Archaikum

Archaikum
Äonothem/
Äon
Ärathem/
Ära
System/
Periode
≈ Zeitraum
(mya)
höher höher höher jünger
Prä­kambrium
Protero­zoikum
Neoprotero­zoikum Ediacarium 635–542
Cryogenium 850–635
Tonium 1.000–850
Mesoprotero­zoikum Stenium 1.200–1.000
Ectasium 1.400–1.200
Calymmium 1.600–1.400
Paläoprotero­zoikum Statherium 1.800–1.600
Orosirium 2.050–1.800
Rhyacium 2.300–2.050
Siderium 2.500–2.300
Archaikum Neoarchaikum 2.800–2.500
Mesoarchaikum 3.200–2.800
Paläoarchaikum 3.600–3.200
Eoarchaikum 4.000–3.600
Hadaikum 4.600–4.000

Das Archaikum (auch Archäikum) ist ein Äon der Erdgeschichte. Es erstreckt sich von ca. 4.000 bis ca. 2.500 Millionen Jahren. Die veraltete Bezeichnung für dieses Erdzeitalter ist Azoikum.

Dem Archaikum geht das Hadaikum voran, und es wird vom Proterozoikum bzw. von dessen erster Einheit, dem Siderium, abgelöst.

Die Untergliederung des Archaikums:

In den Beginn des Archaikums wird der Isua-Gneis aus der Gegend von Nuuk in Grönland datiert. Erst seit 1999 sind Gesteine bekannt, die schon vor diesem Äon, also im Hadaikum gebildet wurden. Das bisher älteste sicher datierte Gestein ist der Acasta-Gneis mit 4030 mya aus dem westlichen Kanadischen Schild. 2008 sind weitere Datierungen aus dem Hadaikum bekannt geworden, die aus dem Nuvvuagittuq-Grünsteingürtel im östlichen Kanadischen Schild stammen. Der erste – hypothetische – Großkontinent Ur könnte sich vor 3 Milliarden Jahren aus diesen ersten hadaischen Festlandinseln (Kratonen) gebildet haben.

Obwohl lange Zeit angenommen wurde, dass aus dem Archaikum keine Fossilien erhalten sind, hat sich herausgestellt, dass schon innerhalb kürzester Zeit nach der Bildung stabiler Krustenbestandteile Evolutionsprozesse – vorerst die Chemische Evolution ab 3.800 mya – begonnen haben: Makromoleküle waren in der Lage, sich durch Anlagerung anderer Moleküle zu vergrößern und sich selbst zu reproduzieren. Im frühen Archaikum kann dieser Zeitpunkt als der Beginn des Lebens auf der Erde angesetzt werden.

Die ältesten bisher gefundenen Chemofossilien, also fossile Spuren von Lebewesen, sind mikroskopische ‚Fäden‘ in Gesteinen die, erstmals in Südafrika entdeckt, als Überreste von 3,5 Mrd. Jahre alten Cyanobakterien – bzw. Blaualgen – gelten könnten. Später folgen dann eindeutig biogene Fossilreste in Form von Stromatolithen, die noch aus dem Archaikum stammen.

Naturgemäß ist die Menge der findbaren Fossilien und Gesteine aus diesem Äon minimal, da die meisten Landmassen aus dieser Zeit, die solche Spuren tragen könnten, völlig zu feinstem Sand erodiert sind, metamorphosiert, Grundlage von Sedimentgesteinen wurden oder im Erdmantel aufschmolzen. Nur in den ältesten, seit ihrer Entstehung unveränderten Kratonen – den Archonen – besteht die Chance mittels Tiefenbohrungen in mehreren tausend Metern solche Funde zu machen. Solche Archone sind zum Beispiel die Kola-Halbinsel, Simbabwe, der Kanadische Schild, Teile von China oder West-Australien.

Die Atmosphäre im frühen Archaikum enthielt noch keinen freien Sauerstoff. Die Photosynthese der ersten Prokaryoten oxidierte vorerst die Minerale des Urozeans und erst gegen Ende des Archaikums – 2500 mya – wurde Sauerstoff an die Atmosphäre abgegeben.

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