Göringer Stein

Göringer Stein
Göringer Stein
Der Göringer Stein von Osten gesehen

Der Göringer Stein von Osten gesehen

Höhe 317 m ü. HN
Lage Thüringen (Deutschland)
Gebirge Thüringer Wald
Geographische Lage 50° 59′ 38″ N, 10° 10′ 36″ O50.99388888888910.176666666667317.0Koordinaten: 50° 59′ 38″ N, 10° 10′ 36″ O
Göringer Stein (Thüringen)
Göringer Stein
Gestein Zechstein über Rotliegend
Besonderheiten 180° Aussicht nach Norden

Der Göringer Stein ist mit 317,0 Metern Höhe einer der westlichsten Berge des Thüringer Waldes. Er liegt mit dem größeren westlichen Teil in der Gemeinde Gerstungen, Ortsteil Lauchröden im Wartburgkreis in Thüringen, der östliche Teil liegt im Stadtteil Göringen der Wartburgstadt Eisenach.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der im Göringer Teil unbewaldete, sonst mit Buchenwald bestandene Berg am Westrand des Thüringer Waldes reicht bis unmittelbar an das Steilufer der Werra. Der Berg erhebt sich bis zu 120 Meter über die Flussaue, er besitzt im Norden und Westen einen Steilhang, im Osten ist eine mäßige Hangneigung vorhanden, das Gelände konnte deshalb für Ackerbau und Obstbaumpflanzungen genutzt werden, im südwestlichen Teil geht der Hang in einen Sattelpass zum nahen Stechberg über. Auch dieser Bereich wurde landwirtschaftlich genutzt.

Geschichte

Der Göringer Stein ist ein sagenumwobener Ort. Auf seinem Gipfel soll einst eine gleichnamige Burg gestanden haben.

Der Burgberg der Brandenburg liegt jedoch nur 500 Meter in Richtung Lauchröden entfernt. Im Mittelalter lief an der Flanke des Berges eine Altstraße in Richtung Eisenach am Göringer Stein vorbei, deren Hohlwege noch gut als Gräben im Westhang nachweisbar sind. Sie wurde von der Brandenburg überwacht.

Der Göringer Stein war wohl bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts entwaldet. Beginnend mit den Steilhängen, die nur für die Beweidung mit Schafen geeignet waren, wurde ein neuer Wald aufgeforstet. Ein Bergwerksunternehmer glaubte, im Berg könnten Erzgänge verborgen liegen, er erhielt eine Erweiterung seiner Konzession für den Göringer Kupferschiefer-Bergbau. Reste des Stollenmundlochs sind noch unweit von Göringen im Wald zu besichtigen. Auf dem Gipfel befindet sich eine freiliegende Felspartie, sie war als Ausflugsplatz beliebt. In einem Stein auf der Südseite wurde das Monogramm C A, die Jahreszahl 1878 und eine Krone eingehauen - es handelt sich um eine Ehrenbezeigung und „Geschenk“ für den damaligen Landesvater, Großherzog Carl Alexander zum 25-jährigen Regierungsjubiläum im Jahre 1878.

Tourismus

Der Göringer Stein und seine Umgebung waren schon im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel neben der Brandenburg. Beide Orte konnten bis zur Brückensprengung im März 1945 vom Haltepunkt Herleshausen auch bequem mit der Eisenbahn erreicht werden. Der Wiederaufbau der Brücke wurde durch die Verhältnisse an der späteren Zonengrenze verhindert, auch wurde der Tourismus untersagt. Von Lauchröden, Herleshausen oder von Göringen führen seit der Wende neu angelegte Wanderwege dorthin. Beide Orte sind nun vom Haltepunkt Herleshausen auch wieder bequem mit der Eisenbahn zu erreichen. Zu Füßen des Göringer Steines befindet sich jetzt das so genannte „Blaue Wunder“ - es handelt sich um eine ehemalige Grenzsperranlage, die jetzt teildemontiert, als Fußgängerbrücke über die Werra genutzt wird. Vom Waldrand ergeben sich bei guten Witterungsbedingungen schöne Aussichtsmöglichkeiten zum Kielforst und der Thüringer Pforte mit der Werratalbrücke bei Hörschel.

Impressionen

Literatur

  • Gerd Bergmann, Hans Heuse u.a.; Gemeinde Lauchröden (Hrsg.): Unser Dorf Lauchröden. Zusammenstellung heimatkundlicher Beiträge. Lauchröden 1994, S. 104.
  • Karl-Heinz Schmedding: Der Poet des Werratals J.H.Ch. Heusinger. In: Heimatblätter '91 des Eisenacher Landes. 1991. S. 59. (=EP-Report 1)

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: CD-ROM Reihe Top10. CD 2, Erfurt 1999.

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