Johannes Keusch

Johannes („Hannes“) Keusch (* 5. Oktober 1912 in Dresden; † 8. Dezember 1973) war ein deutscher Jugendfunktionär (FDJ) und Diplomat. Er war Botschafter der DDR in der Volksrepublik Bulgarien.

Leben

Keusch schloss sich dem KJVD an und leitete eine Schulzelle der Jugendkommunisten an einer Dresdner Berufsschule. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 beteiligte sich Keusch am Widerstand. Er wurde zum Kriegsdienst bei der Wehrmacht eingezogen und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach 1945 wirkte er als FDJ-Funktionär in Sachsen und wurde Mitglied der SED. Von 1950 bis 1952 leitete er das Amt für Jugendfragen bei der Regierung der DDR. Von 1952 bis 1959 arbeitete Keusch beim Zentralrat der FDJ. Er war Mitglied des Zentralrates bzw. seines Büros, ab 1954 auch Sekretär des Zentralrates unter anderem für gesamtdeutsche Arbeit. Von 1959 bis 1961 war er persönlicher Referent des Ministers für Handel und Versorgung, von 1961 bis 1963 war er Sekretär des Kollegiums des Ministeriums für Außen- und Innerdeutschen Handel. Von 1963 bis 1970 war Keusch Botschafter der DDR in Sofia, anschließend Abteilungsleiter im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR.

Werke

• China gestern und heute. Vortrag der zentralen Lektorengruppe der FDJ. Verlag Junge Welt, Berlin 1954.
• Allseitige Beziehungen DDR – Volksrepublik Bulgarien In: Deutsche Außenpolitik, IX (1964), S. 830 ff.
• 25 Jahre sozialistische Revolution in Bulgarien. In: Deutsche Außenpolitik, XIV (1969), S. 1019–1027.

Literatur

• Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das Deutsche who’s who. Band II. Arani, Berlin-Grunewald 1965, S. 158.
• Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 388.
• Siegfried Bock, Ingrid Muth, Hermann Schwiesau: Die DDR-Außenpolitik, ein Überblick. Daten, Fakten, Personen (III). LIT Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2010, S. 320.

Botschafter der DDR in Bulgarien

Aenne Kundermann (1950–1951)* | Egon Dreger (1953–1955)* | Oskar Fischer (1955–1959) | Rudolf Jahn (1959–1963) | Johannes Keusch (1963–1970) | Werner Wenning (1970–1975) | Manfred Schmidt (1975–1981) | Gerhard Reinert (1981–1983) | Egon Rommel (1983–1990)

• Außerordentlicher Gesandter und Bevollmächtigter Minister