- Gutshaus Vollenschier
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Das Gutshaus Vollenschier ist ein Gutshaus im zum Stendaler Ortsteil Wittenmoor gehörenden Dorf Vollenschier in Sachsen-Anhalt.
Lage
Auf der nach Norden ausgerichteten Frontseite erstreckt sich der von Wirtschaftsgebäuden gesäumte Gutshof. Zur Anlage gehören auch die später entstandene Gutskirche Vollenschier und das Schloss Vollenschier.
Architektur und Geschichte
1484 hatte Gebhard von Alvensleben Vollenschier zum Lehen erhalten. Er hatte zunächst ein Vorwerk und später das Gut errichtet. Das heute bestehende Gutshaus entstand in der Zeit des Barock in der Mitte des 18. Jahrhunderts als eingeschossiger Bau. Der Gutshof gehörte Baron von Etzel. Später übernahm sein Schwiegersohn Baron von Kloppmann das Gut.
Sowohl auf der Front- als auch auf der rückwärtigen Gartenseite befindet sich ein übergiebelter Risalit. Die Fassade wird durch Spiegelflächen unterhalb und Schlusssteine oberhalb der Fenster sowie Kantenlisenen und ein vorspringendes Dachgesims gegliedert. Bedeckt wird das Gebäude durch ein Mansardwalmdach mit vier Gauben.
Der Eingang führt in einen zentral gelegenen, im Grundriss sechseckigen Saal, in dem sich eine schwungvoll gegliederte Stuckdecke befindet. Im 18. Jahrhundert befand sich hinter dem Gutshaus ein geometrisch angelegter Barockgarten.
Auf dem Gut wurden Pferde, Schafe, Kühe und Ochsen gehalten sowie Ackerbau betrieben. Darüber hinaus bestand eine Gutsgärtnerei. Die Familie von Kloppmann wurde im Sommer 1945 - Vollenschier gehörte zur Sowjetischen Besatzungszone - enteignet. Baron von Kloppmann floh nach Westdeutschland. Das Gut blieb jedoch als Ganzes erhalten und wurde als Volksgut mit Tier- und Pflanzenzucht fortgeführt. Das Gutshaus war zunächst bis etwa 1990 bewohnt und dann stark sanierungsbedürftig. Auch der Betrieb des Guts wurde 1990/91 eingestellt.
1992 erwarb die Familie von Engelbrechten, die weitläufig mit dem ehemaligen Eigentümern verwandt ist, das Gut. Das Gutshaus wurde saniert. Die Familie siedelte 2004 nach Vollenschier über und nahm auch den landwirtschaftlichen Betrieb wieder auf.
Literatur
- Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 960
52.53389811.665571Koordinaten: 52° 32′ 2″ N, 11° 39′ 56″ OKategorien:- Bauwerk in Stendal
- Herrenhaus in Deutschland
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