- Guntarith
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Guntarith (auch Guntharis; † 546 in Karthago) war ein oströmischer Militärführer vandalischer Abstammung. Er rebellierte 546 in Africa gegen die Herrschaft Kaiser Justinians.
Nach der Rückeroberung der Provinz Africa 533/34 sahen sich die Oströmer mehrfach mit maurischen und vandalischen Aufständen konfrontiert. Ein Jahr nach der Niederschlagung der Rebellion des Stotzas (545) setzte sich der dux Numidiae Guntarith an die Spitze des Widerstands. Mit maurischer und numidischer Unterstützung bemächtigte er sich der Provinzhauptstadt Karthago und ließ den kaiserlichen Statthalter Areobindus umbringen; dessen Frau, die Kaisernichte Praejecta, wurde verschont. Ziel der Rebellen war wahrscheinlich die Sezession der Provinz von Konstantinopel und die Restauration einer unabhängigen (vandalischen) Königsherrschaft. Als Guntarith zur Festigung seines Regimes mit Säuberungsaktionen und Massenhinrichtungen begann, veranlasste der strategos Artabanos, vermutlich mit Billigung des praefectus praetorio Athanasius, fünf Wochen nach Ausbruch der Rebellion bei einem Gelage die Ermordung des Usurpators. Sein maurischer Unterstützer Johannes wurde in Konstantinopel hingerichtet.
Quellen
- Corippus, Iohannis IV, 364f.
- Marcellinus Comes, Chronicon, Additamentum a. 547, 6 (hier online)
- Prokopios von Caesarea, Bellum Vandalicum XXVI, 8, 9
Literatur
- Thomas Gärtner: Untersuchungen zur Gestaltung und zum historischen Stoff der Johannis Coripps. De Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-020107-9.
- John Robert Martindale: Guntharis 2. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 3A, Cambridge University Press, Cambridge 1992, ISBN 0-521-20160-8, S. 574–575.
- Berthold Rubin: Das Zeitalter Iustinians, 2 Bde., Berlin 1960 (Bd. 1), Berlin/New York 1995 (Bd. 2 postum hrsg. von Carmelo Capizzi, dort S. 47−49).
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