- Hans Hundegger
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Hans Hundegger (* 17. Juli 1954 in Hawangen) ist ein deutscher Unternehmer. Er baute das Maschinenbauunternehmen Hundegger Maschinenbau GmbH auf, das Maschinen für die holzverarbeitende Industrie herstellt, z.B. Abbundmaschinen, Zuschnitt- und Hobelautomaten sowie Fertigungslinien für Massive-Holz-Mauern; dabei ist das Unternehmen Weltmarktführer im Segment vollautomatisierter Holzabbundmaschinen mit heute rund 300 Mitarbeitern.[1] Im Jahre 1981 konstruiert er eine Abbundmaschine, d.h. eine computergestützte, numerisch gesteuerte Werkzeugmaschine zum Anreißen und Bearbeiten von Bauhölzern zu konstruktiven Bauteilen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hundegger wurde als Sohn der Landwirte und Sägewerksbesitzer Theresia und Josef Hundegger in dem im Landkreis Unterallgäu gelegenen Hawangen geboren. Er schloss die Schulausbildung 1972 mit der mittleren Reife ab und begann eine Lehre zum technischen Zeichner. Nach der Ausbildung war Hans Hundegger zunächst in einer Fabrik für Schreinereimaschinen angestellt. In dieser Zeit besuchte er berufsbegleitend die Technikerschule. Nach Feierabend konstruierte er Anlagen und Geräte für seinen Bruder, der das elterliche Sägewerk modernisieren wollte. Später kamen Aufträge von anderen Sägewerksbesitzern hinzu. Mit seinem 1978 gegründeten Maschinenbauunternehmen nimmt er heute eine führende Stellung in der Entwicklung und Herstellung von computergesteuerten Abbund- und Holzbarbeitungsmaschinen ein.
Entwicklung von Abbundanlagen
1978 machte sich Hundegger selbstständig und meldete ein eigenes Maschinenbauunternehmen an. Das Hauptarbeitsfeld war die Herstellung von Anlagen und Geräten für Sägewerke. 1981 wurde er von einem Kunden zur Entwicklung einer Abbundmaschine angeregt.
Hans Hundegger erkannte frühzeiti,g dass sich durch eine Automatisierung entscheidender Arbeitsabläufe der gesamten Holzbaubranche große Chancen eröffnen würden, ihren Marktanteil im Bausektor auszuweiten. Hundegger begann mit der Konstruktion einer Untertischschwenkkappsäge mit vier Freiheitsgraden. Danach entwickelte er das Holztransport- und Positioniersystem und anschließend eine Fräse zum Fräsen von Kerven, Zapfen und Ausblattungen. Gleichzeitig hat er mit dem Bau eines Prototypen der Abbundmaschine-P8 begonnen, die 1984 vorgestellt und kurze Zeit später ausgeliefert wurde. . Ab 1986 wurde die erste Abbundmaschine "P8" serienmäßig gebaut.
Im Sommer 1996 wurde die erste Kompakt-Abbundmaschine „K1“ vorgestellt, die erstmals mit einer Universalfräsmaschine mit drei Werkzeugen ausgestattet und als kompakte und flexible Maschine den Anforderungen gewachsen war. 1999 folgte die Abbundmaschine "K2" , eine Weiterentwicklung der K1. Die Weiterentwicklung der Anlagen sowie die Entwicklung neuer Maschinen haben die Hans Hundegger Maschinenbau GmbH zu einem Weltmarktanteil von über 90 % geführt. Im September 2002 wurde das erste Haus mit der von Hundegger erfundenen und patentierten Massiv-Holz-Mauer gebaut. Diese Erfindung wird auf einer dafür konstruierten Hundegger-Maschinen-Fertigungslinie produziert.
Im Jahre 2010 ist die Hundegger Maschinenbau GmbH in weltweit 40 Ländern tätig. Sie erzielte im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von rund 75 Mio. Euro, 70 % des Gesamtumsatzes werden im Ausland erwirtschaftet.
Innovationen
Hundegger leitete die Entwicklung von modernen, hochflexiblen Abbundmaschinen ein, die eine nahezu beliebige Formgebung von Holz und Holzwerkstoffen möglich machen. Möglichst geringe Querschnittsschwächung und maximale Ausnutzung der Eigenschaften des Holzes können durch die machinell gestalteten Holzanschlüsse erreicht werden. Dadurch werden metallische Verbindungsmittel häufig überflüssig oder können auf ein Minimum reduziert werden, was eine geringere Montagezeit und ein wirtschaftlicheres Arbeiten ermöglicht. Durch eine optimierte Dimensionierung der Bauteile wird Material eingespart, es entstehen geringere Herstellungskosten und die Montagezeiten werden reduziert.
Auszeichnungen
- 2003 Schweighofer Prize
- 2006 Hundegger Maschinenbau GmbH, Bayerns Best 50
Weblinks
- Literatur von und über Hans Hundegger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schweighofer-Prize, Preisträger 2003
- Bayerns Best 50, Preisträger 2006
Quellen
- "Zielorientiertes Geschäftsprozessmanagement zur Förderung der Wirtschaftlichkeit von Abbundzentren", Doktorarbeit, Fachbereich Bauingeieurwesen der Universität Kassel, April 2002
- "Hidden Champions des 21. Jahrhunderts", Hermann Simon, Campus Verlag
- "Deutsche Standards-Weltmarktführer", Florian Langenscheidt, Gabler Verlag
- Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,Verkehr und Technologie [1]
Einzelnachweise
- ↑ Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
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