Haguro (1928)

Haguro (1928)
Naval Ensign of Japan.svg
Schwerer Kreuzer Haguro (1931)
Schiffsdaten
Kiellegung 16. März 1925
Stapellauf 24. März 1928
Indienststellung: 25. April 1929
Technische Daten
Verdrängung 10.000 Tonnen
Länge 203,76 m
Breite 19,0 m
Tiefgang: 6,32 m
Leistung: 132.000 PS (97,1 MW)
Geschwindigkeit: 35,5 kn
Reichweite: 8000 SM bei 14 Knoten
Besatzung: 773 (ursprünglich)
Bewaffnung: Erstausrüstung:
  • 10 x 20,3 cm L/50
  • 6 x 12 cm L/45 Flak
  • 2 × 13,2-mm-Fla-Maschinengewehre
  • 16 Torpedorohre Ø 61,0 cm in 4 Vierlingssätzen

nach Umbau:

  • 10 × 20,3 cm L/50
  • 8 × 12,7 cm L/40 Flak
  • 52 × 25-mm-Flak
  • 10 × 13,2-mm-Fla-Maschinengewehre
  • 16 Torpedorohre Ø 61,0 cm in 4 Vierlingssätzen

Die Haguro (jap. 羽黒) war ein japanischer Schwerer Kreuzer der Myōkō-Klasse, der von der Kaiserlich-japanischen Marine im Pazifikkrieg eingesetzt wurde. Er wurde nach dem Haguro-san benannt.

Das Schiff war unter anderem in den Kampfhandlungen bei der Kaiserin-Augusta-Bucht beteiligt.

Inhaltsverzeichnis

Planung und Bau

Der Kreuzer Haguro 1936

Die 10.000-Tonnen-Kreuzer der Myōkō-Klasse wurden als erste Schwere Kreuzer Japans nach dem Washingtoner Abkommen aus dem Jahr 1922 unter Ausnutzung der Obergrenze des Kalibers der schweren Artillerie von 203 mm projektiert.

Mit dem japanischen Staatshaushalt von 1923 wurde der Bau des Schiffs bewilligt; es wurde dann am 16. März 1925 auf der Mitsubishi-Werft in Nagasaki auf Kiel gelegt. Da durch Streiks der Bau zeitweise ruhte, erfolgte der Stapellauf erst am 24. März 1928. Am 25. April 1929 wurde die Haguro in Dienst gestellt. In den 1930er-Jahren wurde der Kreuzer mehrfach modernisiert, vor allem im Jahr 1936. Haguro wurde wie alle japanischen schweren Kreuzer auch mit Radar nachgerüstet, 1943 mit dem Mehrzwecksuchradar Typ 21 (Vormast), das 1944 durch zwei Seesuch- und Feuerleitanlagen Typ 22 (beidseits der Brücke) und ein Luftwarnradar Typ 13 (vorn am Großmast) sowie passive Systeme (E-27) ergänzt wurde.

Der Schwere Kreuzer war über Alles 201,70 Meter lang, 20,73 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 6,32 Meter. Die Besatzungsstärke belief sich auf 773 Mann. Die beiden Dampfturbinensätze hatten eine Maximalleistung von je 9568 kW (13.000 PS), sie ermöglichten dem Schiff eine maximale Geschwindigkeit von 33 Knoten. Der Antrieb erfolgte mittels zweier Propeller. Für die zwölf Heizkessel standen 2000 Tonnen Heizöl zur Verfügung. Bei einer Geschwindigkeit von 14 kn wäre theoretisch eine Fahrstrecke von 14.000 Seemeilen möglich.

Bewaffnung

Bewaffnet war die Haguro mit zehn 203-mm-Geschützen, sechs 120-mm-Geschützen (bis 1934), bzw. acht 127-mm-Geschützen (ab 1935) und mindestens zwei 13-mm-Maschinengewehren, die schon 1935 durch zwei 13mm-Vierlinge verstärkt wurden. Die leichte Flak war jedoch bereits vor dem Krieg auf 12 Rohre (vier Zwillinge der standardmäßig verwendeten 25mm-Hotchkiss-Lafetten, plus zwei 13mm Zwillinge) erhöht worden und wurde dann bis 1944 laufend verstärkt (Enddotierung Haguro ab Juli 1944: 52 Rohre 25mm in vier Drillingen, acht Zwillingen und 24 Einzellafetten). Zusätzlich verfügte das Schiff wie seine Schwesterschiffe über eine wechselnde Anzahl von 610-mm-Torpedorohren in Vierer-Sätzen: Nach dem ersten Umbau waren es zwei Vierlinge, nach dem zweiten Umbau kurz vor dem Krieg dann vier Vierlinge (16 Rohre), die zudem sämtlich über Schnell-Nachladesätze verfügten, so dass im Gefecht die enorme Anzahl von 32 Torpedos verfügbar war. 1944 wurde zur Kompensation des zusätzlichen Gewichtes der Nachrüstungen (leichte Flak, Radar) die Torpedorohrdotierung wieder halbiert (die achteren Sätze wurden abgegeben). Außerdem befanden sich zwei Flugzeugkatapulte und regelmäßig drei Wasserflugzeuge an Bord.

Panzerung

Die Panzerdicken waren an Deck 51 bis 76 mm und in der Wasserlinie mit Torpedowülsten sowie an den Geschütztürmen der schweren Artillerie 76 mm stark.

Einsätze

Die Haguro während eines Luftangriffs im Dezember 1942 bei Rabaul

Pazifikkrieg

Am 14. und 15. Mai 1945 wurde die Haguro vom französischen Schlachtschiff Richelieu verfolgt. Das französische Schiff gehörte der British Eastern Fleet an. Am 16. Mai 1945 konnte die Haguro letztlich durch alliierte Seestreitkräfte in der Straße von Malakka versenkt werden.

Untergang

In der Nacht des 16. Mai 1945 wurde die Haguro zusammen mit dem Zerstörer Kamikaze in der Malakkastraße von der britischen 26. Zerstörer-Flottille angegriffen. Von drei Torpedos getroffen bekam das Schiff schnell eine 30°-Schlagseite nach Backbord.

Um 02:32 Uhr sank die Haguro mit dem Heck voran 55 Seemeilen vor Penang. Die Kamikaze konnte 320 Überlebende an Bord nehmen, während 900 Mann, darunter Vizeadmiral Hashimoto und Konteradmiral Sugiura, mit dem Schiff untergingen.

Die Haguro wurde am 20. Juni 1945 aus der japanischen Flottenliste gestrichen.

Wrack

Das Wrack der Haguro wurde im Dezember 2002 von einem Team um den australischer Taucher Kevin Denlay entdeckt und der Zustand im März 2003 durch Videoaufnahmen dokumentiert.[1] Die Haguro liegt in rund 68 Metern Tiefe und sitzt aufrecht auf dem Meeresboden.

Belege und Verweise

Literatur

  • Myoko-Klasse, Gakken Pacific War Series, Nummer 27, Gakken, Tokyo, 1997, ISBN 4-05-602067-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wrack der Haguro, gesichtet am 22. September 2010

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