Grunehogna-Kraton

Grunehogna-Kraton
Geologische Karte des Grunehogna-Kratons und seiner Umgebung.

Der Grunehogna-Kraton ist ein kleines Fragment archaischer Kruste in Antarktika, das beim Auseinanderbrechen Gondwanas vom Kaapvaal-Kraton (auch als Kalahari-Kraton bezeichnet) im südlichen Afrika getrennt wurde. Der Kraton liegt im westlichen Königin-Maud-Land an der Prinzessin-Martha-Küste zwischen 15° westlicher und 3° östlicher Länge. Der Name Grunehogna bezeichnet eine Gruppe von Berggipfeln im Ahlmannryggen am südlichen Rand des Kratons.[1]

Geologie

Der Kraton ist weitgehend mit Eis bedeckt, Informationen über den geologischen Bau stammen indirekt aus der geophysikalischen Erkundung[2] oder von Nunataks, wo Gesteine direkt aufgeschlossen sind. Die ältesten Gesteine findet man in den Nunataks von Annandagstoppane. Es handelt sich um granitische Orthogneise, die vor etwa 3 Milliarden Jahren metamorph überprägt wurden. In den Nunataks des Borgmassivet ist eine bis zu 3000 m mächtige Abfolge aus Basaltdecken und flach liegenden Sedimentgesteinen erhalten, die im Mesoproterozoikum auf dem Grundgebirge abgelagert wurde.

Am Ende des Mesoproterozoikums kollidierte ein Inselbogen mit dem zu dieser Zeit noch zusammenhängenden Kaapvaal-Grunehogna-Kraton, bei dem ein von Geologen als Namaqua-Natal-Maud-Belt bezeichnetes Gebirge entstand. Während die Naht zwischen dem Kraton und dem Gebirge in Namaqualand und Natal gut aufgeschlossen ist, wird sie in der Antarktis vollständig von Eis verdeckt.

Bei der Öffnung des Südlichen Ozeans wurde das Krustenfragment vor etwa 140 Millionen Jahren[3] vom größeren Kaapvaal-Kraton abgetrennt und damit ein Teil Antarktikas. Bei diesem Prozess wurden die Gesteinseinheiten an zahlreichen Störungen vertikal gegeneinander versetzt. Am südlichen und östlichen Rand des Kratons brachen Gräben ein, die heute von Gletschern ausgefüllt werden.

Einzelnachweise

  1. Datenblatt des Australian Antarctic Data Centre abgerufen am 5. April 2010
  2. Geologic Significance of Regional Magnetic Anomalies in Coats Land and Western Dronning Maud Land abgerufen am 30. März 2010
  3. Antarctica - Kalahari reconstruction at 180 Ma – new paleomagnetic data (engl.), abgerufen am 30. März 2010

Literatur

  • J.M. Barton, R. Klemd, H.L. Allsopp, S.A. Auret, Y.E. Copperwaite: The geology and geochronology of the Annandagstoppane granite, western Dronning Maud Land. In: Contributions Mineralogy Petrology. 47, 1987, S. 488–496.
  • M. Halpern: Rubidium-Strontium date of possibly three billion years for a granite rock from Antarctica. In: Science. 169, 1970, S. 977-978.
  • A.B. Moyes, J.R. Krynauw, J.M. Barton: The age of the Ritscherflya Supergroup and Borgmassivet Intrusions, Dronning Maud Land, Antarctica. In: Antarctic Science. 7, 1995, S. 87–97.

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