Hecla-Grindstone Provincial Park

Hecla-Grindstone Provincial Park
Hecla-Grindstone Provincial Park
IUCN-Kategorie II
Hecla-Grindstone Provincial Park (Manitoba)
Hecla-Grindstone Provincial Park
Lage: Manitoba (Kanada)
Geographische Lage: 51° 9′ N, 96° 30′ W51.15-96.5Koordinaten: 51° 9′ 0″ N, 96° 30′ 0″ W
Fläche: 1084 km²
Einrichtungsdatum: 1969
Verwaltungsbehörde: Manitoba Parks
Schild und Beobachtungsturm am Eingang des Parks

Der Hecla-Grindstone Provincial Park ist ein 1969 eingerichteter Park im Winnipegsee in der kanadischen Provinz Manitoba.

Zum etwa 1084 km² großen Park gehören die rund 163,8 km² große Hecla-Insel, hinzu kommen Deer, Punk, Little Punk und Goose Island, sowie Grindstone, eine lange Halbinsel von ähnlicher Größe wie Hecla, die sich am Westufer des Winnipegsees erstreckt. Sie kam 1997 zum 1969 gegründeten Park. Zum Park gehört auch die Wasserfläche zwischen dem West- und dem Ostufer des Sees im Gebiet der Inseln.

Abgesehen von der Grindstone-Halbinsel und dem Ort Hecla ist der Park weitgehend unbewohnt. Auf der Insel wurden die ältesten Tonwaren der Provinz gefunden, die aus der Zeit um Christi Geburt stammen. Die bis 1875 dort lebende indianische Bevölkerung der Saulteaux, die als Island band bezeichnet wurde, musste Hecla auf Druck der kanadischen Regierung verlassen. Ihre Nachkommen leben überwiegend in einem Reservat namens Wanipigow am Ostufer des Sees. Die bis zu 500 Isländer, die ab 1876 auf Hecla lebten, verließen die Insel seit den 1960er Jahren. Der Provinzpark birgt neben dem historischen Erbe große Vogelkolonien, unter denen die der Nashornpelikane besondere Bedeutung hat.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Frühgeschichte bis zur Abtretung an isländische Siedler

Auf Hecla lebte die stark verstreute Island band, wie sie die britischen und kanadischen Behörden später bezeichneten. Sie geht möglicherweise, wie die meisten Gruppen in der Region, auf Zuwanderung aus dem Osten zurück, die in der Laurel-Phase stattfand, also vor rund 2000 Jahren. Diese Zuwanderer gehörten zu den Ojibwa. Sie brachten Keramik und neue Techniken mit, von denen Ausgrabungen am Wanipigow Lake (auf dem Festland östlich des Parks) die ältesten in der Provinz zutage förderten.[1]

Wie die meisten Stämme Kanadas, so sollten sie nach 1871 in ein Reservat ziehen, um weißen Siedlern Platz zu machen. Dazu wurden die sogenannten Numbered Treaties abgeschlossen. Für die Gruppen am Winnipegsee war dies vor allem Treaty Nr. 5 von 1875.

Die Island band forderte Hecla Island, das einen Teil ihres traditionellen Gebietes darstellte, doch die Regierungsvertreter lehnten dies ab. Die Gründe sind unbekannt. Am 20. und 24. September 1875 wurden die Indianer am Berens River und in Norway House (am Nordende des Winnipegsees) dazu überredet, an den Hollow Water River zu ziehen, und auf ‚Big Island‘, wie sie es, folgt man der Übersetzung, nannten, zu verzichten.[2]

Für die Island band setzte Ka-tuk-e-pin-ais oder Hardisty sein Zeichen auf den Vertrag. Ende der 1870er Jahre zogen einige Angehörige der Island band von Doghead nach Loon Straits am Ostufer des Winnipegsees, wo sie Gartenbau betrieben. Dort, am Ostufer des riesigen Sees, leben heute in Wanipogow Indianer in einem Reservat auf dem Festland gegenüber von Hecla. Sie heißen heute Hollow Water First Nation, und mehr als 1000 Mitglieder des etwa 1600 Menschen zählenden Stammes leben im 1622,9 ha großen Reservat Hollow Water 10 Indian Reserve.[3]

Angehörige der Peguis First Nation und der Fisher River First Nation, die sich auf die Verträge mit Kanada berufen, hatten weiterhin Jagdrechte, insbesondere auf Elche.

