- Hearst San Simeon Estate
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Hearst Castle ist ein schlossartiges Anwesen nahe San Simeon in Kalifornien, USA, das in den 1920er Jahren vom Zeitungsverleger William Randolph Hearst auf einem Hügel erbaut wurde, von dem aus man bis zum Pazifischen Ozean blicken kann.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Hearst Castle liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen Los Angeles und San Francisco in den Bergkuppen der Santa Lucia Mountains bei San Simeon. Unterhalb des Anwesens verläuft die California State Route 1, die auch als Pacific Coast Highway bekannt ist.
Beschreibung
- Das exotische Phantasieschloß zeigt, was geschieht, wenn eine simple Idee mit unbegrenzten Mengen an Zeit, Geld, architektonischem Talent und Enthusiasmus in Angriff genommen wird. [1]
Das Haupthaus La Casa Grande (spanisch: Das Große Haus), mit seinen Zwillingstürmen, nimmt den höchsten Punkt ein und wird von drei Gästebungalows umgeben:
- Casa del Mar
- Casa del Monte
- Casa del Sol
Außerdem gibt es das mehr als 30 Meter lange Neptun-Schwimmbecken im Stil der griechischen Antike, das mit grünem und weißem Marmor gebaut wurde, eine italienische Tempelfassade und eine klassizistische Kolonnade. Im Inneren befindet sich das Römische Becken mit blauen und goldenen Murano-Fliesen.
Die Architektur ist völlig eklektisch, die wichtigsten Einflüsse kamen aber von den Kathedralen der spanischen Renaissance.
Geschichte
1919 beschloss Hearst, einen einfachen Bungalow für sich und seine Freundin, den Filmstar Marion Davies, zu bauen.
Hearst begann 1919 nach seinen Erfolgen als Zeitungsverleger, die Farm der Familie nahe San Simeon von einem einfachen Camp in ein stattliches Anwesen umzubauen. Das riesige Landgut hatte Hearsts Vater George Hearst 1865 erworben. Gemeinsam mit der Architektin Julia Morgan schuf Hearst bis 1947 ein 37 Millionen US-Dollar teures Schloss mit 165 Zimmern, unzähligen Nebengebäuden, einem Außen- und einem Innenpool, 127 Hektar großen Gärten, einem kleinen Kino und Gästehäusern. Ferner gehörte zu dem Anwesen der größte private Zoo der Welt, mit unzähligen exotischen Tieren wie z. B. Zebras, die man noch heute auf dem Anwesen grasen sehen kann.
Morgan und Hearst orientierten sich dabei an verschiedenen europäischen Baustilen (wie z. B. Kirchen unterschiedlicher Epochen oder Schloss Neuschwanstein), welche durch Antiquitäten und originale Bausubstanz aus Europa ergänzt wurde.
Hearst sammelte in ganz Europa, um die mehr als 100 Zimmer zu füllen und entfernte dabei ganze Suiten aus spanischen Palästen. Bei diesem Bauprojekt wurden ständig fertige Teile herausgerissen und erneuert, bis Hearst im Jahr 1937 das Geld ausging.
Die wilden 20er
In den 1920er und 1930er Jahren ließ Hearst Hollywood-Stars und -Sternchen einfliegen und feierte regelmäßige Partys. Es herrschten strenge Regeln und feste Gebräuche auf Hearst Castle, an die sich ausnahmslos alle Gäste zu halten hatten; so wurde beispielsweise erwartet, dass jeder Gast zum formellen Abendessen erschien, tagsüber aber wurde er meist sich selbst überlassen, während Hearst sich um seine Geschäfte kümmerte. Zu seinen bekanntesten Gästen gehörten Charlie Chaplin, Winston Churchill, Rudolph Valentino, Cary Grant, Charles Lindbergh, Joan Crawford, Calvin Coolidge und Clark Gable.
Aktuell
1957 wurde das Hearst Castle von der Hearst Corporation den „California State Parks“ zur Verwaltung übergeben, welche täglich geführte Touren für 20–25 US-Dollar durch das Anwesen anbietet. Auch heute noch dürfen Mitglieder der Hearst-Familie jederzeit das Anwesen benutzen oder gar wieder einziehen, doch seit es in den 1970er Jahren einen Anschlag gab, ist das Anwesen unbewohnt.Der Gebäudekomplex ist heute ein National Historic Landmark. Das Museum mit seinen beachtlichen Kunstschätzen und seiner sagenumwobenen Geschichte liegt zwar weitab von städtischen Zentren, zieht aber dennoch etwa eine Million Besucher pro Jahr an. Es gilt als Vorbild des Schlosses Xanadu im Film Citizen Kane von Orson Welles.
Literatur
- Sydney LeBlanc: Moderne Architektur in Amerika. Ein Führer zu den Bauten des 20. Jahrhunderts. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1998. ISBN 3-421-031-36-3
- Neil Parkyn: Siebzig Wunderwerke der Architektur. München: Frederking & Thaler Verlag, 2006. ISBN 3-89405-536-7
Quellennachweis
- ↑ LeBlanc: Moderne Architektur in Amerika
Weblinks
Commons: Hearst Castle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website (Englisch)
- Friends of Hearst Castle (Englisch)
35.685-121.16638888889Koordinaten: 35° 41′ 6″ N, 121° 9′ 59″ WKategorien:- Museum in Kalifornien
- Parkanlage in den Vereinigten Staaten
- Erbaut in den 1910er Jahren
- Bauwerk des Historismus in den Vereinigten Staaten
- Denkmal im National Register of Historic Places (Kalifornien)
- National Historic Landmark (Kalifornien)
- Naturschutzgebiet in den Vereinigten Staaten
- Medien (Vereinigte Staaten)
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