Gustav Zigeuner

Gustav Zigeuner

Gustav Zigeuner (* 28. Januar 1886 in Trbovlje; † 29. November 1979) war ein österreichischer Jurist und 1956 Präsident des Verfassungsgerichtshofes der Republik Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Zigeuner war eine bedeutende österreichische Richterpersönlichkeit.

1908 trat er in den Gerichtsdienst ein. Seine weiteren Stationen waren: 1912 Richterernennung, 1924 Landesgerichtsrat, 1928 Oberlandesgerichtsrat, 1931 Rat des Oberlandesgerichts Graz, 1934–1938 Präsident des Landesgerichts Klagenfurt. In der NS-Zeit wurde er von 1938 bis 9. November 1940 in ein Konzentrationslager verbracht, 1943 ist er als Vertragsbediensteter der Landeskrankenkasse Graz nachweisbar. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes war er wesentlich am Wiederaufbau der österreichischen Justiz im Sprengel des Oberlandesgerichts Graz beteiligt. Ab 24. Juni 1945 übernahm er im Auftrag des provisorischen Landeshauptmanns der Steiermark Rainhard Machold provisorisch die Leitung des Oberlandesgerichts Graz[1], von 1. Juli 1945 bis 1956 war er Präsident des Oberlandesgerichts Graz.

1946 wurde er zum Vizepräsidenten des nach dem Bundes-Verfassungsgesetz neu bestellten Verfassungsgerichtshofes ernannt, vom 1. Februar bis Ende des Jahres 1956 bekleidete er die Stellung eines Präsidenten des österreichischen Verfassungsgerichtshofes.

Auszeichnungen

  • 1952: Ehrenbürger der Stadt Fehring

Literatur

  • Martin F. Polaschek: Im Namen der Republik Österreich! Die Volksgerichte in der Steiermark 1945 bis 1955. (Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives, Band 23). Graz 1998. ISBN 3-901938-01-X
  • Helmut Gebhardt, Grazer Richter im Jahre 1938 – Personelle „Säuberungen“ und Umbrüche, in: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz 29/30 (2000), S. 385.
  • Kurt Heller: Der Verfassungsgerichtshof. Die Entwicklung der Verfassungsgerichtsbarkeit in Österreich von den Anfängen bis zur Gegenwart. Verlag Österreich: Wien 2010, ISBN 978-3-7046-5495-3.

Einzelnachweise

  1. Alfred Ableitinger: Politik in der Steiermark, in: ders., Dieter A. Binder (Hrsg.) Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945: Steiermark, Wien 2002, S. 27

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