Isländer

Fish Station auf Hecla

Hecla wurde von Europäern ab 1876 besiedelt. Es waren vor allem Isländer, die die Insel Mikley nannten. Einer der ersten war nach Auskunft der Icelandic Memorial Society of Nova Scotia ein Jóhann Eliasson Straumfjörd, der 1874 von Hrisðalur in Hnappadalssýsla nach Kinmount in Ontario gegangen war. Mit der St. Patrick war er 1874 mit 205 anderen Isländern in Sauðárkrókur[4], im Norden Islands, an Bord gegangen - weitere 146 stiegen in Akureyri zu - und nach Nova Scotia gefahren.[5] Im Herbst 1875 ging er als Einwanderungsagent zurück nach Island, zusammen mit Johannes Árngrimsson, der sich John Anderson nannte. Eliasson zog 1876 mit seiner Frau und zwei Kindern auf Mikley. Er war homöopathisch ausgebildeter Arzt, geboren 1840 oder 1842.[6] Er starb 1914, seine im selben Ort geborene Frau Kristbjorg Jonsdottir zwei Jahre später.

Die Schule auf Hecla. Das Gebäude wurde 1922 errichtet und ersetzte die 1890 entstandene Grundschule (grade 1-5). Seither wurden in einem Raum grades 1-6, im anderen 7-11 unterrichtet. Unterrichtssprache war Englisch, obwohl zu Hause Isländisch gesprochen wurde.

Zunächst sollten die Isländer am Westufer der Insel leben, doch waren die Überschwemmungen dort so heftig, dass sie es vorzogen ans Ostufer zu ziehen, wo höher gelegene Siedlungsplätze zur Verfügung standen. 1876 entstand eine erste Sägemühle in Hecla, was weitere Siedler anzog. Mit dem dort verdienen Geld hofften sie, ihre Fischereiausrüstung bezahlen zu können. Obwohl die Sägemühle häufig den Besitzer wechselte und vielfach still lag, so war doch bereits nach fünf Jahren aller Wald rund um Hecla abgeholzt. Daher zog die Mühle 1881 nach Gull Harbour im Norden der Insel um, doch ging der Besitzer bankrott. In dem kleinen Ort befand sich ein Leuchtturm, gegenüber der Lighthouse Inn, später ein kleines Motel. Erst 1913 entstand eine neue Sägemühle in Hecla.

1878 sah es so aus, als ob alle Isländer abwandern würden. Die beiden Reverends Thorlakson und Bjarnson reisten durch das isländische Gebiet und betreuten die Gemeinden. Thorlakson gab Hecla auf und führte die meisten Familien nach North Dakota, dorthin wo heute der Icelandic State Park bei Cavalier besteht. Von den ursprünglich 26 Heimstätten auf Hecla blieben nur 8 bestehen, doch kamen weitere Siedlerfamilien von Island.

Jedes Haus in Hecla wurde nach seinem Eigentümer benannt, was zur Folge hatte, dass bei einem Eigentumswechsel der neue Besitzer mit dem alten Namen belegt wurde. Bereits im September 1877 erschien in Riverton, das zu dieser Zeit noch Lundi hieß, eine erste Tageszeitung für die Isländer des Gebiets.

Die Region ließ Ackerbau kaum zu, Versuche mit Weizen und Roggen scheiterten. Daher lebte die Bevölkerung weitgehend vom Fischfang, der heute in der Hecla Fish Station museal aufbereitet ist. Dabei waren die Männer oft monatelang in Fischcamps im Norden unterwegs, wo vor allem Weißfische gefangen wurden.

