Hans-Jürgen Klitsch

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Unermüdlicher Eigenverleger leider ohne aufgezeigte Aussenwahrnehmung. Anderthalb Sachbücher [1]. Unbelegte Eigendarstellungen ("Aufgrund des schnell erlangten Renommees als Kenner der Beatmusik 60er Jahre ..."). Ist hier Relevanz im Sinne der Wikipedia gegeben? --Dansker 02:31, 18. Nov. 2011 (CET)

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Hans-Jürgen Klitsch ist ein deutscher Autor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Klitsch studierte Anglistik, Kunst und pädagogischer Psychiatrie und arbeitet als Gymnasiallehrer.

Erste Gehversuche als Autor und Analyst der englischen und deutschen Beatmusik machte Klitsch 1977 zusammen mit Alfred Hebing. Für den 1. Deutschen Ringtausch, ein Zusammenschluss von Schallplattensammlern, erstellten sie zwei Broschüren „Plattenfakten I“ und „Plattenfakten II“. „Plattenfakten II“ war die erste veröffentlichte Diskografie des bekannten Star-Club Records Label.

1978 gründeten Klitsch und Hebing das englischsprachige Musikfanzine „Gorilla Beat“, welches sich vordergründig mit englischer und deutscher Beatmusik beschäftigte. Zusätzlich gab es eine regelmäßige Sektion zu den damals aufkommenden Musikstilen des New Wave und Punk. Gelegentlich erstreckten sich die Bandgeschichten auch bis in die 70er Jahre.

Aufgrund des schnell erlangten Renommees als Kenner der Beatmusik 60er Jahre schrieb Klitsch in der Folge für Buchpublikationen der Verlage ro ro ro („Rock Session“), Serena („Rock-Xikon“) oder Dumont („Anders Reisen“) Beiträge zur englischen und amerikanischen Rockmusik der 60er.

Für mehrere Jahre arbeitete Klitsch als Europakorrespondent für die amerikanische Sammlerzeitung „Goldmine“.

1980 legte Klitsch mit dem (im Eigenverlag erschienenen) Büchlein „Great Bands – Small Labels“ die erste eigenständige Veröffentlichung zu den von unabhängigen Plattenfirmen, sogenannten „independent Labels“, herausgegebenen Punk- und New-Wave-Platten vor. Das kommentierte Büchlein war eine diskografische Sammlung von Singles und LPs weitgehend aus Europa.

1984 trennten sich Hebing und Klitsch. Während Hebing „Gorilla Beat“ mit einem neuen Partner fortführte, gründete Klitsch das Fanzine „h’artbeat“, welches wieder in englischer Sprache erschien. Zunächst als Kunst- und Musikfanzine konzipiert, ließ Klitsch bald den Kunstteil aus Mangel an Publikumsinteresse wegfallen und benannte das Fanzine in „hartbeat!“ um. „hartbeat!“ widmete sich weitgehend dem Garage Rock, Psychedelic, Punk und Underground Power Pop. Später wurde das musikalische Spektrum auf Weltmusik, Jazz und Soul ausgedehnt. Neben aktuellen Bands erforschte Klitsch immer wieder die Geschichte von 60er Jahre und 70er Jahre Bands. „hartbeat!“ wurde wie „Gorilla Beat“ weltweit vertrieben und eine oft zitierte Quelle. Es grenzte sich von anderen Fanzines durch sein außergewöhnliches Design und die künstlerische Grafik ab.

Nachdem Klitsch 1997 mit der Arbeit an „Shakin’ All Over – Die Geschichte der Beatmusik in der Bundesrepublik Deutschland 1963 – 1967“ begonnen hatte, beendete er hartbeat! im Jahr 1998 mit der Nummer 22.

Das reich illustrierte 480-Seiten-Buch „Shakin’ All Over“ (Verlag High Castle, Erkrath, 2000) gilt heute als das Standardwerk zur Geschichte der Beatmusik in der Bundesrepublik.[1][2] Neben der Darstellung von Hunderten von Bandgeschichten widmet sich Klitsch ausführlich den soziokulturellen Voraussetzungen in den 60er Jahren und dem geschichtlichen Werdegang der Popmusik in Deutschland. 2001 erschien eine korrigierte und verbesserte Ausgabe.

Als musikalische Ergänzung zu „Shakin’ All Over“ arbeitete Klitsch ab dem Jahr 2000 für das Label „Bear Family“ an der CD-Serie „Smash…! Boom…! Bang…! – Beat in Germany“. Auf dreißig CDs wird hier das musikalische Erbe der Beatmusik der 60er Jahre in Deutschland nahezu umfassend dokumentiert. In den bis zu 88 Seiten dicken CD-booklets beleuchtet Klitsch die Geschichte der deutschen Beatbands und den sie beeinflussenden soziokulturellen Bedingungen noch einmal aus anderen Blickwinkeln. In der Mehrzahl der CDs stammen auch die musikalischen Zusammenstellungen von Klitsch.

Im Jahr 2008 publizierte Hans-Jürgen Klitsch „Otto und die Beatlejungs – Die Beatszene der 60er Jahre zwischen Oldenburg, Emden und Wilhelmshaven“ (Isensee Verlag, Oldenburg).[1] In diesem Buch durchleuchtet Klitsch die Musikszene einer ländlich geprägten Region, in der auch Otto Waalkes seine ersten musikalischen Gehversuche unternahm, die unter anderem eine Plattdeutsche Version von „Heartbreak Hotel“ hervorbrachte. Das Buch ist eine anschauliche Dokumentation der Jugendbewegung und Musikgeschichte der 60er Jahre abseits der Großstädte. Reich illustriert bietet es Einblick in die lokalen Beatfestivals, die außergewöhnlichen Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft Oldenburger Schülermitverantwortungen, schrägen Beatkellern wie dem Big-Ben-Club in Wilhelmshaven oder ländlichen Beatsälen. Daneben werden die meisten der Bands aus der Region portraitiert. Zu diesem Buch hat Klitsch eine auf 300 Exemplare limitierte CD mit musikalischen Beispielen einiger der im Buch dokumentierten Bands veröffentlicht.

Werke

  • Diskografie zu Greg Shaw's Bomp!. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1983, ISBN 3-499-17773-0
  • Shakin' All Over - Die Beatmusik in der Bundesrepublik Deutschland 1963-1967. Fantasy Productions, 2000, ISBN 978-3890645100
  • Otto & die Beatlejungs : die Beatszene der 60er Jahre zwischen Oldenburg, Emden und Wilhelmshaven. Isensee, Oldenburg, 2008, ISBN 978-3-89995-516-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Der „Beatpapst“ wohnt gleich um die Ecke. In: WZonline, 29. Mai 2008. Abgerufen am 18. November 2011
  2. Von E-Gitarren und langhaarigen Affen. In: NWZonline, 4. Juni 2008. Abgerufen am 18. November 2011

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