- Barbara Distel
-
Barbara Distel (* 1943) ist eine deutsche Kuratorin und Publizistin. Von 1975 bis Juli 2008 war sie Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Distel studierte zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität München Bibliothekswissenschaften. Noch während ihrer Ausbildung an der Hochschule wirkte sie zwischen 1964 und 1967 maßgeblich am Aufbau der KZ-Gedenkstätte – insbesondere des Archivs und der Bibliothek – in Dachau mit. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten übernahm sie 1975 deren Leitung. In dieser Funktion entwickelte sie die Gedenkstätte zu einem Ort geistiger Auseinandersetzung und trug nachhaltig zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Repressionsapparates der Nationalsozialisten bei.
Seit 1985 gibt sie zusammen mit Wolfgang Benz die jährlich erscheinenden Dachauer Hefte - Studien und Dokumentation zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager heraus.
Distel ist Mitglied im «International Advisory Board» des Simon Wiesenthal Center, im Beirat der Stiftung Topographie des Terrors und des Hauses der Wannseekonferenz in Berlin.
Auszeichnungen
- 1992: Geschwister-Scholl-Preis
- 2000: Ehrendoktor der TU Berlin
- 2008: Bundesverdienstkreuz (I. Klasse)
Veröffentlichungen
- mit Wolfgang Benz (Hrsg.): Frauen. Verfolgung und Widerstand. In: Dachauer Hefte. Heft 3, dtv-Taschenbuch 4608, München 1993, ISBN 3-423-04608-2.
- mit Wolfgang Benz (Hrsg.): Arbeitserziehungslager, Durchgangslager, Ghettos, Polizeihaftlager, Sonderlager, Zigeunerlager, Zwangsarbeitslager. In: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. 1. Auflage. Band 9, C. H. Beck, (22. Oktober) 2009, ISBN 978-3-406-57238-8.
Weblinks
- Literatur von und über Barbara Distel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Leiterin von Gedenkstätte Dachau begrüßt Öffnung des Arolsen-Archivs. In: Deutschlandradio Kultur, 17. Mai 2006. Abgerufen am 9. Oktober 2009.
- Helmut Zeller, Robert Probst: KZ-Gedenkstätten. «In fünf Jahren sind wir pleite». In: SZ, 29. Mai 2007. Abgerufen am 9. Oktober 2009.
Wikimedia Foundation.