Hans Ummen

Hans Ummen
Hans Ummen

Hans Erich Ummen (* 2. Juni 1894 in Höxter; † 28. Januar 1982 ebenda) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Leben und Wirken

Ummen wurde 1894 als Sohn eines Buchhändlers geboren. Nach dem Besuch einer Privatschule und eines humanistischen Gymnasiums (bis zur Obersekundareife) wurde er in Bremen zum Buchhändler ausgebildet. Von 1914 bis 1918 nahm er als Kriegsfreiwilliger (Nachrichtenoffizier) mit dem Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 51 am Ersten Weltkrieg teil, in dem er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse (1918) und dem Verwundetenabzeichen ausgezeichnet wurde.

Nach dem Krieg arbeitete Ummen bis 1922 im Geschäft seines Vaters in Höxter. Von 1922 bis 1928 war er in der Aluminiumindustrie in Werdohl tätig, bevor er sich ab 1928 auf demselben Gebiet in seiner Heimat betätigte. 1927 trat Ummen in die NSDAP ein. Im paramilitärischen Arm der NS-Bewegung, der SA, führte Ummen von 1927 bis 1928 die SA-Standarte III Lenne-Bolme. 1929 wurde Ummen Stadtverordneter der NSDAP in Höxter.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Frühjahr 1933 wurde Ummen Kreistagsabgeordneter und Kreisdeputierter. In der zuletzt genannten Eigenschaft oblag ihm vom Juni bis September 1933 die Verwaltung des Landratsamtes in Höxter. Ebenfalls 1933 wurde Ummen Mitglied des Preußischen Landtages sowie des Berliner Reichstags, dem er von November 1933 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 als Abgeordneter für den Wahlkreis 17 (Westfalen Nord) angehörte.

In der Zeit vom 20. September 1933 bis zum April 1934 fungierte Ummen ferner als stellvertretender Landrat in Halle in Westfalen. Hinzu kam das Amt des USCHLA-Vorsitzenden (Untersuchungs- und Schlichtungsausschuss) in seinem Heimatgau, was er bis Kriegsende blieb. Zudem war er ehrenamtlicher Richter am Volksgerichtshof. Am 9. November 1938 wurde er zum SA-Oberführer ernannt. Nach Kriegsende war er vom 25. April 1945 bis zum 14. Januar 1948 im Lager Staumühle interniert. Während dieser Internierung wurde er von einem Spruchgericht zu zwei Jahren Haft verurteilt, welche mit der Internierungshaft abgegolten war. Am 6. Juli 1948 wurde er im Zuge der Entnazifizierung als Minderbelasteter eingestuft, am 13. April 1950 jedoch als Mitläufer kategorisiert. Ab 1948 arbeitete er als Waldarbeiter, später war er als Buchhändler in seiner Heimatstadt tätig, wo er 1982 starb.

Literatur

  • Wolfgang Stelbrink: Die Kreisleiter der NSDAP in Westfalen und Lippe, 2003.‎
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war Was im Dritten Reich?, Kiel 1985.
  • Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (3. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 29. März 1936 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (4. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen im Deutschen Reich bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 10. April 1938 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (4e législature) — La quatrième législature du Troisième Reich dure de 1939 à 1945. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de 1938. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933, le… …   Wikipédia en Français

  • Liste der Reichstagsabgeordneten im Nationalsozialismus (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (2e législature) — La deuxième législature du Troisième Reich dure de 1933 à 1936. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de novembre 1933. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933 …   Wikipédia en Français

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (3e législature) — La troisième législature du Troisième Reich dure de 1936 à 1939. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de 1936. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933, le… …   Wikipédia en Français

  • Höxter — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Dannemann — Karl Dannemann (* 22. März 1896 in Bremen; † 4. Mai 1945 in Werder), auch als Carl Dannemann aufgetreten, war ein deutscher Maler und Filmschauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Malerei (Auswahl) 3 Filmografie …   Deutsch Wikipedia

  • Altkreis Höxter — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”