Hejo Busley

Hejo Busley

Hermann-Joseph „Hejo“ Busley (* 20. Oktober 1930 in Köln) ist ein deutscher Historiker und Archivar.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hejo Busley wurde als fünftes von 6 Geschwistern geboren und besuchte von 1941 bis 1943 in Köln das humanistische Gymnasium und dann das Gymnasium in Koblenz. Er legte dort 1950 das Abitur ab. Im Anschluss nahm er ein Studium der Fächer Geschichte, Katholische Theologie und Latein an der Universität Bonn auf. 1953 wechselte er nach München. Er hätte gerne Architektur oder Medizin studiert, konnte das aber wegen der vorgeschriebenen unbezahlten Praktika nicht, da er sich den Lebensunterhalt neben dem Studium verdienen musste. 1954 erhielt er eine halbe Assistentenstelle am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität. 1965 promovierte er im Hauptfach Mittelalterliche Geschichte mit einer Dissertation über „Die Geschichte des Freisinger Domkapitels von den Anfängen bis zur Wende des 15/15. Jahrhunderts“. Anschließend arbeitete er zwei Jahre am Institut der „Görres-Gesellschaft“ in Rom über die „Geschichte des Päpstlichen Staatssekretariats“. Hejo Busley zählte 1999 zur den Mitbegründern der „Christophorus Gemeinschaft katholischer Studierender und Akademiker“, die u.a. medizinische Projekte in Entwicklungsländern unterstützt. 1960 heiratete er Edeltraud Illinger. Sie bauten in der Gemeinde Eichenau ein Haus. Am Wohnort engagierte sich Hejo Busley im Elternbeirat der Schule und bemühte sich auch um die Ansiedlung einer weiterführenden Schule. Neben vielfältigen Tätigkeiten in der katholischen Kirche schrieb er auch den Kirchenführer für die örtliche Gemeinde. Zum 100 jährigen Jubiläum der politischen Gemeinde (2007) trug er als Herausgeber zur Konzeption einer Ortsgeschichte bei.

Archivdienst

Von 1957 bis 1960 absolvierte Hejo Busley das Referendariat für den Höheren Dienst an der Archivschule in München im Bayerisches Hauptstaatsarchiv bis zu seiner Pensionierung 1995. Von 1973 bis 1977 war er Leiter des „Geheimen Staatsarchives“, dann Leiter der Abteilung „Neuere Bestände“ und ab 1981 Leitender Archivdirektor. Sein persönlicher Forschungsschwerpunkt entwickelte sich vom Mittelalter hin zur Neueren Geschichte und zur Zeitgeschichte. Dies zeigte sich auch in seinen Arbeiten für zahlreiche Schulbuchverlage.

Lehrtätigkeit

Hejo Busley unterrichte als Dozent an der Archivschule München sowie an der Bayrischen Beamtenfachhochule. 1978 erhielt er einen Lehrauftrag für „Quellenkunde zur Bayrischen Geschichte“ und Übungen am Institut für Volkskunde. 1989 wurde Hejo Busley als Honorarprofessor für Bayrische Geschichte berufen und wirkte an der Ausbildung der Landeshistoriker mit.

Forschungstätigkeit

In seinen Forschungen beschäftigt sich Hejo Busley hauptsächlich mit dem Kirchenrecht in Deutschland (unter besonderer Berücksichtigung Bayerns), der Zeitgeschichte in Bayern sowie der Rolle Bayerns bei der deutschen Einigung 1870/71.

1971 war er verantwortlich für die Konzeption und Durchführung der Ausstellung „Bayern und die deutsche Einigung 1870/71“, auf der erstmalig geheime Originaldokumente über Geldwünsche von Ludwig II. an Otto von Bismarck, gezeigt wurden.

Einsatz für den Landkreis Fürstenfeldbruck

Ab 1988 konnte Hejo Busley die Verwaltung des Landkreises dafür begeistern, ein umfassendes „Landkreisbuch“ herauszugeben, für das er zahlreiche Fachleute gewinnen konnte. Es wurde zum Standardwerk über den Landkreis und beispielgebend für ähnliche Bemühungen in Bayern. Die umfassend konzipierte Reihe „Beiträge zum Landkreis Fürstenfeldbruck. Natur-Geschichte-Kultur“, kam über den ersten Band „Flüchtlinge und Vertriebene im Landkreis Fürstenfeldbruck. Aspekte ihrer Eingliederung“, den seine Schülerin Angelika Schuster-Fox verfasste, nicht hinaus.

Werke

Eine Gesamtbibliographie veröffentlichte Angelika Schuster-Fox in der Zeitschrift „Amperland“, 47. Jahrgang, 2011, Heft 2, S. 234

Monografien
  • Die Geschichte des Freisinger Domkapitels von den Anfängen bis zur Wende des 14./15. Jahrhunderts“, Diss. masch., München, 1956.
  • Bayern und die deutsche Einigung 1870/71“, Ausstellungskataloge der bayerischen Archive 6, München, 1971.
  • Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Klosters Neustift bei Freising, Quellen und Erörterungen zur bayrischen Geschichte, NF 19, München, 1961.

Herausgeberschaften zur Regionalgeschichte im Landkreis Fürstenfeldbruck

  • Hejo Busley et al.,(Hgg.) Der Landkreis Fürstenfeldbruck. Natur Geschichte – Kultur, Fürstenfeldbruck, 1992.
  • Hejo Busley et al., (Hgg.) Geschichte im Schatten einer Großstadt. Eichenau 1907 – 2007, München, 2007.

Artikel in Lexika

  • Mehrere Artikel zu „Italienische Bistümer“ In: Lexikon für Theologie und Kirche, Freiburg, 1957 ff,
  • „Archive“ zusammen mit Raymund Kottje) In: Staatslexikon der Görres-Gesellschaft. 7. Aufl. Band 1, Freiburg, 1985, SP. 330 -334.
  • „Konkordat“ sowie „Konkordatspolitik“ In: Historisches Lexikon Bayerns, http://www.historischesLexikon-Bayerns.de

Historische Karten

u.a. *In: Max Spindler, Gertud Diepolder (Hgg.), Bayrischer Geschichtsatlas, München, 1969.

Unterrichtswerke

  • Spiegel der Zeiten, Band 2, Vom Frankenreich bis zum Westfälischen Frieden, Frankfurt/M, 1969. (Mit Lehrerhandreichung, Lernziele und Lernschritte, Heft 2, 1975)
  • Geschichtliche Weltkunde (zusammen mit Wolfgang Hug, Franz Bahl), 3 Bde., Frankfurt/M, 1975.
  • Unsere Geschichte, (zusammen mit Hubert Glaser, Wolfgang Hug), 3 Bde., Frankfurt/m, 1984.

Weblinks


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