Waterloo-Tor

Waterloo-Tor
Das Waterloo-Tor am Heger Tor
Nahaufnahme
Felix-Nussbaum-Haus (rechts) im Museumskomplex von Osnabrück, in der Mitte das Kulturgeschichtliche Museum, links das Akzisehaus

Das Waterloo-Tor ist ein Kriegerdenkmal in Osnabrück, das an die Schlacht bei Waterloo erinnert.

Der Bereich um das Waterloo-Tor ist das in Osnabrück eher bekannte Heger Tor.

Geschichte

Am 18. Juni 1815 nahmen etwa 400 Osnabrücker Soldaten als Angehörige der King’s German Legion an der Schlacht bei Waterloo teil. Zu Ehren dieser Krieger stiftete der Osnabrücker Bürger Gerhard Friedrich von Gülich im Jahr 1816 1.000 Taler für eine Gedenkstätte. Damit sollte den etwa 400 Osnabrückern, die bei der Schlacht von Waterloo mutig und siegreich gegen Napoleon mitgekämpft hatten, ein Denkmal gesetzt werden.

Das Tor wurde von Wegeinspekteur Johann Christian Sieckmann (1787–1861) in Auftrag von Gülichs konzipiert und erinnert in seinem Erscheinungsbild an einen Triumphbogen und eine Wehranlage. Es wurde im Jahr 1817 am Heger Tor erbaut; an der Stelle eines Teils der 1815 abgerissenen historischen Wehranlage, das aus Turm, Tor, Bastion, Zwinger und Durchfahrt aus der Altstadt zur stadtauswärts liegenden Heger Laischaft bestand.

Das Heger Tor stand im Mittelalter stadtauswärts weiter vor dem heutigen Waterloo Tor. Dies ist vor Allem daran zu erkennen, dass sich das heute noch existierende Akzisehaus, welches sich direkt am Stadttor befunden hat, auf der gegenüberliegenden Seite des Wallringes befindet. Im Volksmund hat sich fälschlicherweise für das Waterloo-Tor Heger Tor als Name eingebürgert.[1]

Das Tor am Heger Tor enthält die mit der in Gold gefassten, großen Inschrift: „Den Osnabrückischen Kriegern, die bei Waterloo den 18. Juni 1815 deutschen Muth bewiesen, widmet dieses Denkmal G. F. v. Gülich D.R.D.“ (D.R.D. = Doktor der Rechte, Gülich war Doktor der Rechtswissenschaft). An den Seiten befinden sich jeweils zwei große Säulen.

Auf die eigentliche Funktion der Anlage weisen die seitlichen Wallrampen hin. Über sie und einen Treppenaufgang erreicht man die Plattform des Tores. Von ihr hat man zur einen Seite eine sehenswerte Aussicht auf die mittelalterlich geprägte Osnabrücker Altstadt, zur anderen Seite auf das Felix-Nussbaum-Haus, das Akzise-Haus und das Stüve-Haus, der heutigen Volkshochschule.[2]

Der Doppelcharakter des Waterloo-Tores ist zu erkennen, wenn man es von beiden Seiten aus betrachtet. Von der Altstadtseite erscheint das Tor wie ein Stadttor aus der Zeit des alten Heger Tors, der Befestigungsanlage. Von der Seite des Heger-Tor-Walls ist es als Heldengedenkstätte zu erkennen.[3]

Durch das alte und neue Tor rollten jahrhundertelang Fuhrwerke in Richtung Münster und Holland oder kamen von da in die Stadt. 1957 wurde die Durchfahrt für den Verkehr gesperrt. Heute ist hinter dem Heger Tor das sogenannte Heger-Tor-Viertel, bekannt und beliebt durch seine urigen Gastronomiebetriebe und ist beliebter Treffpunkt für Tages- und Nachtschwärmer. Die uralte Kastanie auf dem Hegertor ist bei einem Sturm im November 1957 entwurzelt. „Bürgermeister Blumenpott“, wie der Kastanienplatz genannt wird, hat inzwischen einen neuen Baum bekommen.[4]

Besonders interessant ist weiterhin die besondere städtebauliche Abwechslung, die sich bietet. Von der lärmenden Neustadt am Heger-Tor-Wall gelangt man durch den Triumphbogen in die ruhig wirkende Altstadt.[5]

Einzelnachweise

  1. http://www.wikivoyage.org/de/Osnabr%C3%BCck
  2. Internetauftritt derStadt Osnabrück
  3. Reiseführer Osnabrück auf belocal.de
  4. osnabrueck.alte-werte.de
  5. http://stadt.cityreview.de/niedersachsen/osnabrueck/sehenswuerdigkeiten/heger-tor/
52.2763318.038752

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