Vogelschutzgehölz Hausener Auwald

Vogelschutzgehölz Hausener Auwald
Hausener Auwald

Das Vogelschutzgehölz Hausener Auwald, bis 2010 amtlich als Vogelschutzgebiet 6 beziehungsweise Nidda-Altarm 6 geführt, liegt im Frankfurter Stadtteil Hausen. Das Areal erstreckt sich hauptsächlich zwischen der Nidda im Westen, der Trasse der A66 im Süden und der Willi-Brundert-Siedlung im Osten. Ein kleiner Teil des Gebietes befindet sich südlich der A66.

Seit etwa 1930 hat es in dem Vogelschutzgebiet keinen Holzeinschlag mehr gegeben. Das Gebiet gehört zum Frankfurter Grüngürtel und liegt auf der orographisch linken Seite der kanalisierten Nidda an einem Altarm, ist nur 350 Meter lang und im Durchschnitt 70 Meter breit. Das Vogelschutzgebiet ist ein naturbelassener Wald mit altem Baumbestand. Unter anderem findet man dort eine ca. 250 Jahre alte Eiche und einen ca. 100 Jahre alten Weißdorn, viele Schwarzerlen, Weiden, Hybridpappeln, verschiedenen Ahornarten und Buchen. Im Unterholz sind Holunder, Weißdorn, Hartriegel und Johannisbeersträucher vorhanden. Als Schlingpflanzen kommen Efeu, Brombeere und Waldrebe vor.

Da hier seit ungefähr 1980 kein Totholz entfernt wurde, finden viele Tiere, die auf dieses Holz und die darin lebenden Spinnen, Asseln und Insekten angewiesen sind, im Vogelschutzgebiet einen Lebensraum. Viele Vögel nisten im Vogelschutzgebiet und so finden sich hier Baumläufer und Spechte wie der seltene Mittelspecht ebenso wie Meisen und Kleiber. Die Anwesenheit des Eisvogels bezeugt die Naturbelassenheit des Gebietes. Dies ist auch ein Grund neben der Existenz von viel Totholz, warum dieses Gebiet von der Stadt Frankfurt mit einem Zaun umgeben wurde.

Geschichte

Die Nidda floss bis ca. 1927 mit ihren natürlichen Windungen durch den Großraum Frankfurt. Da der Fluss bis dahin nicht vollständig reguliert war, trat er zeitweise über die Ufer. Auch um mehr Wohnraum zu erhalten, wurde die Nidda in den Jahren von 1927 bis 1929 begradigt und mit mehreren Stauwehren versehen. Dabei wurden die schlangenförmigen Altarme abgetrennt, jedoch nicht zugeschüttet. Man stellte bald fest, dass das stehende Wasser in diesen alten Flussläufen im Sommer eine Geruchsbelästigung der Anwohner war. Deshalb schuf man bald mit einfachen Rohren eine Verbindung zum Fluss und sorgte so für einen minimalen Wasseraustausch.

Im Zuge der Renaturierung der Nidda und um der Wasserrahmenrichtlinie 2015 Genüge zu tun, sollen nach und nach alle Altarme eine korrekte Anbindung an die Nidda erhalten. Die Autobahn A66 führt seit 1976 mitten durch das Vogelschutzgebiet und teilt es in zwei Bereiche. Im südlichen Abschnitt des Vogelschutzgebiets gibt es heute keinen Altarm der Nidda mehr.

Weblinks

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