1878 sollte eine Holzkirche entstehen, doch verzögerte sich der Bau bis 1890, da man sich mit dem Sägemühlenbetreiber nicht einigen konnte. Die bereits gesägten Bretter wurden kurzerhand entwendet. 1927 wurde die Kirche von 1890 abgerissen und durch die heute bestehende ersetzt, um die stark angewachsene Gemeinde aufnehmen zu können.

Blockhaus der Sigurgeirssons

Eine der vermögenderen Familien wurden die Sigurgeirssons, deren Blockhaus erhalten ist. Vilhjalmur Sigurgeirsson baute Boote, Kisten und Särge und führte in seinem Haus einen Laden (general store). Dort erhielt man - häufig im Tausch gegen Fisch - Waren, die man nicht selbst herstellen konnte, wie Zucker, Mehl oder Kaffee. Ab 1913 unterhielt er eine Sägemühle, die von einer eigens hergebrachten Dampfmaschine angetrieben wurde. Neben Baumaterial für die Ausfuhr nach Süden produzierte man hier auch die für die Verpackung des Fischs notwendigen Kisten.

Die übrigen Einwohner fuhren mit kleinen Booten, sogenannten Skiffs, auf den See, um Fisch zu fangen; andere fuhren mit größeren Segelbooten in weiter entfernte Gebiete des riesigen Sees. Diese Collingwood boats wurden in den 1930er Jahren von motorisierten, hölzernen Whitefish boats ersetzt. Um während des Sommers den Fisch konservieren zu können, wurden Eishäuser (ice houses) errichtet. Große Eisblöcke wurden im Winter aus dem Eis des Sees geschnitten und mit Pferden zu den Eishäusern gebracht. Mit Heu und Sägemehl wurden die Häuser isoliert, so dass der Fisch während des ganzen Sommers kalt blieb. Der eingelagerte Fisch wurde zwei mal pro Woche in Boote verladen und Richtung Süden, vor allem nach Winnipeg gebracht. Im Winter besorgten dies von 1935 bis 1962 freight gangs, Gruppen von Männern, die die Fischkisten, aber auch Baumstämme und Bauholz über den zugefrorenen See nach Riverton zogen, den nächstgelegenen Ort auf dem Festland. Die ice trails wurden von traktorgezogenen Pflügen schneefrei gehalten und zunehmend von Autos und LKWs benutzt.

Überfischung führte zum Einbruch der Fischpopulationen, insbesondere von Weißfischen, Goldaugen aus der Familie der Mondaugen und Glasaugenbarsch. 1969 stand die Fischerei vor dem Aus, 1970 bis 1972 war der See für die Fischerei gesperrt. Die Begründung war eine zu hohe Quecksilberkonzentration. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wanderte die Inselbevölkerung weitgehend ab, die einzige Schule auf der Insel wurde im Juni 1970 geschlossen. Das Hecla Heritage Home Museum bietet heute einen Eindruck vom Leben der Siedler in den 20er bis 40er Jahren, das Hecla School Interpretive Centre von der Schule mit ihren zwei Räumen.

1953 nahm eine Fähre, die Hecla Island Ferry unter Kapitän Grimsi Grimolfson ihren Dienst auf. Sein Schiffsmaat war Halli Eastman, später Gunnar Tomasson. Ab 1958 wurden zwei Schiffe eingesetzt.

Provinzpark und Abwanderung

Tafel mit den Grenzen des Parks

Ende der 60er Jahre drängte die Bevölkerung auf die Einrichtung eines Parks, in der Hoffnung den Niedergang aufzuhalten. 1969 wurde Hecla zum Provinzpark erhoben und unter Schutz gestellt. Bezeichnenderweise unterstand der Provinzpark zunächst gemeinsam Bund und Provinz und wurde durch einen Fund for Rural Economic Development geführt, dessen Hauptaufgabe die wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Regionen war. Erst 1997 wurde Grindstone dem Park zugeschlagen, der nunmehr ein Provincial Park war.

