- Hans Georg Brenner
-
Hans Georg Brenner (* 13. Februar 1903 in Barranowen / Ostpreußen; † 10. August 1961 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Lektor aus dem Lager der Inneren Emigration und später, nach dem Zusammenbruch des deutschen Faschismus, der Gruppe 47, die ihren Namen einem Vorschlag Brenners verdankt.[1]
Der Pfarrerssohn aus Ostpreußen war bereits in der Vorkriegszeit in Berlin als Lektor (des Universitas-Verlages) tätig, wodurch er sich unter anderem mit Wolfgang Koeppen befreundete. Er schrieb auch Kritiken für die Weltbühne und die Tagespresse. 1945 wird er Lektor bei Rowohlt in Stuttgart, später Claasen in Hamburg. Als Übersetzer macht er sich vor allem um die Werke Sartres verdient. Er übersetzt außerdem Camus, Genet, Louis Armstrong. 1954 zählt er zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer (VdÜ).[2] Seine eigenen Texte – vor allem erzählende Prosa mit sozialkritischem Anliegen und Biographien – ließ er zum Teil unter dem Pseudonym Reinhold (Th.) Grabe erscheinen. Brenner, verheiratet mit der Übersetzerin Susanna Rademacher, galt als „Senior“ der Gruppe 47, starb allerdings schon mit 58 Jahren an einem Leberleiden.[3]
Werke
- Fahrt über den See, Roman, Berlin 1934 (erneut 1938)
- Das Geheimnis des Adolph Freiherrn von Knigge: Die Wege eines Menschenkenners, Hamburg 1936
- Das Lebenswerk des Freiherrn vom Stein: Ein politisches Testament, Berlin 1936
- Der Hundertguldentanz, Erzählung, Leipzig 1939 (1942 auch als Feldpostausgabe)
- Nachtwachen: Die Aufzeichnungen eines jungen Mannes, Berlin 1940
- Drei Abenteuer Don Juans, Berlin 1941
- Liebesopfer, Schauspiel, Wien 1942
- Sonette eines Sommers, Hamburg 1943
- Alter Kalendergeschichten (Hrsg), Berlin 1944
- Das ehrsame Sodom, Roman, Hamburg 1950
- Treppen, Erzählungen und Hörspiele, Hamburg 1962[4]
Übersetzungen
- Louis Armstrong: Mein Leben - mein New Orleans, Hamburg 1953
- Honoré de Balzac: Die rote Herberge, Wildbad 1949
- Louis Biancolli: Große Gespräche aus Geistesgeschichte und Weltpolitik, Hamburg 1958 (übersetzt zusammen mit Susanna Rademacher)
- Antoine Blondin: Die Kinder des lieben Gottes, Berlin 1955
- Victor Bogomoletz: Man altert zu früh, Hamburg 1953
- Albert Camus: Der Fremde, Düsseldorf 1957 (übersetzt zusammen mit Georg Goyert)
- Albert Camus: Der Mythos von Sisyphos, Bad Salzig [u.a.] 1950 (übersetzt zusammen mit Wolfdietrich Rasch)
- Pamela Frankau: "Nur dieses: Euer Herz für meinen Herrn", Hamburg 1951 (übersetzt zusammen mit Susanna Rademacher)
- Jean Genet: Wände überall, Hamburg 1960
- Sverre Holmsen: Singende Koralle, Hamburg 1951 (übersetzt zusammen mit Elisabeth Ihle)
- Valéry Larbaud: Kinderseelen, Wiesbaden 1953 (übersetzt zusammen mit Georg Goyert)
- Jean-Paul Sartre: Der Aufschub, Stuttgart [u.a.] 1950
- Jean-Paul Sartre: Der Pfahl im Fleische, Hamburg 1951
- Jean-Paul Sartre: Situationen, Hamburg 1956 (übersetzt zusammen mit Günther Scheel)
- Jean-Paul Sartre: Was ist Literatur?, Hamburg 1950
- Jean-Paul Sartre: Zeit der Reife, Stuttgart [u.a.] 1949
Einzelnachweise
- ↑ Hans Mayer: Deutsche Literatur 1945-1985, Berlin 1988/1989, einbändige Taschenbuchausgabe 1998, ISBN 3-442-75501-8, Seite 145
- ↑ JuLit 3/2008, abgerufen am 8. März 2011
- ↑ Meldung des Spiegel, abgerufen am 8. März 2011
- ↑ Brenner habe sowohl im Bericht wie im Dialog mit sparsamem Wortgebrauch Spannung zu erzeugen vermocht, entnimmt der Spiegel diesem Sammelband (Webseite abgerufen am 8. März 2011)
Wikimedia Foundation.
