Kurfürstentum Bayern

Kurfürstentum Bayern
Flagge des Kurfürstentums Bayern

Das Kurfürstentum Bayern ist die rechtlich ungenaue Bezeichnung für das Herzogtum Bayern seit der Erlangung der Kurwürde für die Herzöge von Bayern im Jahr 1623 bis zur Ausrufung des Königreichs Bayern 1806. Nach Zusammenschluss mit der Kurpfalz 1777 wurde das Doppel-Kurfürstentum Pfalzbaiern genannt. Mit der bayerischen Kurwürde war das Erztruchsessamt verbunden.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Bayerns

Mit der Goldenen Bulle von 1356 wurden nur die pfälzischen Wittelsbacher mit der Kurfürstenwürde bedacht, während die bayerische Linie leer ausging. Seither versuchten bayerischen Herzöge mehrfach vergeblich die Kurwürde zu erlangen.

1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Als Dank erhielt Herzog Maximilian I. von Bayern 1623 die Kurfürstenwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Im Westfälischen Frieden von 1648 wurden die Kurfürstenwürde und die Gebietsgewinne Bayerns bestätigt.

Während Maximilians Nachfolger Kurfürst Ferdinand Maria auf Grund seiner zurückhaltenden Politik gegenüber Habsburg noch 1657 auf die Kaiserkrone verzichtete, strebte sein Sohn Maximilian II. Emanuel zunächst als Verbündeter Habsburgs, später durch ein Bündnis mit Ludwig XIV. nach Rangerhöhung. Dies führte 1704 zur österreichischen Besetzung Bayerns im Spanischen Erbfolgekrieg und zum vorübergehenden Verlust der bayerischen Kurwürde und der Oberpfalz an den Pfälzer Wittelsbacher Johann Wilhelm. Erst 1715 konnte Max Emanuel als Kurfürst nach Bayern zurückkehren. Sein Sohn und Nachfolger Karl Albrecht erlangte zwar 1742 die Kaiserkrone aber um den Preis einer erneuten habsburgischen Besetzung Bayerns im Zuge des Österreichischen Erbfolgekrieges. Kurfürst Maximilian III. Joseph gab 1745 die Großmachtspolitik seiner Vorgänger auf und widmete sich inneren Reformen.

Im Jahre 1777 kam es nach dem Aussterben der bayerischen Linie der Wittelsbacher zum Bayerischen Erbfolgekrieg und Bayern wurde unter Kurfürst Karl Theodor mit der Kurpfalz vereint, nach dem Zusammenschluss wurde das Gebiet als Pfalzbaiern bezeichnet. Das Kurfürstentum bestand bis 1806, als Bayern zum Königreich ausgerufen wurde. Herzog und Kurfürst Maximilian IV. Joseph wurde als Maximilian I. Joseph am 5. Januar 1806 in Bamberg zum ersten bayerischen König proklamiert. Der formelle Austritt Bayerns aus dem Reichsverband unter Verzicht auf die Kurwürde erfolgte erst im Juli 1806.

Siehe auch

Weblinks


Siehe auch: Geschichte Bayerns


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