Hallandia

Hallandia
Polierte Oberfläche von Hallandia
Muster (10×10 cm) eines polierten Hallandia mit deutlich ausgeprägtem Richtungsgefüge

Hallandia ist ein schwedischer Migmatit, der nördlich von Halmstad in der Provinz Hallands län in Südwestschweden abgebaut wird. Das Gestein wird seit 1875 in zahlreichen Steinbrüchen zwischen Halmstad und Falkenberg gewonnen. Hallandia entstand vor 920 Millionen Jahren im Präkambrium.

Inhaltsverzeichnis

Namen

Als das Gestein, das seit 1875 in zahlreichen Steinbrüchen zwischen Halmstad und Falkenberg abgebaut wurde, wurden diesem Naturstein Regionalnamen von Ortschaften oder Landmarken vergeben, wie Bårarp, Vastad und Nortorp usw.

Die Bezeichnung Hallandia hat sich als Namensbezeichnung dieses Natursteins durchgesetzt, ein weiterer verbreiteter Namen ist noch Halmstad, der auch als Sammelname dieses Gesteins aus verschiedenen Steinbrüchen verwendet wird.

Sofern Hallandia als Grabstein – insbesondere in Norddeutschland – mit rauer Oberflächen und für weitere Verwendungen angeboten wurde, erhielt Hallandia vielfältige Handelsnamen wie Nordlandfindling, Nordlandfindling, Meeresfelsen, Ostseefelsen usw..[1]

Geologie

Südwestschweden ist Teil des Baltischen Schildes, das sich über Schweden, Finnland und Norwegen erstreckt.[2] Es handelt sich um ein altes Grundgebirge, das infolge von tektonischen Bewegungen Granit und Sedimente in die untere Erdkruste drückte, wobei diese Hitze und Druck ausgesetzt waren, aufschmolzen und ihr ursprüngliches Gefüge verloren. Dabei kann es vorkommen, dass ein Gestein mehrfach überprägt wird. Aus körnigen Graniten und Sedimenten und/oder Sedimentgesteinen entstanden Gneise mit einem Richtungsgefüge, die als Mischgneise bzw. Migmatite bezeichnet werden.

Hallandia ist ein Migmatit. Migmatite setzen sich aus zwei Gesteinen zusammen, einem Orthogneis, der aus den Magmatiten, und einem Paragneis, der aus den Sedimenten und/oder Sedimentgesteinen entstand.

Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand

Hallandia enthält bis zu 40 % roten Kalifeldspat, lediglich 5% hellgrauen Plagioklas und 25 % rauchglasigen Quarz. Hornblende kommt von 5 bis 7 % und Biotit nur in ganz geringen Mengen vor.[3] Hallandia zeigt Fließstrukturen, Bänderungen und Linsen in einer wechselhaften Farbgebung von schwarz, grau, rot bis rotbraun und einen Wechsel von hellen und dunklen Streifen. Der intensive Farb- und Texturwechsel ist für Hallandia typisch.

Verwendung

Abgebaut wird dieser Migmatit nur noch in wenigen Steinbrüchen, einer der größten befindet sich bei Bårarp mit einer Jahresproduktion von 5000 m² jährlich, der in Schweden als Hallandia Bårarp.[4] bezeichnet wird.

Hallandia ist frostfest und polierfähig. Verwendet wird er für den Innen- und Außenbau als Fassadenplatten, Treppen- und Bodenbelag, für Fensterbänke, Waschtische und Küchenarbeitsplatten; in Schweden auch als Mauer- und Wasserbaustein.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Müller: INSK kompakt. Die internationale Naturwerksteinkartei für den aktuellen Markt. Blatt 44.1., Migmatit Halmstad. Ebner Verlag, Ulm 1977
  2. kristallin.de: Die wichtigsten Strukturen im Baltischen Schild, abgerufen am 14. Mai 2011
  3. Karlfried Fuchs: Natursteine aus aller Welt, entdecken, bestimmen, anwenden. Callwey, Blatt 129. Blatt 128. München 1997, ISBN 3-7667-1267-5
  4. emmabodagranit.se: Hallandia Bårarp, in englischer Sprache, abgerufen am 15. Mai 2011

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