- Heeresmunitionsanstalt Feucht
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Die Heeresmunitionsanstalt Feucht war eine ehemalige Munitionsanstalt (Muna) der deutschen Wehrmacht im Lorenzer Reichswald östlich von Nürnberg bei Feucht.
Auf dem 224 ha umfassenden Areal wurden unter anderem die Dicke Bertha sowie Sprengköpfe für die „Vergeltungswaffe“ V2 und ab 1944 die „Hochdruckpumpe“ V3 gefertigt. Ab 1944 wurde ein Kriegsgefangenlager mit drei großen Baracken eingerichtet (heute: hinter dem Feuerlöschteich an der Strasse, wo es zum Bogenschießstand geht). Kriegsgefangene die bei ihrem Arbeitseinsatz in der Muna starben, wurden im Wald begraben (Richtung Bahnhof Feucht; im ersten Bogenschießgelände, beim Errichten desselben in den 60ern wurden ihre Gebeine gefunden).
Nach der Einnahme der Muna am 17. April 1945 sammelten die Amerikaner Wehrmachts-Bestände aus Munitionszügen und Beutemunition in der Muna. Sie wurde in Ammo Collecting Point Feucht umbenannt. Am 4. Mai 1946 wurde bei der Explosion der gesammelten Munitionsreste der Großteil der 130 Gebäude zerstört. Unter anderem wurde ein Güterzug mit 300 Gefechtsköpfen der V2 (je 1 Tonne TNT) in einer Kettenreaktion zur Explosion gebracht. Das Gelände war ein verlassenes unbewachtes militärisches Sperrgebiet. Lediglich das Muna-Fertigungsgebiet (49° 22′ 53″ N, 11° 10′ 53″ O49.38138888888911.181388888889) wurde in ein amerikanisches Treibstofflager umgewandelt. Nördlich des Muna-Geländes entstand nach 1960 das Feucht Army Airfield, welches nach dem Abzug der US Army 2002 bis 2004 in einen Gewerbepark umgewidmet wurde.[1]
Im westlichen und südlichen Teil (von der US-Army FASA und Nato Site 23 genannt) der Muna wird der Boden mit seinen Rüstungsaltlasten seit 2006 mit Beton versiegelt. [2] Anstatt den Boden zu sanieren, ist dies ist auf diese Weise notwendig, da das Risiko zu hoch ist, die teils mit Giftgas bestückte Munition aus dem Boden zu entfernen und dabei Giftgas freizusetzen. Zum Grundwasser hin ist das Gebiet durch eine wasserundurchlässige Tonschicht abgegrenzt. Das unerlaubte Betreten des eingezäunte Gebietes, ist seit 2009 mit einer Strafe von 2000 Euro Strafe belegt.
Fußnoten und Einzelnachweise
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