Joachim Lilla

Joachim Lilla

Joachim Lilla (* 1951 in Datteln) ist ein deutscher Archivar und Historiker.

Leben und Forschungstätigkeit

Lilla, der hauptberuflich als Archivar beim Stadtarchiv Krefeld arbeitet, hat sich als Historiker vor allem einen Namen als Verfasser von biographischen Nachschlagewerken zu Parlamentarismus und Verwaltungswesen in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert gemacht. Diese Personenlexika stellen üblicherweise nach einem einheitlichen Schema aufbereitete Kurzbiografien zu einigen hundert Personen zur Verfügung: sie geben Aufschluss über Lebensdaten und -stationen, Konfession, akademische Grade, öffentliche Ämter und Parteimitgliedschaften, Veröffentlichungen und – sofern vorhanden – den Verbleib des Nachlasses der porträtierten Person. Die Auswahl der vorzustellenden Personen orientiert sich üblicherweise an ihrer Mitgliedschaft (oder dem Erreichen einer bestimmten Rangstufe) in einer bestimmten Körperschaft („Reichstagsabgeordnete in der Zeit des Dritten Reiches“, „Mitglieder des Bayerischen Landtages zwischen 1919 und 1933“, „Höhere Verwaltungsbeamte im Rheinland“), über deren personelle Zusammensetzung das jeweilige Werk einen Überblick bieten soll. Im Sinne des Konzepts der „kollektiven Biographie“ wird die Masse der Einzelbiographien meist durch einen Forschungsbericht ergänzt, in dem die Parallelen der verschiedenen Einzel-Viten herausgestellt werden und auf etwaige Rückschlüsse eingegangen wird, die bestimmte beobachtbare Muster (z.B. überproportional gehäufte Herkunft aus einem bestimmten geographischen Gebiet, Häufung einer bestimmten Berufsausbildung oder Sozialisationssituation, wie z.B. die Mitgliedschaft in einem Freikorps, bei den Mitgliedern der untersuchten Institution etc.) erlauben.

Anfang 2006 wurde Lilla als Mitglied in den „Brauweiler Kreis“ und im Mai 2007 in die „Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde“ berufen.

Schriften

  • Mein Krefeld, Leipzig 2003.
  • Die stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im „Dritten Reich“, 2003.
  • Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918 bis 1945/46). Biographisches Handbuch, Münster 2004.
  • Statisten in Uniform - Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945. Ein biographisches Handbuch unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab 1924, unter Mitarbeit von Martin Döring und Andreas Schulz, Düsseldorf 2004.
  • Der Preußische Staatsrat 1921 bis 1933. Ein Biographisches Handbuch, Düsseldorf 2005.
  • Der Reichsrat. Vertretung der deutschen Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Reichs 1919–1934. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung des Bundesrats November 1918-Februar 1919 und des Staatenauschusses Februar-August 1919', Düsseldorf 2006.
  • Der bayerische Landtag 1918/19 bis 1933, 2008.
  • Quellen zur Zeitgeschichte in den staatlichen Archiven Nordrhein-Westfalens. Nichtstaatliches Schriftgut, nichtschriftliches Archivgut, Nationalsozialismus, 1978, [in Zusammenarbeit mit H. J. Behr und Peter Veddeler]
  • Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) ... und ergänzende Vorschriften, 1983 (jährlich überarbeitete Ausgaben bis 1989)
  • Quellen zu den Krefelder Eingemeindungen unter besonderer Berücksichtigung der kommunalen Neugliederung 1929, Krefeld 1999
  • Krefelder Abgeordnete. Abgeordnete aus Krefeld in überörtlichen Parlamenten unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Bundestages, 2000

Aufsätze:

  • „Thomas Mann und Carl Jacob Burckhardt“, in: Thomas Mann Jahrbuch 17 (2004), S. 163-182.
  • „Mehr als "that amazing family". Harold Nicolson und Thomas Mann“, in: Thomas Mann Jahrbuch 19 (2006), S. 23-50.

Weblinks


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