Lenne (Schmallenberg)

Lenne (Schmallenberg)
Lenne
Koordinaten: 51° 8′ N, 8° 13′ O51.13258.2213888888889350Koordinaten: 51° 7′ 57″ N, 8° 13′ 17″ O
Höhe: 350 m ü. NN
Fläche: 8,95 km²
Einwohner: 352 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 57392
Lenne (Schmallenberg)
Lenne

Lage von Lenne in Schmallenberg

Blick auf Lenne nach NW
Kirche in Lenne

Lenne ist ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Dorf liegt rund drei Kilometer westlich von Fleckenberg und etwa einen Kilometer südlich von Harbecke. Durch den Ort führt die Bundesstraße 236. Im Dorf fließt der Bach Uentrop aus dem Uentroptal kommend in die Lenne.

Nachbarorte

Angrenzende Orte sind Fleckenberg, Wulwesort, Hundesossen, Milchenbach und Harbecke.

Geschichte

1072 wird der Name „Leno“ zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Grafschaft erwähnt. Rund 150 Jahre später, 1221, wird die Lenner Dorfkapelle St. Vincentius erstmalig genannt. Aus einem Protokoll von 1614 des Pfarrarchivs Lenne [1] geht hervor, dass der Hof Wechter in Werpe, mit seinen „Zubehorungen“ ein Erbgut der Kirche in Lenne ist. Dieses Gut „hat einer gt. Henricus Plebanus in Grafschafft & Lenna, der Capellen zu Lenna gegeben nach ausweisung eines Documenti anno 1221 datirt. Hiervon gibt der Colonus jaerl. zu Pacht 3 Pfd. wachs“. Noch bis zum Jahr 1870 bezog die Pfarrkirche in Lenne von diesem Hof in Werpe den Wachszins von drei Pfund Wachs. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts hat sich die Trennung von Grafschaft und Lenne vollzogen, denn Lenne ist ab hier schon eine selbstständige Pfarrei.

Im Jahr 1645 wurde Lenne auf der Karte Westphalia Ducatus kartografisch erfasst. 1817 leben in der 16,7 km² großen Gemeinde Lenne (bestehend aus den Orten Lenne, Milchenbach und Hundesossen) 390 Einwohner. Von 1834 bis 1836 wird die Brücke über die Lenne gebaut. 1843 wird Lenne in das neue Amt Kirchhundem eingegliedert. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wird die Gemeinde Lenne am 1. Januar 1975 aufgeteilt. Lenne und Hundesossen werden der Stadt Schmallenberg zugeordnet. Milchenbach wird in die Stadt Lennestadt eingegliedert.[2] Im gleichen Jahr wird die Lenner Grundschule geschlossen. 1999 gewinnt Lenne in dem Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ Bundessilber.

Religion

Die heutige Pfarrkirche, ein kleiner einschiffiger Bau mit eingezogenem Rechteckchor und daran anschließender Apsis und einem Westturm, bestand ursprünglich nur aus zwei Jochen, welche im 14. Jahrhundert um die Apsis erweitert worden ist. Der Westturm und das Emporenjoch sind erst im Zeitalter des Barock im Jahre 1756 angefügt worden, wofür der mittelalterliche Vorgängerturm weichen musste. Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1961-1963 wurden große Teile der Ausmalung und Reste jüngerer Malereien wieder sichtbar gemacht. Die Gewölbe sind mit symbolischen Lebensbäumen mit einzelnen Sternen verziert. Die Kanzel und die beiden Seitenaltäre zeigen eindeutig die Handschrift des Bildschnitzers Johann Sasse aus Attendorn.

Bildergalerie

Einwohnerentwicklung

Einwohnerstatistik der Gemeinde Lenne (Lenne, Milchenbach und Hundesossen) 1817–1925:

Jahr Einwohner
1817 390
1871 422
1895 503
1910 470
1925 570

Der Ortsteil Lenne hat heute 352 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2008).

Vereine

Der MGV Unitas Lenne wurde 1898 gegründet. Er ist Meisterchor des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen 2005 und 2010.

Literatur

  • Reinhard Voss: Geschichte der Gemeinde Lenne (Kr. Olpe) im Sauerland - von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg. Historische Festschrift anlässlich des 900jährigen Jubiläums der ersten geschichtlichen Erwähnung im Jahre 1072. Lenne o.J. (1972).
  • Lenne und Hundesossen im Spiegel von Jahrzehnten. Hrsg. vom Heimat- und Verkehrsverein Schmallenberg-Lenne e.V. Fredeburg o.J. (1997).
  • Heimatstimmen für den Kreis Olpe, Folge 11
  • Kirchenführer: Die Pfarrkirche in Lenne
  • Josef Lauber: Stammreihen Sauerländischer Familien, Band IV, Kirchspiel Berghausen- Fleckenberg - Lenne, Richard Schwarzbild Dissertationsdruck Witterschlick bei Bonn, 1977

Weblinks

 Commons: St. Vinzentius (Lenne) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Heimatstimmen für den Kreis Olpe, Folge 11, Seite 721ff.
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

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