Der Niedergang ließ sich jedoch zunächst nicht aufhalten. 1971 wurde der Fährdienst eingestellt, weil eine 3,2 km lange Straße die Insel mit dem Festland verband. Die Regierung hatte den Brückenbau wegen des extremen Klimas abgelehnt, doch ein Teil der Inselbewohner, allen voran Dr. S.O. Thompson, der im Parlament von Manitoba saß, setzten sich dafür mit Erfolg ein.

Zwar kamen Elektrizität und Autos, Kühlschränke und Waschmaschinen auf die Insel, doch diese mussten bezahlt werden, was mit der traditionellen Arbeit, vor allem Fischfang, nicht mehr möglich war. So brachen viele Inselbewohner in die Städte auf, um Arbeit zu finden. Die meisten kehrten nicht zurück. 1953 lebten über 500 Menschen auf Hecla, 1971 waren es nur noch 250.

Das Hecla Island Heritage Museum

Das Dorf Hecla Village besteht heute aus einem Fischereimuseum sowie entsprechenden Anlagen an der Hecla Fish Station neben dem Dock. Hinzu kommt das Tommasson Boarding House, die Community Hall; die Hecla School mit einem Replikat eines Klassenraums in dem einen der beiden Räume, einem Interpretive centre für den Park im anderen. Das Heritage House Museum - es entstand im Haus von Sigurgeir Sigurgeirson von 1928 - ist mit Möbeln aus den 20er bis 40er Jahren bestückt. Es wird von den Descendants and Friends of Hecla unterhalten, ebenso wie der General Store, ein weiteres Blockhaus, in dem sich der einzige Laden befand. Er war 1932 von Gustaf Williams eröffnet worden, doch wurde er 1959 abgerissen. Stattdessen wurde das Restaurant der Tomassons an die heutige Stelle gebracht und als Ladengeschäft weitergeführt, bis heute. Das Ice House Museum, das ein Handwerksmuseum für Fischerei und Tischlerei sowie Forstwirtschaft darstellt. In der Kirche finden im Juli und August noch Konzerte statt, schließlich existiert noch ein Bed & Breakfast in einem restaurierten Haus sowie eine Reihe privater Häuser. In Gull Harbour entstand das Hotel Gull Harbour, das nach der Renovierung als Radisson Hecla Oasis Resort 2008 weider eröffnet wurde. In der Nähe der sandigen Strände bestehen private Sommerhäuser, eine Marina und ein 18-Loch-Golfplatz.

Auf Grindstone stehen über 400 Häuser in Privatbesitz, die Bewohner halten jährlich die Grindstone Days Anfang August ab.

1969 bis 1978 war die Großwildjagd verboten, was vor allem die bis 1978 auf 221 Elche (bei 177 gesichteten Tieren) geschätzten Bestände auf Hecla betraf. Da jedoch die Herde seit Mitte der 80er Jahre kontinuierlich schrumpfte, wurde die Jagd 1989 endgültig untersagt. Dennoch schrumpfte die Herde weiter und im Jahr 2000 wurden nur noch 25 Tiere gezählt. Als weiterer reduzierender Faktor wurden die Schwarzbären erkannt. Der Anstieg der Bärenpopulation hing möglicherweise mit dem Bau der Brücke auf die Insel zusammen, denn diese wurde von den Raubtieren genutzt, die zuvor auf der Insel selten waren. Hinzu kam die Anziehungskraft der Müllkippe, die die Zahl der Schwarzbären auf 20 bis 30 ansteigen ließ. Da die Regierung der touristischen Nutzung Priorität gab, sollte die Herde vor einer zu großen Zahl von Räubern geschützt und zugleich Wildbeobachtungsstellen eingerichtet werden.[7]

Landschaft, Fauna, Flora

Die Zahl der Nashornpelikane um Hecla ist seit dem Ende der Bejagung wieder auf rund 1.400 angestiegen.
Grassy Narrows Marsh

