Heinrich Forster

Heinrich Georg Forster (* 14. Januar 1897 in Langenaltheim; † 25. Oktober 1955 bei Hanau) war deutscher SS-Hauptsturmführer (1941) und Lagerführer in Konzentrationslagern.

Leben

Heinrich Forster war Mitglied der NSDAP (829.889) und der SS (36.647).^[1]

Forster begann Ende der 1930er Jahre im KZ Sachsenhausen seinen Lagerdienst. Von Mai 1940 bis August 1942 war Forster Schutzhaftlagerführer im KZ Sachsenhausen.^[2] Danach war Forster von Ende 1942 bis Mitte 1943 als Lagerführer im Außenlager Drütte des KZ Neuengamme eingesetzt.^[3] Anschließend wurde Forster Lagerführer im Außenlager Schaulen des KZ Kauen.^[4] Von Januar 1944 bis Juli 1944 war Forster Schutzhaftlagerführer im Arbeitslager Dora.^[5] Von Ende Juli 1944 bis September 1944 war er Lagerleiter im Dachauer Lagerkomplex Kaufering und anschließend bis Dezember 1944 im Außenlager Hersbruck des KZ Flossenbürg ebenfalls dortiger Lagerführer.^[6] Aufgrund von militärischem Ungehorsam soll er danach bis Kriegsende bei Divisionen der Waffen-SS eingesetzt worden sein.

Nach Kriegsende tauchte Forster unter und lebte unter dem Pseudonym „Hans Reich“ unentdeckt in Hessen.^[7] Forster alias Reich verstarb im Oktober 1955 bei Hanau aufgrund eines Fahrradunfalls.^[8]

Literatur

• Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0.
• Jens-Christian Wagner: Produktion des Todes: Das KZ Mittelbau-Dora, Wallstein Verlag, Göttingen 2001, ISBN 3-89244-439-0.

Einzelnachweise

1. ↑ Heinrich Forster auf www.dws-xip.pl
2. ↑ Hermann Kaienburg: Konzentrationslager Sachsenhausen. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Sachsenhausen, Buchenwald. Beck, München 2006 (Reihe, Band 3) ISBN 978-3-406-52963-4, ISBN 3-406-52963-1, S. 40
3. ↑ Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. Beck, München 2007 (Reihe, Band 5) ISBN 978-3-406-52963-4, ISBN 3-406-52965-8, S. 508
4. ↑ Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors Beck, München 2008 (Reihe, Band 8) ISBN 978-3-406-57237-1, S. 210
5. ↑ Jens-Christian Wagner: Produktion des Todes: Das KZ Mittelbau-Dora, Göttingen 2001, S. 651
6. ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 159.
7. ↑ Vgl. Edith Raim: Westdeutsche Ermittlungen und Prozesse zum KZ Dachau und seinen Außenlagern, in: Ludwig Eiber, Robert Sigl (Hrsg.): Dachauer Prozesse – NS-Verbrechen vor amerikanischen Militärgerichten in Dachau 1945 - 1948, Göttingen 2007, S.227
8. ↑ Edith Reim: Außenlager Kaufering, in: Wolfgang Benz / Barbara Distel: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band II: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 370