- Götz Wörner
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Götz Wörner (auch Alexander Götz Wörner und Götz A. Wörner; * 15. November 1959 in Pforzheim) ist ein deutscher Musikproduzent und Musikverleger, der durch sein Engagement für sozial benachteiligte Frankfurter Bürger bekannt geworden ist, besonders mit dem von ihm begründeten Verein Kultur für ALLE.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Wörner besuchte in Pforzheim das humanistische Johannes-Reuchlin-Gymnasium und das Fritz-Erler-Wirtschafts-Gymnasium, das er 1981 mit dem Abitur abschloss. Während seiner Schulzeit in den 1970er Jahren engagierte er sich unter anderem für Arme und verfolgte Menschen in Chile sowie in der Anti-Atombewegung. 1977 war er Mitbegründer der Pforzheimer Grünen Liste. 1980 kehrte er nach Besuch des Gründungsparteitages der Grünen in Karlsruhe der grünen Bewegung den Rücken.
Im Jahr 1978 produzierte er seine erste Schallplatte, den Live-Mitschnitt „Concierto latinoamericano“ (Juan Bagatelas/Exil-Chilene,Trio Los Quinteros/Kolumbien/,Sergio Vesely/Exil-Chilene). Daraufhin entstanden mehrere Produktionen mit dem chilenischen Liedermacher und Dichter Sergio Vesely. Die Produktion „Canto por mi“ in München wurde von dem deutschen Liedermacher Konstantin Wecker ermöglicht
Im Jahr 1980 gründet er das Label und die Schallplattenfirma messidor, 1982 den messidor Musikverlag, der vorwiegend Aufnahmen chilenischer und weiterer südamerikanischer Musik herausbrachte, die weltweit vertrieben wurden. Nach einer Fehlinvestition wurde die Firma im Jahr 1999 insolvent. Am Erfolg des zur selben Zeit von Ry Cooder produzierten und durch Wim Wenders verfilmten Buena Vista Social Club kann Wörner nicht mehr teilhaben. An den Musikrechten war er bereits seit Jahren in seinem nunmehr ehemaligen Verlag beteiligt.
Götz Wörner, der im Jahr 1999 mittellos wurde, war ab dem Jahr 2000 Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt. Resultierend aus eigenem Erleben, beschließt Wörner im Jahr 2007, sich mit der Problematik zu beschäftigen, dass Menschen in ähnlicher Lage wie er selbst aufgrund ihrer finanziellen Lage von der Teilhabe am kulturellen Leben weitgehend ausgeschlossen sind. Im Rahmen und mit Unterstützung des Bürgerinstituts e.V. Frankfurt am Main und des Frankfurter Arbeitslosenzentrums (FALZ e.V.) startet er eine Machbarkeitsanalyse für einen Kulturpass, der es Menschen, die von Grundsicherung leben müssen, wieder ermöglicht, an Kultur teilzuhaben. Das Projekt, das in dieser Form in der Bundesrepublik Deutschland noch von niemandem umgesetzt worden war, wurde in Angriff genommen.
2008 gründete Wörner den Verein Kultur für ALLE, der seitdem den Kulturpass als Mittel zur kulturellen Teilhabe entwickelt. Im Jahr 2011 hat der Verein bereits 200 Kooperationspartner und der Pass wird in Frankfurt von 5000 Menschen genutzt. Das Projekt hat bundesweit Modellcharakter.
Auszeichnungen
- 2009 Nominierung für den taz-Panter-Preis ("taz-Stiftung", Berlin)[1]
Literatur
- Detlef Kinsler: Die Mildtätigen. In: Pflasterstrand. 2 Oktober 2008. Abgerufen am 29. Oktober 2011.
- Michael Hierholzer: „Kultur für alle“. Vom Musikproduzenten zum Sozialunternehmer. In: FAZ. 7. Januar 2009. Abgerufen am 29. Oktober 2011.
- Friederike Tinnappel: Frankfurter Kulturpass. Das Ein-Euro-Prinzip. In: Frankfurter Rundschau. 26. April 2010. Abgerufen am 29. Oktober 2011.
Weblinks
- Tonträger von Messidor in der Deutschen Nationalbibliothek (Produktion Götz Wörner)
- kulturpass.net – kultur für alle
Einzelnachweise
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