Koniferen- und Mischwälder, Kalkklippen und Sandstrände, Marschen, Moore, Hochmoore sowie Feuchtwiesen bestimmen die Landschaft. Der Park repräsentiert die sogenannten Mid Boreal Lowlands der Manitoba Lowlands. Dazu gehören auch Marschen, die allerdings durch die Stromgewinnung am Nelson River und andere Projekte vielfach zerstört wurden. Daher haben Ducks Unlimited und Manitoba Conservation nach der Verlegung einer Straße im Jahr 1977, die das Gebiet vom Winnipegsee abtrennte, ein Deichsystem errichtet, um die Grassy Narrows zu erhalten, die zahlreichen Zugvögeln als Brutgebiet dienen. Hier leben neben zahlreichen Vogelarten Biber, Bisam, Füchse und Kojoten, Otter, Luchs, Wolf und verschiedene Hirscharten, aber auch Frösche, Kröten, Salamander und Schildkröten. Das Gebiet wird von Ducks Unlimited (Canada) betreut.

Im Park leben Schwarzbären, Elche, Biber und Füchse, ebenso wie Weißkopfseeadler, eine wieder wachsende Zahl von Pelikanen, Falken, Kolibris, Spechte, Eulen und verschiedene Entenarten. Die Pelikane siedeln auf zahlreichen kleinen Felsen, den Pipestone Rocks, aber auch den Kasakeemeemisekak Islands (Cree: „viele Inseln“). Erstere sind aufgrund des Guanoeintrags kahl. Auf diesen Felsen brüten rund 1 % der nordamerikanischen Pelikane, 1.500 Tiere wurden bereits 1990 ermittelt.[8] Genauer gesagt handelt es sich um Nashornpelikane (Pelecanus erythrorhynchos), hier American White Pelicans genannt. Die Felsen werden auch von Kormoranen, Möwen und Seeschwalben genutzt. Während der Brutzeit von Mai bis August dürfen die Felsen von Menschen nicht aufgesucht werden.

Auf der Rückseite von Black Island befinden sich zahlreiche Inselchen im Umkreis der etwas größeren Cairine Island, auf denen zahlreiche weitere Vögel brüten. Die Pelikane jagen Fisch arbeitsteilig, d. h. sie setzen Treiber und Fänger ein. Kleine Schwärme fischen im Umkreis von mehr als 100 km. Ihre Bestände wurden ab etwa 1900 zunehmend gefährdet, zunächst wegen der massenhaften Jagd auf sie, da sie fälschlicherweise als Konkurrenten für die Fischer galten, dann aufgrund des Einsatzes von DDT. Um 1975 galten sie als bedroht, doch konnte 1987 Entwarnung gegeben werden. Vorherrschend unter den Möwen sind die Kanadamöwe (Larus smithsonianus) und die Ringschnabelmöwe (Larus delawarensis), deren Nester auf den Pipestone Rocks auf 8.000 geschätzt werden.

Diese Pipestone Rocks gelten als besonders schutzwürdig und sind jeder wirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Holzeinschlag, Bergbau und hydroelektrischer entzogen. Sie gelten als Kandidaten für den Status als Ecological Reserves, was in Manitoba dem höchsten Schutzstatus entspricht. Auch bestehen Überlegungen, sie als Nationalpark in Bundesbesitz übergehen zu lassen.[9]

Im Sommer 2001 wurden die 12 Schwarzbären temporär von der Insel entfernt, um festzustellen, wie sich die Elchpopulation erholt (Grizzlybären gibt es seit dem späten 19. Jahrhundert nicht mehr auf der Insel). Zusätzlich wurden sowohl von Menschen induzierte Faktoren, als auch die Rolle der Timberwölfe untersucht. Hatte man 1971 bis 1989 noch jedes Jahr zwischen 17 und 46 Kälber gezählt, so waren es 1996/97 nur noch vier, im Jahr 2000 kein einziges mehr. Um die Überlebenschancen der wenigen Kälber zu erhöhen, die in den ersten 6 bis 8 Wochen mitunter Bären zum Opfer fallen, sollten die Bären für einige Zeit von der Insel entfernt werden. Sie wurden hauptsächlich westlich des Winnipegsees, einige auch östlich ausgesetzt. Auf Hecla befand sich nur ein einziges Exemplar der Timberwölfe.[10] Allerdings überqueren Wölfe jeden Winter das Eis des zugefrorenen Sees. Ihr Verbleib im Sommer hängt davon ab, wo sie sich zur Zeit der Eisschmelze aufhalten. Ende der 80er Jahre rechnete man noch mit zwei kleinen Rudeln von 7 bis 9 bzw. 3 bis 4 Tieren, 1999 gab es nur noch ein Rudel mit 7 bis 9 Tieren. Untersuchungen führten zu der Annahme, dass generationenlange Abhängigkeit vom isländischen Fischabfall und die Bejagung dazu führten, dass sie gar nicht mehr über die nötigen Fertigkeiten verfügten, um Elche zu jagen. Bären waren hingegen zwar bis 1979 äußerst selten, so dass man für dieses Jahr annahm, dass nur ein einziger Schwarzbär auf der Insel lebte; da Bären Winterschlaf halten, konnten sie die Insel nur schwimmend erreichen. Doch mit dem Bau der Brücke und der Müllkippe nahm ihre Zahl zu. 1994 bis 1999 wurden jährlich im Schnitt knapp 4 Bären entfernt oder erschossen.

