Heining

Heining
Stadtteile von Passau, mit Heining im Westen
Die Pfarrkirche St. Severin in Passau-Heining

Heining ist ein Stadtteil von Passau. Der statistische Stadtteil Heining mit etwa 11.121 Einwohnern (Bevölkerung am Hauptwohnsitz am 31. Dezember 2005) ist dabei wesentlich größer als das eigentliche Heining und umfasst den gesamten Passauer Westen südlich der Donau und damit außer Heining noch die Ortschaften Schalding rechts der Donau, Neustift und Rittsteig. Heining ist mit einer Fläche von 20,84 km² der flächenmäßig größte der acht Stadtteile Passaus, und wird nur von Haidenhof Nord bevölkerungsmäßig leicht übertroffen.

Inhaltsverzeichnis

Gliederung

Der Stadtteil Heining wird in 17 weitere Ortsteile untergliedert:

Passau Stadtteil Heining Ortsteile.png
01 Heining Ortsmitte 06 Eichet 11 Oberöd 16 Laufenbach
02 Hacklstein 07 Haarschedl 12 Schalding rechts der Donau 17 Gründobl
03 Thann 08 Reisach 13 Königschalding
04 Neustift 09 Rittsteig 14 Wörth rechts der Donau
05 Sperrwies 10 Eich 15 Einöd

Der westlichste Ortsteil ist Laufenbach, direkt unterhalb der Löwenwand. Dieser Ortsteil ist durch den Neuburger Wald mit seinem Steilabhang Löwenwand hinunter zur Donau von den übrigen Ortsteilen getrennt.

Geschichte

Frühe Geschichte

Huninga wurde 781 erstmals urkundlich erwähnt, 970 gab es hier bereits eine Kirche, die dem heiligen Severin von Noricum geweiht war. Die heutige Kirche St. Severin hat romanisch-gotische Ursprünge. Heining wurde im 11. Jahrhundert dem Kloster Vornbach, im 16. Jahrhundert der Gruftkapelle im Passauer Dom inkorporiert. Am 9. Juni 1716 errichtete man die eigenständige Pfarrei Heining.

Heining gehörte nicht zum Hochstift Passau, sondern zum Herzogtum Bayern bzw. Kurfürstentum Bayern und war eines der fünf Ämter des Landgerichts Vilshofen. Nach der Säkularisation in Bayern kamen 1804 die drei klassizistischen Altäre der Portenkirche Fürstenzell und die kleine Chororgel aus der Klosterkirche Sankt Nikola in die Pfarrkirche Heining.

Heining als Gemeinde

1808 wurde im Zuge der Neuordnung durch das Königreich Bayern die Gemeinde Heining gegründet. Sie umfasste außer dem ehemals kurfürstlichen Heining noch Teile der ehemaligen Grafschaft Neuburg und war dem Landgericht Passau II untergeordnet.

Die Pfarrei Heining griff weit über die Gemeindegrenzen hinaus. 1819 baute man die ehemalige Severinskapelle zur Schule um. 1859 verlängerte man die Kirche um 7 Meter. 1878 ist das Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Heining. 1886 wurde die Schule vergrößert. Am 2. November 1887 wurde der neue Friedhof an der Passauer Straße geweiht und der bisherige um die Pfarrkirche gelegene Friedhof aufgelöst.

Aus der Mutterpfarrei Heining gingen im 20. Jahrhundert vier neue Seelsorgsbereiche hervor. Den Anfang machte man 1904 mit der Errichtung der Expositur Schalding links der Donau, die 1913 zur selbständigen Pfarrei erhoben wurde. Schalding links der Donau gehörte nur zur Pfarrei Heining, politisch aber zur Gemeinde Kirchberg. Am 24. September 1922 wurde das Kriegerdenkmal vor der Heininger Pfarrkirche eingeweiht. 1928 erfolgte die Gründung der Expositur Auerbach, die 1930 Pfarrei wurde.

Die Gemeinde Heining war ländlich strukturiert, abgesehen von einer Hefefabrik und einem Tonwerk. 1922 bis 1927 entstand an der Donau das Kraftwerk Kachlet. Während des Zweiten Weltkrieges bestand zwischen Schalding und Heining ein Gefangenenlager, das bei Kriegsende in ein Flüchtlingslager umgewandelt wurde, wo etwa 45.000 Menschen eine erste Unterkunft fanden.

Nach dem Krieg wandelte sich die Gemeinde Heining vor allem als Wohngebiet, aber auch durch die Ansiedlung mehrerer Betriebe von einer Landgemeinde in eine Vorstadtgemeinde. 1953 wurde in Schalding rechts der Donau eine Expositur errichtet, 1954 erbaute man dort eine Schule. Die seit 1900 in Neustift bestehende Schule erhielt 1956 und 1968 jeweils einen Anbau. Die Expositur Neustift entstand 1958 und wurde am 25. September 1961 Pfarrei.

Am 4. Dezember 1960 erhielt der neue Heininger Kindergarten die kirchliche Weihe, am 5. November 1963 das neue Schulgebäude. 1969 entfernte man aus der Pfarrkirche Heining die barocke Kanzel, die 1982 in die Pfarrkirche von Kreuzberg gelangte. 1971 erhielt die Kirche eine neue Orgel.

Die Eingemeindung

Bei einer Bürgerbefragung im August/September 1971 lehnten 91,2% der Wähler die im Zuge der Gemeindegebietsreform geplante Eingemeindung nach Passau ab. Der Heininger Gemeinderat mit Bürgermeister Hans Hösl erhob schließlich keine Verfassungsklage gegen die Eingemeindung, da hiervon die Gründung der Universität Passau und die Bildung des Oberzentrums Passau abhingen. Anlässlich der Eingemeindung verfasste Ortsheimatpfleger Franz Mader eine Chronik von Heining. Am 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Kommune Heining in die Stadt Passau eingemeindet.

Bürgermeister der Gemeinde Heining

  • Johann Heininger (1808–1810)
  • Johann Graf (1810–1816)
  • Peter Lüftl (1816–1822)
  • Michael Wagner (1822–1828)
  • Johann Söldner (1828–1834)
  • Martin Huber (1834–1840)
  • Sebastian Auer (1840–1846)
  • Josef Schuster (1846–1852)
  • Johann Kramer (1852–1858)
  • Josef Schmutzer (1858–1864)
  • Johann Hausner (1864–1869)
  • Franz Pell (1869–1876)
  • Martin Lindner (1876–1881)
  • Anton Pell (1881–1888)
  • Alois Krenn (1888–1900)
  • Franz Pell (1900–1926)
  • Georg Sagmeister (1926–1933)
  • Johann Paßberger (1933–1938)
  • Hans Holzmann (1938–1943)
  • Jakob Bachl (1943–1946)
  • Alois Hübl (1946–1948)
  • Valentin Netzer (1948–1966)
  • Hans Hösl (1966–1972)

Literatur

  • Franz Mader: Heining. Die Geschichte einer Gemeinde. Passau, 1972
  • Franz Mader: Die Geschichte der Eingemeindungen nach Passau, Der Passauer Wolf – Schriftenreihe des Stadtarchivs Passau, 1997, ISBN 3-929350-29-7

Weblinks


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