schmücken die Fassade. Markant sind die Umrahmungen der Segmentbogenfenster und Türöffnungen, die im Wechsel von Werkstein und roten Ziegeln gestaltet wurden. Im Inneren werden die einzelnen Klassenräume durch einen in der Mitte liegenden Flur erschlossen.
Auf dem Dach der Schule befindet sich eine Bürgersolaranlage.
Literatur
- Sabine Ullrich, Magdeburger Schulen, Landeshauptstadt Magdeburg 2006, Seite 106
- Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 198
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Westerhüsen im ersten Weltkrieg in Aus der Heimatgeschichte von Magdeburg-Westerhüsen, August 1942
- ↑ Peter-Ernst Schmidt, Fremd-, Zwangs-, KZ-, Kriegsgefangenen- und Arbeitserziehungslager während der NS-Zeit in Magdeburg., März 2007
52.07561411.667483Koordinaten: 52° 4′ 32″ N, 11° 40′ 3″ OKategorie:- Schulgebäude in Magdeburg
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