Einige der Zuflüsse des Winnipegsees leiden unter Überdüngung, so dass seit einigen Jahren ein starkes Anwachsen der Algenpopulationen zu verzeichnen ist. Das gilt insbesondere für das Seegebiet nördlich von Hecla, seit einigen Jahren auch südlich, so dass die Behörden Warnhinweise ausgeben, um vor den Gefahren der teils toxischen Algen zu warnen.[11] Badeverbote wurden erstmals 2003 ausgesprochen. Diese Vorgänge veranlassten die Provinzregierung, so teilte sie mit, mehr für Abwasserreinigung und die Wiederherstellung der Feuchtgebiete und Marschen zu unternehmen.[12]

Literatur

  • Patrick H. Carmichael: A Descriptive Summary of Blackduck Ceramics from the Wanipigow Lake. Site Area, Historic Resources Branch, Manitoba Dept. of Tourism, Recreation and Cultural Affairs, Winnipeg 1977.
  • Raymond E. Kotchorek: Response of Moose Calf Survival to Reduced Black Bear Density. An Assessment of the Stresses likely Affecting the Moose Population on Hecla Island, Thesis, University of Manitoba 2002.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Manitoba Provincial Heritage Site No. 6, Wanipigow Lake Archaeological Site, (EgKx-1), Township 24, Range 12 E, Lake Wanipigow
  2. Frank Tough: ‚As Their Natural Resources Fail‘: Native People and the Economic History of Northern Manitoba, University of British Columbia Press 1996, S. 149. Im Vertrag heißt es: „We, the Band of Saulteaux Indians residing at or near the Big Island and the other islands in Lake Winnipeg, and also on the shores thereof, having had communication of the aforesaid treaty, of which a true copy is hereunto annexed, hereby, and in consideration of the provisions of the said treaty being extended to us, transfer, surrender, and relinquish to Her Majesty the Queen, Her heirs and successors, to and for the use of the Government of Canada, all our right, title and privileges whatsoever, which we have or enjoy in the territory described in the said treaty, and every part thereof, to have and to hold to the use of Her Majesty the Queen, and Her heirs and successors forever. “
  3. Nach Angaben des Department of Indian Affairs and Northern Development, Hollow Water waren es im Juni 2010 genau 1.668 anerkannte Stammesangehörige, von denen 1048 im Reservat lebten.
  4. The Emigration from Iceland to North America, Passenger List of the S.S. St. Patrick, 1874
  5. Eliasson taucht auf der Passagierliste der S.S. St. Patrick auf: Montreal Ocean Steamship Company
  6. Markland Families After 1879 , Website der Icelandic Memorial Society of Nova Scotia
  7. Kotchorek, 1-3.
  8. Important Bird Areas Canada.
  9. Important Bird Areas Canada, Abschnitt Conservation Issues.
  10. Kotchorek, S. 4.
  11. Green slime can be toxic, experts say, in: Winnipeg Free Press, 11. August 2010.
  12. We all want our rivers and lakes protected.
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