- Heinz Unger (Mathematiker)
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Heinz Unger (* 10. Juni 1914 in Nordhausen; † 6. November 2007) war ein deutscher Mathematiker, Ingenieur und Hochschullehrer.
Leben
Unger wurde im Jahr 1944 an der Technischen Hochschule Darmstadt zum Dr.-Ing. promoviert. Sein Doktorvater war Alwin Walther (1898-1967), ein Pionier der maschinellen Rechentechnik. Das Thema seiner Dissertation lautete „Numerische Behandlung von Anfangswertproblemen bei gewöhnlichen linearen Differentialgleichungen 2. Ordnung“. Im Jahr 1947 habilitierte er sich ebenfalls an der TH Darmstadt. Seine Habilitationsschrift trug den Titel „Zur Berechnung von Zylinderfunktionen mit Lommelschen Polynomen und Ableitungspolynomen“.
Von 1958 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1979 war Unger Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Mathematik an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Im Jahr 1968 gründete er aus dem Bonner Institut für Instrumentelle Mathematik heraus die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD). Diese von der Bundesregierung und dem Land Nordrhein-Westfalen getragene Großforschungseinrichtung wurde im Jahr 2001 in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert (siehe auch Schloss Birlinghoven). In der Gründungsphase der GMD wirkte Unger als ihr erster wissenschaftlicher Geschäftsführer und bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1979 als Institutsleiter.
Von seinen 19 Doktoranden wurden mehrere später als Professoren tätig: Fritz Krückeberg (Bonn), Karl-Heinz Böhling (Bonn), Eberhard Schock (Kaiserslautern), Jörg Blatter (Rio de Janeiro), Christian Fenske (Gießen), Jochen Reinermann (Aachen), Diethard Pallaschke (Karlsruhe), Kurt Georg (Fort Collins) und Dimitrios Kravvaritis (Athen).
Wirken
Als Pionier des Wissenschaftlichen Rechnens und der Nutzung von Rechnern verknüpfte Unger mathematische und informatische Methoden zur Behandlung grundlegender wissenschaftlicher Fragestellungen ebenso wie zur Lösung praktischer ingenieurwissenschaftlicher Anwendungsprobleme.
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